Eumig

Filmprojektor Eumig Mark S 712D

Eumig war ein österreichischer Hersteller von Radios, Filmkameras und -projektoren, Tonbandgeräten und Kassettendecks.

Geschichte

Anfänge

Im Jahre 1919 wurde die „Elektrizitäts- und Metallwaren-Industrie-Gesellschaft m. b. H.“ in der Linken Wienzeile 86 in Wien-Mariahilf von Karl Vockenhuber, Alois Handler und Adolf Halpern, welcher den Großteil der finanziellen Mittel einbrachte, gegründet. Anfangs wurden Feuerzeuge aus Patronenhülsen sowie Zigarettendosen und diverses Elektromaterial erzeugt. Noch im gleichen Jahr übersiedelte Eumig in die Schallergasse 42 in Wien-Meidling.

1921 wechselte das Unternehmen in die Hirschengasse 5 nach Wien-Mariahilf und hatte nun bereits 65 Beschäftigte.

Senderskala eines Eumig 329w (1939); in Weiß die Mittelwellen-Sender, in Grün die Langwellen-Sender.

Erschließung des späteren Geschäftsfeldes

(c) Karl Gruber / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Radio Eumig 2518 (1937/38)

Im Jahre 1924 begann Eumig mit der Produktion von Rundfunkgeräten (Low Loss Detektor Empfänger und Eumig Baby). Der Unternehmensmitbegründer Adolf Halpern wurde 1926 ausbezahlt und schied aus dem Unternehmen aus.

1928 begann Eumig mit der Entwicklung von Filmgeräten, der erste Filmprojektor für 16-mm-Film kam 1931 auf den Markt: Der Eumig P 1. 1932 wurde die erste Filmkamera Eumig C 1 für 9,5-mm-Film vorgestellt. 1935 brachte Eumig die Nachfolgtetype Eumig C 2 heraus. Diese war die erste Filmkamera der Welt mit halbautomatischer Nachführbelichtungsregelung.

1935 erwarb Eumig das Unternehmen Panradio in Wien X., Buchengasse 11–13. Im Jahre 1937 erschienen die Filmkameras Eumig C 3 (mit Antrieb durch Federwerk), sowie die Eumig C 4 (mit Antrieb durch Elektromotor). Insgesamt wurden von der C 3-Serie etwa 300.000 Stück gebaut. Die C 4 war die erste Amateur-Filmkamera der Welt mit elektrischem Antrieb.

Von 1938 bis 1945

Nach dem Anschluss Österreichs 1938 stellte die Eumig neben eigenen Radiomodellen auch Volksempfänger des Typs VE 301 dyn und den Deutschen Kleinempfänger DKE 38 her, während der Kriegsjahre auch militärische Geräte. 1941 hatte Eumig 1.000 Beschäftigte, im Folgejahr tritt Vockenhubers Sohn Ing. Karl Vockenhuber in das Unternehmen ein.[1] Das Wiener Werk in der Buchengasse wurde 1945 durch die Luftangriffe auf Wien beschädigt. Die Maschinen waren bereits im Jahr davor in ein Zweigwerk nach Micheldorf in Oberösterreich verlegt worden.

Von 1945 bis 1981

Im Jahr 1951 starb Karl Vockenhuber sen. und im Jahr 1960 Alois Handler.

Filmprojektor Eumig P 8 (1954)

1951 versuchte sich Eumig in der Produktion von Fotoapparaten, die Kamera Eumigetta für Rollfilm 6 × 6 cm wurde vorgestellt. Zwei Jahre später erschien das Nachfolgemodell Eumigetta 2. Später wurde die Produktion von Fotoapparaten aber wieder aufgegeben.

Radio Eumigette (ab 1955)
Filmkamera Eumig C 3 mit Mikrofon und Tonbandgerät (1962)

1954 stellte Eumig den Projektor P 8 vor, den weltweit ersten Heimfilmprojektor mit Niedervoltbeleuchtungssystem (12 Volt). Dieser sollte mit insgesamt 416.000 verkauften Exemplaren eines der erfolgreichsten Produkte von Eumig werden.[2]

8 mm-Kamera Eumig Electric (1955)
16 mm - Kamera Eumig C 16 im Eumig-Museum (1958)

1955 brachte Eumig sein erfolgreichstes Radiogerät Eumigette (7 Röhren für UKW und MW) auf den Markt, insgesamt wurden davon etwa 500.000 Stück erzeugt. Ab 1956 wurde eine Fabrikanlage nach dem Entwurf von Oswald Haerdtl am Standort Wiener Neudorf errichtet und 1958 in Betrieb genommen. Auf Initiative von Karl Vockenhuber junior wurde 1956 nach 6-wöchiger Erprobung und anschließender Befragung der Belegschaft bei Eumig als erstem Betrieb in Österreich die 40-Stunden-Woche eingeführt. Ebenfalls 1956 wurde die 16-mm Filmkamera C 16 mit Federwerk und automatischem Belichtungsmesser vorgestellt. Die Kamera sollte sich als sehr erfolgreiches Modell erweisen, für das auch internationale Stars wie John Wayne und Brigitte Bardot warben.[3] 1958 erhielt das Unternehmen die Staatliche Auszeichnung und durfte das Bundeswappen im Geschäftsverkehr verwenden.

1961 hatte Eumig 3.000 Beschäftigte. 1962 wurde die Radioproduktion aufgegeben und an HEA verkauft, rückblickend hat Eumig mehr als 3 Millionen Radios erzeugt. Das Unternehmen konzentrierte sich in Folge auf den Bau von Filmkameras und Projektoren. Die Produktion war in Wiener Neudorf und Fürstenfeld, wo 1966 ein neues Werk in Betrieb genommen wurde.[1]

1965 brachte Eumig, nachdem Kodak den Super-8-Film vorgestellt hatte, die Filmkamera Viennette Super-8 und die Projektoren Mark M Super-8 (mit Einfädelautomatik und Stillstandsprojektion) und Mark S Super-8 für Super-8-Tonfilm auf den Markt. Eumig war damals der einzige europäische Hersteller mit einem kompletten Filmgeräteprogramm für Super-8-Film.

1969 übernahm Eumig die Schweizer Firma Bolex. 1971 stellte das Unternehmen die kompakte Filmkamera Mini vor, insgesamt wurden von der Mini-Serie etwa 500.000 Stück erzeugt. 1972 erschien mit der VC 550 die erste Eumig-Videokamera auf dem Markt. In der Folge wurden TV- und Überwachungskameras erzeugt.[4]

1973 wurde der Stummfilm-Projektor Mark 610 D (umschaltbar für Normal-8- und Super-8-Film) auf den Markt gebracht. Dieser Projektor wurde in ähnlicher Form auch als Bolex 18-3 Duo und als Revuelux 3003 verkauft.

1974 übersiedelte die Konzernleitung von der Wiener Buchengasse in das neue Hochhaus neben dem Werk in Wiener Neudorf, im selben Jahr wird das Unternehmen von einer Offenen Handelsgesellschaft in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt.[1]

Filmprojektor Eumig Mark S 810 Super Single (ab 1975)

Im Jahre 1975 war Eumig der größte Filmprojektoren-Hersteller der Welt (500.000 Stück im Jahr) und hatte zu dieser Zeit 5.000 Beschäftigte. 1976 wurde ein Vertrag mit Polaroid (USA) zur Erzeugung der Polavision-Sofortfilm-Geräte abgeschlossen. Das Polavision-System bestand aus der Kamera, dem Vorführgerät und einem in Spezialkassetten gelieferten Film, der sofort nach der Belichtung entwickelt und schon nach 90 Sekunden vorgeführt werden konnte.

Eumig 551 - Videokamera (1972)

1977 versuchte es Eumig noch einmal in der Radio-HiFi-Branche und brachte das 3-Kopf-HiFi-Kassettendeck Metropolitan CCD, mit eingebautem Tuner und Verstärker als Metropolitan CC, in Pultbauweise mit vollelektronischer Sensorsteuerung und optoelektronischer Gleichlaufkontrolle auf den Markt.

Ab 1978 entstand im Zuge der Auflassung des dortigen Braunkohlebergbaus ein Zweigwerk im steirischen Fohnsdorf für Leiterplatten und Werkzeugbau. Ehemalige Bergleute wurden zu Facharbeitern umgeschult. Im Zuge dieser Erweiterung steigt der Mitarbeiterstand auf einen Höhepunkt von 7.000 Beschäftigten.[5][6][7]

1979 begann Eumig mit der Entwicklung eines tragbaren Videorekorders für das von BASF entwickelte LVR-System (Longitudinal Video Recording, die Aufnahme erfolgte dabei in 48 parallelen Spuren). Ende 1979 wurde die Weiterentwicklung des LVR-Systems aber eingestellt, da die Marktchancen als zu gering eingeschätzt wurden.

1979 kam das Kassettendeck Eumig FL-1000uP heraus und löste die Metropolitan-Serie ab. Es war mikroprozessorgesteuert (Mostek MK 3870), hatte ein von Metropolitan weiterentwickeltes Laufwerk in Frontladerbauweise, bei dem die Wickeldrehzahl beim Rückspulen elektronisch geregelt wurde und damit eine sehr kurze Rückspulzeit hatte, und konnte Bandstellen dank elektronischem Zählwerk präzise anfahren. Durch den schwungmasselosen Capstan-Antrieb war die Hochlaufzeit extrem kurz. Die drei Köpfe waren für Reineisenband ausgelegt. Mit Hilfe der eingebauten Schnittstelle konnten bis zu sechzehn Decks von einem Computer aus gesteuert werden. Das FL-1000uP gewann den „Award for Design and Engineering“ der Consumer Electronics Show (CES) in Chicago (USA), 1979. 1979 brachte Eumig die wasserdichte Filmkamera Nautica für Super-8 heraus. Sie war für bis zu 40 Meter Tauchtiefe geeignet.

1980 stellte Eumig die beiden Filmkameras Eumig Sound 125 XL und Eumig Sound 128 XL für Super-8-Tonfilm vor. Das waren die einzigen von Eumig selbst hergestellten Tonfilm-Kameras. Davor wurden lediglich einige Tonfilm-Kameras vom amerikanischen Hersteller Bell & Howell zugekauft.

Jähes Ende

Das ehemalige Eumig Hochhaus in Wiener Neudorf
Eumig Polavision-Kamera für Polaroid-Film

In der zweiten Hälfte der 1970er Jahre kam die Firma durch das gescheiterte Geschäft mit Polaroid, zu geringem Eigenkapital und einem Mangel an Planung, Marketing und Controlling zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Hinzu kam ein seit längerem schwelender Konflikt unter den Firmeneigentümern Kommerzialrat Karl Vockenhuber jun. und Dr. Raimund Hauser, Anlaufschwierigkeiten im neuen Werk Fohnsdorf und die Verweigerung bereits zugesagter ERP-Kredite. Zudem erwies sich die Österreichische Länderbank als wenig kompetenter Finanzierungspartner mit zunehmend eigenen Problemen.[8]

Mit diesen Schwierigkeiten einher ging ein stetiger Stellenabbau: 1978 musste Eumig zum ersten Mal rund 1.000 Beschäftigten kündigen, nachdem Polaroid die Aufträge für Polavision gestoppt hatte. Waren es 1979 noch knapp 5.500 Mitarbeiter, so hatte Eumig im Folgejahr 1980 nur noch 3.000 Beschäftigte.[9]

Am 26. April 1979 kündigte Miteigentümer Dr. Raimund Hauser das Gesellschaftsverhältnis. Rückwirkend mit 1. Januar 1979 wurde die Eumig KG in eine Ges. m. b. H. umgewandelt und zwei zusätzliche Geschäftsführer von der Länderbank in das Unternehmen entsendet. Die beiden ehemaligen Gesellschafter Karl Vockenhuber jun. und Dr. Raimund Hauser scheiden mit 15. Juni 1980 aus der Firma aus. Eumig wurde im Zuge dessen zur Gänze von der Österreichischen Länderbank übernommen, die in den folgenden 14 Monaten vergeblich versuchte, das hoch verschuldete Unternehmen zu sanieren.[1]

Im August 1981 musste schließlich mit einem Schuldenstand von rund 2 Milliarden Schilling der Konkurs des einstigen Vorzeigebetriebs eröffnet werden.[8] Die Österreichische Länderbank stoppte daraufhin die weitere Finanzierung von Eumig. Der Entwicklungszweig für oberflächenmontierte elektronische Bauelemente (SMD) wurde noch im selben Jahr an die Schrack AG verkauft. Die Produktion von HiFi-Geräten wurde beendet. Das Eumig-Hochhaus in Wiener Neudorf wurde an Palmers verkauft, der Markenname Eumig an die luxemburgische Firma Interbasic. Das Patent für das Makro-System in den Objektiven wurde an die japanische Firma Canon verkauft, das Werk Fohnsdorf ging an AT&S.[5]

Im Juli 1984 fusionierte die Firma Norma Messtechnik mit der OE Optik, Elektronik & Metallwaren Industrie GmbH, der am Standort in Wiener Neudorf beheimateten Nachfolgefirma der Eumig. Wegen statischer Probleme am Firmsitz der Norma übersiedelte das gesamte Personal nach Wr. Neudorf.

Im Jahr 1985 wurde das Eumig-Konkursverfahren abgeschlossen und im Februar 1986 die Firma endgültig aus dem Handelsregister gelöscht.[7] 1989 erwarb die deutsche Rothenberger Gruppe aus Frankfurt, die Rechte am Namen Eumig.

Karl Vockenhuber jun. musste den Untergang seines ehemaligen Unternehmens mitansehen und verstarb am 28. Dezember 1989. Insgesamt waren rund 1270 österreichische Patente auf Eumig bzw. die Firmeninhaber Vockenhuber und Hauser angemeldet.[1]

Die Marke Eumig heute

Unter dem Markennamen Eumig Industrie-TV werden heute Steuerungen und Elektronikkomponenten produziert, die eumig industrie-tv Gesellschaft m. b. H. mit Sitz in Anif ist spezialisiert auf Entwicklung und Fertigung von kundenspezifischen Steuerungslösungen mittels SMD Bestückung von Leiterplatten.[10]

Gedenken

In Wiener Neudorf widmet sich das vom gleichnamigen Förderverein betriebene eumigMuseum der Geschichte des ehemaligen österreichischen Paradeunternehmens. In zwei Schauräumen werden zahlreiche Exponate zur Firmengeschichte gezeigt, darunter Produkte der Firma und der originale Schreibtisch des langjährigen Firmenchefs Karl Vockenhuber jun.

Auszeichnungen

  • 1969 mit Reinhold Zwerger: Staatspreis Design für Eumig Mark S-712 Filmprojektor
  • 1973 mit Reinhold Zwerger: Staatspreis Design für Video Camera Eumig 551
  • 1975/76 mit Reinhold Zwerger: Staatspreis Design für Kamerareihe 800

Weblinks

Commons: Eumig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Gerhard Pahr u. a.: Eumig Elektrizitäts- und Metallwaren Industrie Gesellschaft 1919 - 1981. 2. Auflage. Förderverein eumigMuseum, Wiener Neudorf 2018, ISBN 978-3-9504617-0-1.
  2. Exponat und Schautafel im Eumig-Museum (April 2022)
  3. Werbefotos ausgestellt im Eumig-Museum Wiener Neustadt (April 2022)
  4. Video & Laser. Abgerufen am 11. Mai 2022.
  5. a b Eintrag zu Austria Technologie & Systemtechnik AG, AT & S im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
  6. Ausgliederung der Leiterplattenfertigung: Eumig-Boß fürchtet negative Folgen.@1@2Vorlage:Toter Link/www.computerwoche.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Computerwoche. 8/1985. (auf: computerwoche.de)
  7. a b :: Geschichte. Abgerufen am 11. Mai 2022.
  8. a b Schautafel "Hauptursachen des Eumig Konkurses" im Eumig-Museum Wiener Neudorf (30. April 2022)
  9. Franz Mathis: Big Business in Österreich. S. 101 und 102.
  10. eumig industrie-tv Gesellschaft m. b. H. Abgerufen am 27. Januar 2015.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Eumig 2528.JPG
(c) Karl Gruber / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Eumig Radio aus den Jahren 1937-38
Eumig-Museum 7396.JPG
Autor/Urheber: User:Karl Gruber, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ausstellungsstück(e) imEumig-Museum in Wiener Neudorf
Geluidsfilm voor amateurs, Bestanddeelnr 913-5017 (cropped).jpg
Autor/Urheber: Anefo, Lizenz: CC0
Collectie / Archief : Fotocollectie Anefo

Reportage / Serie : [ onbekend ]
Beschrijving : Geluidsfilm voor amateurs
Annotatie : Repronegatief
Datum : 8 februari 1962
Locatie : Oostenrijk
Trefwoorden : AMATEURS
Fotograaf : Basch, Fritz
Auteursrechthebbende : Nationaal Archief
Materiaalsoort : Glasnegatief
Nummer archiefinventaris : bekijk toegang 2.24.01.09

Bestanddeelnummer : 913-5017
Senderskala Eumig 329W-2.jpg
Autor/Urheber: Markus Wolter, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Scale of the radio Eumig 329w, 1939
Eumig-Museum 7375.JPG
Autor/Urheber: User:Karl Gruber, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ausstellungsstück(e) imEumig-Museum in Wiener Neudorf
Eumig-Museum 7388.JPG
Autor/Urheber: User:Karl Gruber, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ausstellungsstück(e) imEumig-Museum in Wiener Neudorf
Cinepresa a batteria, per pellicole Polavision Phototape - Museo scienza tecnologia Milano 09761 01.jpg
Autor/Urheber:
Polaroid Corporation (progettista)
, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Cinepresa leggera, in plastica e metallo. Di forma parallelelpipeda con impugnatura ergonomica in plastica. È presente in una borsa rigida in pelle e velluto con tracolla in pelle e chiusura con cerniera All'interno dell'apparecchio si ha un motore elettrico alimentato con quattro batterie da 1,5V inserite nell'impugnatura Sul lato destro è inserito un mirino con oculare in gomma. È possibile inserire o disinserire l'oculare facendo avanzare/indietreggiare la lente del mirino mediante l'apposita slitta posta nelle vicinanze. Sopra al mirino è presente la spia di test della carica delle batterie con pulsante di attivazione L'altra parete laterale è incernierata sul retro e parzialmente apribile per l'inserimento della cartuccia Land type 608 All'interno un piccolo ingranaggio rotante si incastra in un apposito foro nella cartuccia che permette l'avanzamento della pellicola (che ha le stesse dimensioni e perforazioni della pellicola Super 8). La pellicola è tutta contenuta all'interno della cartuccia tranne un breve tratto. In corrispondenza del punto dove la pellicola emerge dalla cartuccia, è inserita una guida che permette di farla scorrere dietro all'obiettivo Sulla parete frontale è inserito, al centro, l'obiettivo Polaroid Zoom 1:1.8 f=12.5-25mm con messa a fuoco variabile da 2 a 5m o oltre 5 metri (ovvero da 6 a 15 ft o oltre 15ft) e zoom per distanze focali da 12,5 a 25 mm. Messa a fuoco e zoom si regolano direttamente sull'obiettivo Sopra all'obiettivo è posizionata la fotocellula dell'esposimetro (non TTL) Sotto alla cinepresa, è inserita l'impugnatura. Due tasti posti davanti e dietro sull'impugnatura permettono l'avvio della ripresa e lo scatto di istantanee. Sotto all'impugnatura oltre al dispositivo di sblocco del coperchio del vano batteria si trova un foro filettato per l'inserimento su cavalletto Sopra c'è un contatto per collegare un comando a distanza Sono inoltre disponibili un microfono con interruttore e spina tripolare, due cavetti con spine tripolari e pentapolari, una lente per primi piani (distanze inferiori a 2 m) e due libretti di istruzioni per l'uso degli accessori e delle cartucce di pellicola.
Funzione

Cinepresa portatile per usi amatoriali. Molto semplice da usare e leggera, utilizzava pellicole inserite in Polavision Phototape Cassette. Queste cartucce erano diverse da quelle del formato Super 8 ma la pellicola contenuta aveva le stesse dimensioni e le stesse perforazioni del Super 8 La cinepresa è una macchina che impressiona una sequenza di immagini fotografiche su una pellicola continua.

Notizie storico-critiche
Il sistema Polavision venne immesso sul mercato dalla Polaroid nel 1977. Gli apparecchi Polavision erano delle "movie camera" ovvero delle fotocamere che potevano fare sequenze di fotografie in rapida successione. Rivedendo questi "frame" in rapida successione , con un proiettore, si aveva l'impressione del movimento. Questa Land Camera veniva costruita anche in Austria dalla Eumig su licenza Polaroid Le pellicole Polavision generavano i colori mediante sistema additivo ovvero erano essenzialmente pellicole in bianco e nero con tre filtri rosso, verde e blu. I filtri agivano sia durante l'esposizione che durante la proiezione A causa della presenza dei filtri, si aveva una diminuzione della luce incidente e si avevano così pellicole di soli 40ASA e le pellicole impressionate apparivano piuttosto dense Le cassette Polavision erano costituite da piccole scatole rettangolari in plastica contenenti la bobina di pellicola sulla quale si registravano i frame, con un piccolo obiettivo con prisma per la proiezione. Per ridurre i problemi della proiezione di queste pellicole, la Polaroid costruì un apposito proiettore/visore da tavolo, il Polavision Land Player Senza questo proiettore, l'unico modo per vedere le pellicole sviluppate era quello di rompere la cassetta, estrarre la pellicola che era analoga al formato Super 8, e proiettarla con un proiettore Super 8 Questo sistema non riuscì a competere con le nascenti videocassette Betamax e VHS: le pellicole Polavision impressionate erano molto dense, le cassette Polavision, una volta sviluppate, non potevano più essere riutilizzate e non potevano essere viste nella televisione Fu un grosso fallimento e nel 1979 non si producevano già più (le cassette non sono più disponibili sul mercato dal 1988) In seguito alle grosse perdite economiche seguite a questo fallimento, Edwin H. Land, fondatore e presidente della Polaroid rassegnò le dimissioni e lasciò la compagnia.
Eumig Mark S712D foto 6.jpg
Autor/Urheber: B25es, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Proyector de cine super 8mm Eumig Mark S712D
Proiettore cinematografico elettrico, sonoro, per pellicole Super 8 e Single 8 - Museo scienza tecnologia Milano 09424.jpg
Autor/Urheber:
Eumig (progettista/ costruttore), BC Italiana (costruttore)
, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Cineproiettore in metallo da tavolo con maniglia, poggiante su piedini di cui quello frontale ad altezza regolabile Il corpo centrale racchiude il motore elettrico, il dispositivo illuminante, l'altoparlante Sulla base, lateralmente, sono inseriti diversi dispositivi d'uso e regolazione. Un commutatore che funge da interruttore centrale per il funzionamento del proiettore: inserimento pellicola, proiezione, avviamento, riavvolgimento rapido, stop; i comandi per il sonoro: volume, dissolvenza, due prese a cinque poli per microfono e registratore esterno; una rotella per regolare la posizione delle linea di divisione tra i fotogrammi Su una parete laterale è inserito l'obiettivo Eumig Vario-Eupronet 1:1,3 f=15-30mm, con messa a fuoco mediante un'apposita rotella collocata lateralmente e zoom ruotando l'apposita ghiera sull'obiettivo (da 15 a 30mm). Sulla stessa parete laterale troviamo un commutatore a leva per slezionare la velocità della pellicola a18 o 24 fotogrammi al secondo Ai lati della scatola contenente obiettivo e apparato illuminante, si hanno due bracci portabobine che possono essere alzati per il corretto posizionamento durante l'uso. I bracci terminano con due perni rotanti per l'inserimento delle bobine. È presente una bobina unificata per pellicole formato 8 e Super 8 in plastica con custodia in plastica e scatola in cartone Sopra all'obiettivo è inserita la fessura per l'ingresso della pellicola nel proiettore, sotto alla bobina posteriore è inserita la fessura di uscita Svitando l'apposita vite di blocco, posta tra i comandi del sonoro, si può levare il coperchio della scatola laterale per accedere alla lampada ed effettuare la manutenzione. Sono inoltre visibili le guide interne che regolano il percorso della pellicola all'interno del proiettore La parete posteriore è parzialmente forata, dove è inserito l'altoparlante. Sotto ad essa si trova la presa per il collegamento ad un altoparlante esterno. Più in alto troviamo una presa per il cavo di collegamento alla rete elettrica. È presente il cavo di alimentazione con spina schuko È inoltre presente un microfono in plastica e metallo con spina di collegamento a cinque poli.
Funzione

Proiettore da tavolo per usi amatoriali. Adatto per i formati Single 8, Super 8 su bobine con 120m di pellicola Il proiettore è una macchina che proietta, a intervalli regolari, un fotogramma impresso su una pellicola cinematografica che viene fatta scorrere in maniera continua. Un obiettivo mette a fuoco l'immagine risultante su uno schermo. Questo proiettore permette anche la riproduzione del sonoro.

Notizie storico-critiche
Il primo spettacolo a pagamento della storia del cinema fu tenuto dai fratelli Lumiere a Parigi nel 1895 ed usava una pellicola da 35mm. Questa pellicola veniva prodotta dalla Eastmann Kodak con quattro perforazioni rettangolari poste sui lati di ciascun fotogramma, che inizialmente aveva dimensioni 18x24m. Venne utilizzato soprattutto per riprese e proiezioni professionali Successivamente vennero prodotti diversi formati sia più grandi che ridotti rispetto a questo. I più grandi come il 70mm, per immagini più luminose e proiezioni su schermi più grandi, i più piccoli per questioni economiche a d uso amatoriale In generale bisogna anche ricordare che il più grande passo avanti rispetto all'uso amatoriale di cineprese e proiettori venne fatto con l'avvento delle pellicole in acetato in sostituzione di quelle in nitrato, altamente infiammabile I formati ridotti che ebbero maggiore diffusione furono il 9.5mm, il 16mm, l'8mm in tutte le sue varianti e il Super 8. Il formato 9.5mm della Pathé, introdotto nel 1922, aveva perforazione al centro del fotogramma e questo massimizzava l'area disponibile della pellicola. Però queste pellicole perforate al centro si danneggiavano e rompevano più facilmente di quelle alle estremi. Furono le prime pellicole economiche e di ampia diffusione. Furono anche le prime pellicole invertibili ovvero che in fase di sviluppo divenivano direttamente positive sulla stessa pellicola ed erano quindi proiettabili Negli stessi anni, la Kodak introdusse sul mercato il formato 16mm (in bianco e nero nel 1923 e a colori nel 1935 con le pellicole Kokachrome) di solito venduto in bobine da 30m. Fu un formato, nato per gli amatori ma un po' caro ed infine utilizzato soprattutto per documentari, per l'industria, per la TV. Inizialmente le pellicole 16mm erano forate su entrambi i lati, successivamente una riga di perforazioni venne tolta per inserire il sonoro (anni '60). Già nel 1929 si ebbero comunque i primi film con il sonoro Il formato 16mm era troppo caro per l'amatore così venne ideato l'8mm (Regular 8) nel 1932: una pellicola 16mm venne tagliata a metà e il numero di perforazioni raddoppiato. Negli anni '30 nacquero anche le pellicole Single 8 (prodotte dalla Fuji), con perforazioni più piccole e quindi area disponibile più ampia, e Double 8 in cui la pellicola da 16mm veniva utilizzata prima in un senso e poi nell'altro e poi tagliata a metà longitudinalmente. Il successo delle pellicole 8mm fu dovuto al prezzo contenuto e all'ampia diffusione che permettevano di acquistarle e svilupparle facilmente. Si diffusero anche numerosi film (ad esempio di Chaplin), cartoni animati, ecc. Nel 1935 venne anche introdotto un nuovo sistema di caricamento delle cineprese, quello a cartuccia Intorno al 1965 nasce la pellicola Super 8, con perforazioni ancora più piccole e 15m di pellicola racchiusa in caricatori in plastica di facile uso I formati 8mm potevano essere arricchiti da bande magnetiche contenenti il sonoro applicate sulle pellicole sviluppate. Nel 1973 nasce invece il Super8 Sonoro con banda magnetica per la registrazione simultanea Le cineprese e i proiettori seguirono l'evoluzione delle pellicole, diventando sempre più piccoli e maneggevoli, adattandosi ai nuovi formati disponibili (alcuni proiettori potevano leggere tutti i formati 8mm). Dal punto di vista tecnico l'evoluzione di obiettivi, diaframmi, otturatori, telemetri, ottiche porterà ad apparecchi sempre più accessoriati ma anche di facile uso soprattutto per il cineasta amatoriale La massima diffusione delle ultime cineprese Super 8 si ebbe tra il 1980 e il 1982. Nel 1985 la produzione cessò a causa dell'avvento del nastro magnetico. Oggi a sua volta superato dalle videocamere digitali.
Eumig-Museum 7381.JPG
Autor/Urheber: User:Karl Gruber, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ausstellungsstück(e) imEumig-Museum in Wiener Neudorf
Eumig Electric (1955) - Flickr - FaceMePLS.jpg
Autor/Urheber: FaceMePLS from The Hague, The Netherlands, Lizenz: CC BY 2.0
The Electric was introduced on the market in 1955. It is equipped with an Anastigmat Eugon lens 1:2.7/12,5mm. The movie camera has a grey metal 55x117x113 mm housing; it weights 0,750Kg.
Eumig-Palmers-Hochhaus 15, Wiener Neudorf.jpg
Autor/Urheber: Herzi Pinki, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Eumig Hochhaus wurde 1956 erbaut, nach dem Konkurs von Eumid von der Fa. Palmers übernommen. Es steht in Wiener Neudorf.