Euro-scene Leipzig

Die Euro-scene Leipzig (Eigenschreibweise euro-scene Leipzig) – Europäisches Tanz- und Theaterfestival ist ein sechstägiges Festival in Leipzig. Es zeigt die aktuellen Entwicklungen in der europäischen Theater- und Tanzszene und präsentiert jährlich etwa zwölf verschiedene Gastspiele mit insgesamt rund 25 Vorstellungen in rund acht verschiedenen Spielstätten, darunter das Schauspiel Leipzig und das Opernhaus Leipzig. Die Euro-scene Leipzig wird vom Verein euro-scene Leipzig e. V. veranstaltet. Direktor und künstlerischer Leiter des Festivals ist Christian Watty.

Geschichte

Das Festival wurde im Jahr 1991 vom Theaterwissenschaftler Matthias Renner (1952–1993) gegründet.[1] Es findet jährlich im November statt und zeigt Tanz und experimentelles Theater aus ganz Europa. Die Euro-scene Leipzig ist das einzige Festival für zeitgenössisches Theater und modernen Tanz in den neuen Bundesländern. Von 1993 bis 2020 leitete Ann-Elisabeth Wolff das Festival,[2] 2021 übernahm Christian Watty als Festivaldirektor die künstlerische Leitung. Watty war seit 2013 Mitglied des künstlerischen Beirats des Festivals.[3]

Das Festival ist seit 1992 Mitglied im International network for contemporary performing arts (IETM) in Brüssel, ein Netzwerk für freies Theater in Europa mit rund 500 Mitgliedern. Außerdem ist die Euro-scene Leipzig seit 1994 Mitglied im Internationalen Theaterinstitut (ITI), Paris – Zentrum Bundesrepublik Deutschland, Berlin.

Die Euro-scene Leipzig gehört seit 2002 zu den derzeit zehn Co-Veranstaltern der Tanzplattform Deutschland. 2002 fand unter der Projektleitung von Wolff und Co-Direktion von Michael Freundt, langjähriger Mitarbeiter der Euro-scene Leipzig, mit der Tanzplattform 2002 erstmals eine Tanzplattform in den neuen Bundesländern statt. Über 350 Veranstalter und Journalisten sowie 35 Vertreter von Goethe-Instituten kamen im Februar 2002 nach Leipzig und erlebten 24 Choreografien in rund 45 Vorstellungen.

Programmschwerpunkte

Das Festival zeigt die aktuellen Entwicklungen in der europäischen Theater- und Tanzszene. Es versteht sich als Drehscheibe zwischen West- und Osteuropa und will Genregrenzen überschreiten. Dabei beinhaltet das Programm Werke von Regisseuren und Choreografen der internationalen Theater- und Tanzszene mit Beteiligung regionaler Künstler und Compagnien.

Die Euro-scene Leipzig wählte bis 2020 jeweils ein Motto oder thematische Schwerpunkte, so zum Beispiel „Das Eigene im Gefüge“ (2004), „Wahlverwandtschaften“ (2005), „Konsonanzen – Dissonanzen“ (2006), „Spaltungen“ (2007), „Taumelnd auf glatter See“ (2008), „Sonnenfinsternis“ (2009), „Spurensuche“ (2010), „Tonstörung“ (2011) „Herbstzeitlose“ (2012), „Schwarze Milch“ (2013) und „Transit“ (2014). Bei der Euro-scene Leipzig 2015 wurde aufgrund des Jubiläums auf ein Motto verzichtet. Stattdessen fand das Festival unter der Überschrift „25 Jahre - ein Fest“ statt. Ein Rahmenprogramm mit Gesprächen, Workshops und Filmen ergänzen jeweils das Festival. 2016 stand das Festival unter dem Motto „Doch bin ich nirgend, ach! zu Haus“. Den Schwerpunkt bildete eine Werkschau des Puppenspielers Nikolaus Habjan aus Wien. Das Festival 2017 wurde unter dem Motto „Ausgrabungen“ veranstaltet und zeigte Rekonstruktionen von historisch bedeutsamen Choreografien sowie zeitgenössische Neuschöpfungen sowie die 13. Ausgabe des Wettbewerbs „Das beste deutsche Tanzsolo“.

Finanzierung

Das Festival wird durch die Stadt Leipzig und den Freistaat Sachsen finanziert. Hinzu kommen gastspielbedingte Unterstützungen von Stiftungen und kulturellen Ländervertretungen, z. B. Botschaften; bis 2012 war das BMW-Werk Leipzig Hauptsponsor des Festivals. Medienpartner sind die Zeitung Der Freitag, die Leipziger Zeitung und die Leipziger Internet Zeitung, Kulturpartner sind MDR Kultur und Arte.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. euro-scene Leipzig ** Festival zeitgenössischen europäischen Theaters. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juni 2021; abgerufen am 2. November 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.euro-scene.de
  2. MDR Kultur: Leipziger Festival-Direktorin Ann-Elisabeth Wolff verabschiedet sich mit Schattenfestival. In: mdr.de. 19. November 2020, abgerufen am 3. November 2021.
  3. Christian Watty ab 2021 neuer Festivaldirektor und Künstlerischer Leiter der euro-scene Leipzig. (PDF) In: Theater der Zeit. 12. September 2019, abgerufen am 18. August 2020.