Europäischer Filmpreis 2006

Der 19. Europäische Filmpreis wurde am 2. Dezember 2006 verliehen. Erstmals fand die Verleihung in Warschau statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von der französischen Schauspielerin Sophie Marceau und ihrem polnischen Kollegen Maciej Stuhr.

Als bester europäischer Film konnte sich die sechsfach nominierte deutsche Produktion Das Leben der Anderen von Florian Henckel von Donnersmarck durchsetzen. Das Stasi-Drama mit Ulrich Mühe, Sebastian Koch und Martina Gedeck in den Hauptrollen erhielt zudem die Preise in den Kategorien Bester Darsteller (Ulrich Mühe) und Bestes Drehbuch. Der ebenfalls zu den Mitfavoriten gezählte Film Volver – Zurückkehren des Spaniers Pedro Almodóvar konnte vier seiner sechs Nominierungen in Siege umsetzen, darunter Regisseur Almodóvar und Hauptdarstellerin Penélope Cruz, die bereits auf den Filmfestspielen von Cannes gemeinsam mit dem übrigen weiblichen Schauspielensemble in Volver als Beste Darstellerinnen ausgezeichnet worden war. Zu den Verlierern zählte Ken Loachs Kriegsdrama The Wind That Shakes the Barley, das sich den Preis für die Beste Kamera ex aequo mit Volver teilte. Der Preisträger der Goldenen Palme von Cannes war mit fünf Nominierungen ins Rennen gegangen. Unprämiert blieben das auf den Filmfestspielen von Berlin siegreiche Drama Esmas Geheimnis – Grbavica, Neil Jordans Thriller Breakfast on Pluto und der dokumentarfilm-ähnliche Spielfilm The Road to Guantanamo von Michael Winterbottom und Mat Whitecross, die im Vorfeld je zwei Nominierungen erhalten hatten.

Bereits vor der Preisverleihung hatten einige Gewinner festgestanden, darunter der polnische Oscar-Preisträger Roman Polański. Der Filmregisseur, Schauspieler und Drehbuchautor, der bereits 1999 für seinen Horrorfilm Die neun Pforten mit der Auszeichnung für einen europäischen Beitrag zum Weltkino geehrt worden war, erhielt den Preis für sein Lebenswerk.

Gewinner und Nominierungen

Bester europäischer Film

Das Leben der Anderen – Regie: Florian Henckel von Donnersmarck

Beste Regie

Pedro AlmodóvarVolver – Zurückkehren (Volver)

Bester Darsteller

Ulrich MüheDas Leben der Anderen

Beste Darstellerin

Penélope CruzVolver – Zurückkehren (Volver)

Bestes Drehbuch

Florian Henckel von DonnersmarckDas Leben der Anderen

Beste Kamera

Beste Filmmusik

Alberto IglesiasVolver – Zurückkehren (Volver)

Bester Nachwuchsfilm

13 TzametiGéla Babluani

Bester Dokumentarfilm (Prix Arte)

Die große Stille – Regie: Philip Gröning

  • 37 Arten ein Schaf zu nutzen (37 Uses for a Dead Sheep) – Regie: Ben Hopkins
  • Dreaming By Numbers – Regie: Anna Bucchetti
  • La Casa de mi Abuela – Regie: Adan Aliaga
  • Maradona, un gamin en or – Regie: Jean-Christophe Rosé
  • The Cemetery Club (Moadon beit hakvarot) – Regie: Tali Shemesh
  • Rybak i Tantsovshitsa – Regie: Valeriy Solomin
  • Unser täglich Brot – Regie: Nikolaus Geyrhalter

Bester Kurzfilm (Prix UIP)

Before Dawn – Regie: Bálint Kenyeres (Prix UIP Tampere)

  • Delivery – Regie: Till Nowak (Prix UIP Ghent)
  • Vincent – Regie: Giulio Ricciarelli (Prix UIP Valladolid)
  • Pistache – Regie: Valérie Pirson (Prix UIP Angers)
  • Meander – Regie: Joke Liberge (Prix UIP Rotterdam)
  • El Cerco – Regie: Ricardo Íscar und Nacho Martín (Prix UIP Berlin)
  • For Intérieur – Regie: Patrick Poubel (Prix UIP Cracow)
  • Sniffer – Regie: Bobbie Peers (Prix UIP Grimstad)
  • By the Kiss – Regie: Yann Gonzalez (Prix UIP Vila do Conde)
  • Zakaria – Regie: Gianluca De Serio und Massimiliano De Serio (Prix UIP Edinburgh)
  • Sretan Put Nedime – Regie: Marko Šantić (Prix UIP Sarajevo)
  • The Making of Parts – Regie: Daniel Elliott (Prix UIP Venezia)
  • Comme un Air... – Regie: Yohann Gloaguen (Prix UIP Drama)
  • Aldrig som fösta gången – Regie: Jonas Odell (Prix UIP Cork)

Bester künstlerischer Beitrag

Pierre Pell und Stéphane Rozenbaum (Szenenbildner) – Science of Sleep – Anleitung zum Träumen (La Science des rêves)

Jameson-Publikumspreis – Bester Film

Volver – Zurückkehren (Volver) – Regie: Pedro Almodóvar

Filmkritikerpreis (Prix Fipresci)

Unruhestifter (Les Amants réguliers) – Regie: Philippe Garrel

Beste europäische Leistung im Weltkino

Jeremy Thomas, britischer Filmproduzent

Europäischer Filmpreis für das Lebenswerk

Roman Polański

Weblinks