Europäisches Umweltzeichen

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Das Europäische Umweltzeichen (kurz Euroblume, EU Umweltzeichen bzw. EU Ecolabel) ist ein internationales Gütesiegel zur Kennzeichnung von Verbraucherprodukten und Dienstleistungen. Es wurde mit der Verordnung 1980/2000/EG[1] eingeführt. Die aktuell gültige Rechtsgrundlage ist die Verordnung (EG) Nr. 66/2010.[2] Gekennzeichnet werden Konsumgüter, die sich durch besondere Umweltverträglichkeit und vergleichsweise geringe Gesundheitsbelastung auszeichnen sollen.

Die Auszeichnung wurde 1992 von der Europäischen Kommission eingeführt und wird heute eigenverantwortlich durch nationale Institute der teilnehmenden Länder vergeben.

Im Juni 2017 feierte die EU-Kommission das 25-jährige Bestehen des Labels mit einem temporären (Pop-Up-) Laden in Brüssel.[3]

Zu den häufig geprüften Produkten zählen z. B. Matratzen, Leuchten, Wandfarben, Lacke, Papier sowie Haus- und Elektrogeräte.

Kriterien zur Auszeichnung

Im Vorfeld der Einführung hat das European Union Ecolabelling Board (EUEB) (zu deutsch: Ausschuss für das Umweltzeichen der Europäischen Union, AUEU)[1] auf der Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen einen Kriterienkatalog festgelegt. Das Gremium setzt sich zum einen aus den nationalen Vergabestellen der Teilnehmerländer, zum anderen aus Interessensvertretern der Industrie, Gewerkschaften, Umweltschutzorganisationen und Verbraucherschutzverbänden zusammen.

Zur Bewertung eines Produkts werden nicht nur einzelne Merkmale, sondern der gesamte Produktlebenszyklus herangezogen – einschließlich der umweltverträglichen Herstellung und Entsorgung.[4]

Euroblume in Deutschland

Für die Prüfung und Vergabe des Prüfsiegels innerhalb Deutschlands sind das Deutsche Institut für Gütersicherung und Kennzeichnung (RAL) und das Umweltbundesamt verantwortlich. Produkte und Dienstleistungen werden auf Antrag überprüft und erhalten das Umweltzeichen nach positivem Prüfungsverlauf, Zustimmung der Europäischen Kommission und Abschluss eines Lizenzvertrags.[5]

In Deutschland wird das Gütesiegel für drei Jahre vergeben.

Beispiele

Bei der Prüfung eines Leuchtmittels für den deutschen Markt wird der energetische Wirkungsgrad erhoben, also das Verhältnis von Leuchtstärke und Leistungsaufnahme. Geprüft werden außerdem Quecksilbergehalt, Verpackung, Gebrauchstauglichkeit, Brenndauer und umweltverträgliche Entsorgung.[6]

Für Waschmittel wird in Deutschland zurzeit das Europäische Umweltzeichen anstatt des Blauen Engels vergeben. Ein Waschmittel, das jenes Symbol trägt, musste – neben seiner Umweltverträglichkeit – seine Waschkraft in strengen Tests nachweisen. Die Kriterien dafür wurden vom deutschen Umweltbundesamt entwickelt.

EU Ecolabel im nichteuropäischen Ausland

Für die Zertifizierung mit dem EU Ecolabel ist es nicht zwingend erforderlich, dass das betreffende Produkt oder die betreffende Dienstleistung in einem EU-Mitgliedstaat hergestellt wird. Notwendig ist vielmehr, dass Produkt bzw. Dienstleistung in mindestens einem EU Mitgliedsland vermarktet werden. Somit können zum Beispiel auch Unterkunftsbetriebe aus Nicht-EU-Ländern mit dem Umweltzeichen zertifiziert werden, soweit sie ihr Angebot innerhalb der EU vermarkten.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Verordnung (EG) Nr. 1980/2000, abgerufen am 22. Juni 2009
  2. Verordnung (EU) Nr. 66/2010, abgerufen am 3. Oktober 2019
  3. Vincentz Network: Kommission feiert 25 Jahre EU Ecolabel. In: Technischer Handel. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. August 2017; abgerufen am 29. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.technischerhandel.com
  4. Informationsbroschüre der Internationalen Naturtextilmesse (Memento vom 23. September 2006 im Internet Archive). InNaTex. Abgerufen am 29. September 2006
  5. Europäisches Umweltzeichen (Lampen) (Memento vom 7. Oktober 2006 im Internet Archive). In. LABEL ONLINE – Das Internet-Portal zu Labeln und nachhaltigem Leben. Abgerufen am 29. September 2006.
  6. EU-Umweltzeichen Euroblume (Memento vom 3. Juni 2006 im Internet Archive). In: thema-energie.de. Abgerufen am 29. September 2006
  7. Ferienwohnungen in Montenegro mit EU Ecolabel zertifiziert. In: utjeha.me. Abgerufen am 18. Dezember 2013.

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