Europawahl in Finnland 1996

Europawahl in Finnland 19961999
(in %)
 %
30
20
10
0
24,4
21,5
20,2
10,5
7,6
5,8
3,0
2,8
2,4
4,4
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Neues Ergebnis nicht 100%

Die Europawahl in Finnland 1996 fand am 20. Oktober 1996 statt. Sie war die erste Direktwahl zum Europäischen Parlament nach dem Beitritt Finnlands zur Europäischen Union. Finnland stellte 16 Abgeordnete im Europäischen Parlament.

Im Vergleich zu der Parlamentswahl in Finnland 1995 vom 19. März 1995 mussten Sozialdemokraten große Verluste verkraften während die Zentrumspartei, die bei den Parlamentswahlen 19,9 % erhalten hatte, stark dazugewann. Dennoch waren die Sozialdemokraten zusammen mit der Finnische Zentrumspartei und der Nationale Sammlungspartei mit Ergebnissen zwischen 20 und 25 % die Gewinner der Wahl.

Bei den mittelgroßen Parteien konnte sich besonders das Linksbündnis mit knapp über 10 % behaupten und damit, im Gegensatz zum Grüner Bund und Schwedische Volkspartei mit jeweils einem Mandat, zwei Mandate erringen.

Die Wählerstimmen waren bei der ersten Europawahl der Finnen besonders weitläufig verteilt. So kommt es, dass 167.179 Stimmen (8,39 %) auf sonstige Parteien entfielen, die den Einzug in das Europaparlament verpassten. Darüber hinaus wählten 117.093 (4,95 %) Personen ungültig.

Wahlsystem

15 Parteien bzw. Wählervereinigung standen zur Wahl.

Finnland nutzt bei der Wahl das System der offenen Listen, wodurch die Reihenfolge der Kandidaten nicht nur die Parteien festgelegt wird. Die Wähler stimmen nicht für eine Partei selbst ab, sondern nur für deren Kandidaten. Die Stimmen, die alle Kandidaten einer Partei zusammen erhalten haben, werden für die Bestimmung der Menge an Sitzen, die eine Partei erhält, verwendet. Für diese Bestimmung findet das D’Hondt-Verfahren Anwendung. Innerhalb einer Partei werden dann jene Kandidaten Abgeordnete, die die meisten Stimmen erhalten haben. In diesem Verfahren können Kandidaten, die zwar viele Stimmen erhalten haben, deren Partei aber nicht genug Sitze hat, gegenüber Kandidaten mit weniger Stimmen, aber mehr freien Sitzen, unterliegen.

Wahlbeteiligung

2.366.504 Menschen gingen zur Wahl, was einem Anteil von 60,3 % entsprach. 2.249.411 Stimmen waren gültig.

Ergebnis

ListenStimmenMandate
Anzahl%
Finnische Zentrumspartei (KESK)548.04124,44
Sozialdemokratische Partei Finnlands (SDP)482.57721,54
Nationale Sammlungspartei453.72920,24
Linksbündnis (VAS)236.49010,52
Grüner Bund (VIHR)170.6707,61
Schwedische Volkspartei129.4255,81
Jungfinnische Partei (NSP)68.1343,0
Christlicher Bund Finnlands (KD)63.2792,8
Vaihtoehto EU:lle Tiedotuskeskus (VEU)47.6872,1
Wahre Finnen15.0040,7
Allianz für ein freis Finnland13.7460,6
Liberale Volkspartei (LKP)8.3050,4
Seniorenpartei Finnlands (SSP)6.3570,3
Naturgesetzpartei (LLP)3.3270,1
Partei der finnischen Rentner (SEP)2.6400,1
Gesamt2.249.41110016
Ungültige Stimmen117.0934,9
Wähler2.366.50457,6
Wahlberechtigte4.108.703
Quellen: Tilastokeskus: ListenWähler

Fraktionen im Europäischen Parlament

Listen/ParteienMandateFraktion
Finnische Zentrumspartei
4 / 16
ELDR
Sozialdemokratische Partei Finnlands
4 / 16
SPE
Nationale Sammlungspartei
4 / 16
EVP-ED
Linksbündnis
2 / 16
GUE/NGL
Grüner Bund
1 / 16
G/EFA
Schwedische Volkspartei
1 / 16
ELDR
Quelle: Europäisches Parlament

Abgeordnete

NameParteiStimmenanzahl
Sirkka-Liisa AnttilaZentrum Finnlands
Mirja RyynänenZentrum Finnlands
Kyösti VirrankoskiZentrum Finnlands
Paavo VäyrynenZentrum Finnlands157.668
Jörn DonnerSozialdemokratische Partei Finnlands
Riitta MyllerSozialdemokratische Partei Finnlands
Reino PaasilinnaSozialdemokratische Partei Finnlands
Pertti PaasioSozialdemokratische Partei Finnlands
Reimo IlaskiviNationale Sammlungspartei
Marjo Matikainen-KallströmNationale Sammlungspartei
Jyrki OtilaNationale Sammlungspartei
Kirsi PihaNationale Sammlungspartei147.066
Esko SeppänenLinksbündnis152.216
Outi OjalaLinksbündnis
Astrid ThorsSchwedische Volkspartei
Heidi HautalaGrüner Bund

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Finland.svg
Flagge Finnlands
Flag of Europe.svg
Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.