Europa-RTTY-Diplom
Europa-RTTY-Diplom, kurz EURD, ist ein Amateurfunkdiplom, das von jedem lizenzierten Funkamateur und auch von Klubstationen und von Empfangsamateuren (SWL) erworben werden kann. Es wird vom Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC), dem größten deutschen Amateurfunkverband, herausgegeben.
Geschichte
Der DARC möchte mit diesem Diplom die Betriebsart Funkfernschreiben fördern, auch Radiotelex genannt, englisch radio teletype, kurz RTTY. Sie stellte insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein wichtiges und weitverbreitetes Mittel zur Nachrichtenübermittlung dar. Für die Entwicklung der Nachrichtentechnik ist sie von historischer Bedeutung und stellt eine erinnerungswürdige kulturhistorische technische Errungenschaft dar.
Ziel beim EURD ist es, mit möglichst vielen unterschiedlichen Amateurfunkstationen in Europa zweiseitige Funkverbindungen (QSOs) mithilfe von RTTY-Übertragungen zu führen (zu „arbeiten“). Die beiden Bewertungskriterien zur Erlangung des Diploms sind die Anzahl der gearbeiteten unterschiedlichen Länder sowie die Anzahl der unterschiedlichen Präfixe (Landeskenner) der Gegenstationen. Jedes Land zählt nur ein Mal, egal auf welchem Amateurfunkband es gearbeitet wurde. Hingegen ergibt jedes Präfix pro Band einen Punkt.
Der Ausdruck „Land“, genauer spricht man von Entität (englisch entity), ist hier übrigens etwas weiter gefasst, als es gemeinhin üblich ist. Ähnlich wie im Fußball zählt auch im Funksport beispielsweise das Vereinigte Königreich nicht als eine Entität, sondern England, Schottland, Wales und Nordirland bilden jeweils eigene Entitäten. Darüber hinaus zählen die Isle of Man, Jersey und Guernsey als weitere eigene Entitäten. Um Missverständnissen vorzubeugen, spricht man, ähnlich wie beim Diplom Worked All Europe (WAE), auch häufig von WAE-Ländern (siehe auch Offizielle WAE-Länderliste unter Weblinks).[1]
Die erfolgreichen QSOs werden in der Regel durch QSL-Karten bestätigt und können so nachgewiesen werden.
Klassen
Das EURD-Diplom wird in vier Stufen vergeben. Die einzelnen Stufenklassen bemessen sich nach der Anzahl der gearbeiteten Länder und der Anzahl der unterschiedlichen Präfixe.
- EURD III bei 20 WAE-Ländern und 100 Präfixen,
- EURD II bei 30 WAE-Ländern und 150 Präfixen,
- EURD I bei 40 WAE-Ländern und 200 Präfixen und
- EURD-Trophy bei 50 WAE-Ländern und 250 Präfixen.[2]
Weblinks
- Europa-RTTY-Diplom. Ausschreibung.
- Offizielle WAE-Länderliste
- Europa-RTTY-Diplom. (Hier für SC5DKL als Beispiel.)
- Europa-RTTY-Tophy. (Hier für DL1HAZ als Beispiel.)
Einzelnachweise
- ↑ ARRL DXCC List Current Entities (englisch), Stand vom Februar 2019, abgerufen am 24. August 2021.
- ↑ Europa-RTTY-Diplom. Ausschreibung des DARC, abgerufen am 24. August 2021.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Europe political map in 2008 ENGLISH
(c) Jv, CC BY-SA 3.0
Der Wikipedia-Slogan in Radio Teletype Selbst erstellt (OggDrop v1.7.11; Q4; 44,1kHz; Mono)
(c) Nightflyer, CC BY-SA 3.0
Fernschreiber, Modell T100 als Tischmodell, Hersteller Fa. Siemens
Dieser mechanische Fernschreiber war modular aufgebaut, er war also erweiterbar. Links angebaut ein Streifenlocher zur Erzeugung eines Lochstreifens, darunter der transparente Auffangbehälter für die ausgestanzten "Löcher". Rechts der optionale Lochstreifenleser, mit dem vorgefertigte Nachrichten mit maximaler Geschwindigkeit gesendet werden.
Am Grundgerät selbst ist über dem Betriebsstundenzähler ein roter Hinweis über eine Umrüstung auf 75 Baud zu erkennen. Nach einer bestimmten Laufzeit wurden die von der Deutschen Bundespost gemieteten Fernschreiber im FZZA Elmshorn komplett zerlegt und neu aufgebaut. Die Leertaste hat links und rechts die Umschaltung zwischen Buchstaben und Ziffern, notwendig durch den Baudot-Code mit nur fünf Bit. Papier ist eine Endlosrolle, durch die verrutschte graue Zwischenlage vermutlich ein Durchschlagpapier mit einer Kopie.