Euskaltel Euskadi

Euskaltel Euskadi
Euskaltel-Euskadi Logo.svg
Teamdaten
UCI-CodeEUS
NationalitätSpanien Spanien
LizenzProTeam
BetreiberBasque Cycling Pro Team
Erste Saison1994
Letzte Saison2013
DisziplinStraße
RadherstellerOrbea
Personal
General-ManagerSpanienSpanien Igor González de Galdeano
Team-ManagerSpanien Álvaro González de Galdeano
Sportl. LeiterSpanienSpanien Alexander Díaz
SpanienSpanien Óscar Guerrero
Spanien Iñaki Isasi
SpanienSpanien Sergio Quílez
Namensgeschichte
JahreName
1994
1995–1997
1998–2012
2013
Euskadi-Petronor
Equipo Euskadi
Euskaltel-Euskadi
Euskaltel Euskadi
Trikot
Trikot Euskaltel Euskadi
Begleitfahrzeug des Teams Euskaltel Euskadi bei der Deutschlandtour 2006

Euskaltel Euskadi (kurz Euskaltel) war ein Radsportteam aus dem spanischen Baskenland, das an der UCI ProTour und der Nachfolgeserie UCI WorldTour teilnahm. Der Sitz des Teams befand sich in Derio. Das Team wurde 1994 gegründet und löste sich mit Ablauf der Saison 2013 auf.

Organisation

Sponsor der Mannschaft war das Telekommunikationsunternehmen Euskaltel, das hauptsächlich im Baskenland tätig ist. Euskaltel ist eine Genossenschaft, an der die baskische Regionalregierung beteiligt ist. Euskadi (eigentlich Fundación Euskadi Ciclista) ist ein Radsport-Verein, der Anfang der 1990er Jahre von zwei Taxifahrern in Bilbao gegründet wurde, um jungen baskischen Radsportlern die Möglichkeit zu geben, ohne große räumliche Veränderung zum Profi reifen zu können. 1998 kam Euskaltel als Sponsor dazu, woraufhin das Team zu einem der größten spanischen Profiteams wurde. Ausgestattet wird das Team vom ebenfalls baskischen Rahmenhersteller Orbea, mit Komponenten von Shimano.

Lange Zeit standen fast ausschließlich Basken oder im Baskenland geborene Spanier bei Euskaltel-Euskadi unter Vertrag. Mit Unai Etxebarria gab es einen Fahrer, der in Venezuela geboren wurde, jedoch baskische Eltern hat; dieser hat mittlerweile jedoch seine Karriere beendet. Keines der beiden Kriterien traf allerdings auf Samuel Sánchez zu, dieser stammt aus der nordspanischen Region Asturien, fuhr allerdings für das kleinere baskische Team Olarra Erkoreka von Euskaltel-Teamchef Miguel Madariaga.[1] Für die Saison 2010 wurde mit Romain Sicard zum zweiten Mal nach Thierry Elissalde (1994–95) ein Radprofi aus dem französischen Baskenland verpflichtet. 2011 fuhren nach der Verpflichtung von Pierre Cazaux erstmals zwei französische Basken gleichzeitig für das Team.

Nach Abschluss der Saison 2012 gab die Mannschaft Euskaltel-Euskadi ihre strenge Politik auf und verpflichtete mit Tarik Chaoufi, Jure Kocjan, Ricardo Mestre, Alexander Serebrjakow, Ioannis Tamouridis, Robert Vrečer sowie den Deutschen Steffen Radochla und André Schulze, zahlreiche Fahrer aus anderen Ländern. Mit Juan José Lobato unterschrieb auch ein weiterer Spanier für die Mannschaft, der weder aus dem Baskenland stammte, noch dort seine Juniorenlaufbahn absolviert hatte.[2][3]

Betreiber des Teams war bis zum Ablauf der Saison 2012 die Fundación Ciclista Euskadi (sp., dt.: Baskische Radsport-Stiftung), welche durch die Firma Basque Cycling Pro Team (en., dt. Baskische Profiradsportmannschaft), einer Tochter des Hauptsponsors Euskaltel abgelöst wurde. Da das Team die Gehälter November und Dezember 2012 nicht zahlen konnte, sollte der finanzielle Engpass durch den Verkauf der Teambusse an den Hauptsponsor behoben werden.[4]

Anfang September 2013 wurde bekannt, dass der Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso das Team für sechs Millionen Euro erwerben möchte und ihm somit das wirtschaftliche Überleben sicher könnte.[5] Am 23. September teilte die Teamleitung mit, dass Fernando Alonso nun doch nicht das Team Euskaltel-Euskadi übernehmen wird. Als Grund für das Scheitern der Verhandlungen wurden unüberbrückbare Differenzen bei einigen Aspekten der geplanten Übernahme genannt. Einer der Hauptpunkte soll nach Meldung der spanischen Zeitung Marca gewesen sein, dass Alonso die Riege des Betreuerstabs nicht übernehmen und auch die Verträge mit dem Rad-Sponsor Orbea und der Bekleidungsfirma Bioracer nicht akzeptieren wollte. Die Teamleitung dagegen sträubte sich gegen den Wunsch des zweifachen Formel-1-Weltmeisters, den Sitz des Rennstalls aus dem Baskenland nach Asturien zu verlegen.[6]

Das zum Projekt gehörende Farmteam Euskadi wurde nach der Übernahme des Proteams durch Basque Cycling Pro Team im Jahr 2013 und der Schließung zum Saisonende weiterhin durch die Fundación Ciclista Euskadi betrieben.[7]

Erfolge

Der erste große Erfolg gelang dem Team bei den spanischen Straßen-Radmeisterschaften 1996, als Iñigo González de Heredia und Álvaro González de Galdeano die ersten beiden Plätze im Einzelzeitfahren belegten. Der erste Erfolg bei einer „Grand Tour“ gelang dem Team 1999. Roberto Laiseka konnte die Bergankunft auf dem Alto de Abantos auf der 18. Etappe der Vuelta a España für sich entscheiden. Im folgenden Jahr wiederholte er diesen Erfolg und gewann die 11. Etappe der Vuelta a España mit Ziel in Andorra. 2001 gelang bei der Tour de France gleich bei der ersten Teilnahme der erste Sieg, erneut durch Laiseka, welcher die 14. Etappe nach Luz-Ardiden gewinnen konnte. Zwei Jahre später konnte Iban Mayo den Sieg Laisekas noch übertrumpfen, indem er bei der Tour de France die prestigeträchtige Ankunft in L’Alpe d’Huez für sich entschied. Im gleichen Jahr konnte er auch die Baskenland-Rundfahrt und im folgenden das Critérium du Dauphiné gewinnen. Diesen Erfolg konnte das Team 2005 durch Íñigo Landaluze wiederholen. Aitor González Jiménez konnte im gleichen Jahr die Tour de Suisse für sich entscheiden und Roberto Laiseka und Samuel Sanchez gewannen die 11. beziehungsweise 13. Etappe der Vuelta a España. Sanchez konnte auch bei der Vuelta a España 2006 wieder die 13. Etappe gewinnen. Hinzu kam ein Sieg durch Igor Antón auf dem 16. Teilstück. 2007 setzte Sanchez noch einen drauf, indem er die 15., 19. und 20. Etappe der Vuelta a España für sich entscheiden konnte. Bei der Tour de France wurde Amets Txurruka als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet. Mikel Astarloza gewann die 16. Etappe der Tour de France 2007, der Sieg wurden ihm jedoch wegen eines positiven Dopingtests im Vorfeld der Tour aberkannt. 2010 gelang es dem Team erneut drei Etappen der Vuelta a España zu gewinnen. Igor Antón gewann die 4. und 10. Etappe und Mikel Nieve die 16. Das Duo gewann im folgenden Jahr zum ersten Mal in der Geschichte des Teams Etappen des Giro d’Italia. Anton gewann die 14. und Nieve die 15. Etappe. Bei der Tour de France entschied Samuel Sanchez die Bergankunft auf der 12. Etappe in Luz-Ardiden für sich und gewann das Gepunktete Trikot.

Euskaltel-Euskadi konnte bei elf Teilnahmen an der Tour de France drei Etappen, einmal die Bergwertung sowie einmal den Preis für den kämpferischsten Fahrer gewinnen. Bei der Vuelta a España gelangen sogar zwölf Etappensiege, wozu noch zwei Etappensiege beim Giro d’Italia kommen.

Saison 2013

Erfolge in der UCI WorldTour

Bei den Rennen der UCI WorldTour im Jahr 2013 gelangen dem Team nachstehende Erfolg.

DatumRennenSieger
8. JuniFrankreichFrankreich 7. Etappe Critérium du DauphinéSpanienSpanien Samuel Sánchez

Erfolge in der UCI Europe Tour

Bei den Rennen der UCI Europe Tour im Jahr 2013 gelangen dem Team nachstehende Erfolge.

DatumRennenSieger
12. AprilSpanienSpanien 1. Etappe Vuelta a Castilla y LeónSpanienSpanien Pablo Urtasun
13. AprilSpanienSpanien 2. Etappe Vuelta a Castilla y LeónSpanienSpanien Juan José Lobato
21. JuniGriechenland Griechische Meisterschaft – EinzelzeitfahrenGriechenland Ioannis Tamouridis
23. JuniGriechenland Griechische Meisterschaft – StraßenrennenGriechenland Ioannis Tamouridis
31. JuliSpanienSpanien Circuito de GetxoSpanienSpanien Juan José Lobato

Zugänge – Abgänge

ZugängeTeam 2012AbgängeTeam 2013
SpanienSpanien Juan José LobatoAndalucíaSpanienSpanien Amets TxurrukaCaja Rural-Seguros RGA
SpanienSpanien Garikoitz BravoCaja RuralSpanienSpanien Iván VelascoCaja Rural-Seguros RGA
Deutschland André SchulzeTeam NetAppFrankreichFrankreich Pierre CazauxGSC Blagnac
Slowenien Jure KocjanTeam Type 1-SanofiSpanienSpanien Alan PérezKarriereende
RusslandRussland Alexander SerebrjakowTeam Type 1-SanofiRusslandRussland Alexander Serebrjakow (bis 07.04.)Dopingsperre
Portugal Ricardo MestreCarmim-PrioMarokko Tarik Chaoufi (bis 12.08.)Unbekannt
SpanienSpanien Jon AberasturiOrbea Continental
Griechenland Ioannis TamouridisSP Tableware Cycling Team
Deutschland Steffen RadochlaTeam NSP-Ghost
Slowenien Robert VrečerTeam Vorarlberg
Marokko Tarik ChaoufiNeoprofi

Mannschaft

NameGeburtstagHerkunftTeam 2014
Jon Aberasturi28. März 1989Spanien SpanienEuskadi
Igor Antón2. März 1983Spanien SpanienMovistar Team
Mikel Astarloza17. November 1979Spanien SpanienKarriereende
Jorge Azanza16. Juni 1982Spanien Spanien
Pello Bilbao25. Februar 1990Spanien SpanienCaja Rural-Seguros RGA
Garikoitz Bravo31. Juli 1989Spanien SpanienEfapel-Glassdrive
Ricardo García26. Februar 1988Spanien SpanienTeam Ukyo
Gorka Izagirre7. Oktober 1987Spanien SpanienMovistar Team
Jon Izaguirre4. Februar 1989Spanien SpanienMovistar Team
Jure Kocjan18. Oktober 1984Slowenien SlowenienTeam SmartStop-Mountain Khakis
Mikel Landa13. Dezember 1989Spanien SpanienAstana Pro Team
Juan José Lobato29. Dezember 1988Spanien SpanienMovistar Team
Egoi Martínez15. Mai 1978Spanien SpanienKarriereende
Ricardo Mestre11. September 1983Portugal PortugalEfapel-Glassdrive
Miguel Mínguez30. August 1988Spanien SpanienEuskadi
Mikel Nieve26. Mai 1984Spanien SpanienTeam Sky
Juan José Oroz11. Juli 1980Spanien SpanienPinoRoad
Rubén Pérez30. Oktober 1981Spanien Spanien
Steffen Radochla19. Oktober 1978Deutschland DeutschlandKarriereende
Adrián Sáez17. März 1986Spanien SpanienKarriereende
Samuel Sánchez5. Februar 1978Spanien SpanienBMC Racing Team
André Schulze21. November 1974Deutschland DeutschlandKarriereende
Romain Sicard1. Januar 1988Frankreich FrankreichTeam Europcar
Ioannis Tamouridis3. Juni 1980Griechenland GriechenlandSP Tableware
Pablo Urtasun29. März 1980Spanien SpanienPinoRoad
Gorka Verdugo4. November 1978Spanien Spanien
Robert Vrečer8. Oktober 1980Slowenien SlowenienTeam Vorarlberg

Platzierungen in UCI-Ranglisten

UCI-Weltrangliste

SaisonMannschaftswertungFahrerwertung
199532.SpanienSpanien Íñigo Cuesta (223.)
199636.SpanienSpanien César Solaun (220.)
199734.SpanienSpanien César Solaun (121.)
199828.Spanien Álvaro González de Galdeano (96.)
19993. (GSII)SpanienSpanien Roberto Laiseka (83.)
20001. (GSII)SpanienSpanien Haimar Zubeldia (32.)
200117.SpanienSpanien David Etxebarria (48.)
200224.SpanienSpanien David Etxebarria (49.)
200313.SpanienSpanien Iban Mayo (10.)
200415.SpanienSpanien Iban Mayo (23.)

UCI ProTour

SaisonMannschaftswertungFahrerwertung
200519.SpanienSpanien Aitor González (43.)
200617.SpanienSpanien Samuel Sánchez (2.)
200711.SpanienSpanien Samuel Sánchez (9.)
20087.SpanienSpanien Mikel Astarloza (11.)

UCI World Calendar

SaisonMannschaftswertungFahrerwertung
200912.SpanienSpanien Samuel Sánchez (3.)
201013.SpanienSpanien Samuel Sánchez (10.)

UCI WorldTour

SaisonMannschaftswertungFahrerwertung
201114.SpanienSpanien Samuel Sánchez (7.)
201213.SpanienSpanien Samuel Sánchez (9.)
201315.SpanienSpanien Jon Izaguirre (32.)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. diariovasco.com vom 10. August 2008: El padre deportivo del campeón
  2. Schulze und Radochla zu Euskaltel. In: radsport-news.com. 21. Oktober 2012, abgerufen am 27. November 2012.
  3. El futuro de Euskaltel-Euskadi, un cambio necesario para seguir en la élite. In: biciciclismo.com. 21. September 2012, abgerufen am 27. November 2012 (spanisch).
  4. radsport-news.com vom 11. Dezember 2012: Verkaufe Busse, zahle Gehälter
  5. Formel-1-Star Alonso übernimmt Euskaltel-Euskadi auf radsport-news.com vom 3. September 2013
  6. Formel-1-Star Alonso wird doch nicht Euskaltel übernehmen auf radsport-news.com vom 23. September 2013
  7. cyclingnews.com vom 25. Oktober 2013:Euskadi foundation to field Continental team

Weblinks

Commons: Euskaltel-Euskadi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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