Euphonie

Die Euphonie, auch Eufonie geschrieben, (über das lateinische euphonia aus dem griechischen εὐφωνίαeuphōnía entlehnt, für „guter/schöner Laut/Ton“, „gute/schöne Stimme“[1] oder auch „Wohlklang“) bezeichnet in der Musik-, Literatur- und Sprachwissenschaft einen Wohlklang oder Wohllaut.[2]

Beispiele für Euphonie in der Linguistik

In der Linguistik sind es Lauteinschübe in Wörtern, denen ein euphonischer Charakter zugeschrieben wird. Ein Beispiel aus der deutschen Sprache ist das „t“ in dem Wort „hoffen-t-lich“. Das „t“ ist nur aus Gründen des Wohlklanges und zur Erleichterung der Aussprache eingeschoben worden. Ein anderes Beispiel ist das „n“ in Wörtern wie „amerika-n-isch“, wo es der Vermeidung eines Hiats/Hiatus, also der Verhinderung der unmittelbaren Folge von zwei Vokalen, dient.

In der Regel sind diese sogenannten Lauteinschübe (Epenthesen) nicht im strikten Sinn etymologisch begründbar, weshalb neben dem leichteren Sprechfluss eben der verbesserte Wortklang als mögliche Begründung herangezogen wird (Vergleiche hierzu auch die Liaison im Französischen).[3]

Euphonie in der Musik und im Sprachgebrauch

Zur besseren Erbauung wird bei Musikdarbietungen oft eine Euphonie angestrebt.[4] Ähnliches gilt bei der Wortauswahl im alltäglichen Sprachgebrauch.[5]

Das Gegenteil einer Euphonie ist eine Kakophonie.

Siehe auch

Literatur

  • Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0.

Weblinks

Wiktionary: Euphonie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Wohlklang – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Eufonie, EuphonieDuden, 2018
  2. Zur Problematik des Begriffs in Literatur- und Sprachwissenschaft in Bezug auf Wohlklang in Gedichten siehe: Vivien Altmann, Gabriel Altmann: Anleitung zu quantitativen Textanalysen. Methoden und Anwendungen. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2008, ISBN 978-3-9802659-5-9, S. 75 f.
  3. Wilfried Kürschner: Grammatisches Kompendium. Systematisches Verzeichnis grammatischer Grundbegriffe. 3., verm. und bearb. Auflage. Francke, Tübingen/Basel 1997, ISBN 3-8252-1526-1, S. 65 f.
  4. Umjubelte Meisterwerke der Kammermusik „Die Klarinettistin musizierte einfühlsam, als führender Part inmitten des Quartett-Ensembles, euphonisch vom tiefen bis zum hohen Register.“ Abgerufen am 30. Oktober 2015
  5. [1] „Damit das Rülpsen nicht so brutal klingt, wird der Vorgang euphonisch (wohlklingend) auch als Bäuerchen machen bezeichnet.“ Abgerufen am 30. Oktober 2015.