Evangelische Kirche (Obbach)

Außenansicht der Evangelischen Pfarrkirche in Obbach von Nordosten, dahinter das Schloss

Die Evangelische Kirche in Obbach ist die Pfarrkirche der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde im Euerbacher Gemeindeteil Obbach.

Geschichte der Kirchengemeinde

Obbach unterstand zu Zeiten des Alten Reichs der Reichsritterschaft. Unter der Dorfherrschaft von Kasimir von Seckendorf zwischen 1527 und 1542 wurde der Ort protestantisch.

Im Jahr 1924 ging das Kirchenpatronat mit dem Erwerb des Schlossguts Obbach an die Industriellenfamilie Schäfer über.

Bau

Die Kirche wurde zwischen 1766 und 1767 erbaut. Sie ist vom Typ her eine Chorturmkirche mit eingezogenem Chor im Ostturm. Stilistisch gehört der Langhausbau dem Barock an. Die Bauausführung ist typisch für ländliche Kirchen in Franken nach dem Dreißigjährigen Krieg. Die Zweckmäßigkeit stand hier im Vordergrund. Die Gestaltung ist eher als handwerklich zu bezeichnen. Die Emporen befinden sich an drei Seiten der Langhauses. Unterhalb des Langhauses befindet sich die Gruft der Familie von Bobenhausen, den ursprünglichen Bauherren der Kirche. Über dem Westportal befindet sich ein Allianzwappen Bobenhausen – von der Tann.

Ausstattung

Der Taufstein von 1591 aus dem Vorgängerbau besteht aus einem Muschelbecken mit Konsolengesims auf rundem Fuß mit Akantus. Die Kanzel an der Ostwand des Langhauses südlich des Turms ist in barocker Formensprache mit Eckvoluten gestaltet. Im Chorraum des Turmuntergeschosses befinden sich drei Epitaphien der früheren Patronatsfamilie; der erste für Sophia Dorothea von Bobenhausen geb. 11. Oktober 1690, gest. 4. September 1692; der zweite für Christina Louise von Bobenhausen geb. 3. August 1692 gest. 29. September 1693; der dritte für Johanna Eleonore von Bobenhausen geb. 7. August 1699 gest. 4. Oktober 1699.

Die kleinste Glocke, das Marienglöckle, wurde 1505 gegossen und ebenfalls vom Vorgängerbau übernommen. Die Umschrift in gotischen Minuskeln lautet anno domini m cccc v ave maria gracia plena dominus.

Literatur

  • Felix Mader, Georg Lill: Die Kunstdenkmäler von Unterfranken & Aschaffenburg. Heft XVII Stadt und Bezirksamt Schweinfurt. München 1917.
  • Gemeinde Euerbach (Hrsg.): Oppahu – Obbach 812 bis 2013. Beiträge zur Geschichte Obbachs. Euerbach 2013.
  • Matthias Simon: Historischer Atlas von Bayern. Kirchliche Organisation, die evangelische Kirche. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1960.
  • Alfred Schelter: Der Protestantische Kirchenbau des 18. Jahrhunderts in Franken. Hrsg.: Freunde der Plassenburg e.V. Kulmbach 1981.

Weblinks

Commons: Evangelische Kirche (Obbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 4′ 28″ N, 10° 5′ 37,1″ O

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Euerbach, Obbach, Evangelische Pfarrkirche und Schloss
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Evangelisch-Lutherische Pfarrkirche in Obbach nach der Innenrenovierung Ostern 2014, Epitaph für Christina Louise von Bobenhausen geb. 3. August 1692 gest. 29. September 1693
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