Eugenio Siena

Eugenio Siena 1932 im Alfa Romeo 8C 2300
Eugenio Siena als Beifahrer von Enzo Ferrari bei der Coppa Acerbo 1924

Eugenio Siena (* 1. April 1905 in Mailand; † 15. Mai 1938 in Tripolis, Italienisch-Libyen) war ein italienischer Automobilrennfahrer.

Karriere

Siena war ein Cousin des in den 1920er-Jahren erfolgreichen Rennfahrers Giuseppe Campari und begann durch dessen Hilfe als Mechaniker und Testfahrer an der Seite von Enzo Ferrari bei Alfa Romeo. Mit dem jungen Ferrari gewann er beispielsweise 1924 auf Alfa Romeo RL die erste Auflage der Coppa Acerbo nahe Pescara. Später war Siena Beifahrer anderer erfolgreicher italienischer Piloten unter ihnen Baconin Borzacchini, Mario Tadini, Piero Taruffi, Emilio Villoresi und Tazio Nuvolari.

Von 1930 bis 1934 arbeitete er für die Scuderia Ferrari und gewann unter anderem als Fahrer 1932 auf Alfa Romeo 8C 2300MM zusammen mit Antonio Brivio das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps und 1933 die VI. Coppa Principe di Piemonte[1]. Bei der Mille Miglia 1934 wurde er als Copilot von Tazio Nuvolari auf Alfa Romeo 8C 2300 Monza Zweiter.

Später wurde Eugenio Siena Privatfahrer und gründete die Scuderia Siena, mit der er von 1934 bis 1936 vorwiegend Voiturette-Rennen bestritt. Beim Großen Preis von Monaco 1934 wurde er auf Maserati 8C-3000 Achter[2], 1937 gewann er das Rennen Circuito di Milano im Parco Sempione auf Maserati 4CM[3].

Nach Ende der Saison 1937 bekam Siena das Angebot, Werksfahrer bei Alfa Romeo zu werden. Sein erstes Rennen für die Mailänder war der Gran Premio di Tripoli 1938 auf dem Autodromo della Mellaha in der damaligen italienischen Kolonie Libyen, wo er an der Seite von Giuseppe Farina, Clemente Biondetti und Raymond Sommer für Alfa Corse einen Tipo 312 pilotierte.

Tödlicher Unfall

Das Rennen um den Gran Premio di Tripoli fand am Sonntag, 15. Mai 1938 statt. Kurz nach dem Start mischte sich eine Reihe von den hinter den großen Grand-Prix-Wagen startenden Maserati-Voiturettes ins Feld. Einige Werksfahrer, darunter Hermann Lang, Rudolf Caracciola und Carlo Felice Trossi steckten hinter diesen Wagen fest und schafften es erst nach und nach, sie zu überholen. Eugenio Siena, der sich als Neunter qualifiziert hatte, lag hinter den Maseratis von Luigi Villoresi und Franco Cortese, die die Voiturette-Klasse anführten, an zehnter Stelle. Zu Beginn der achten Runde versuchte Siena, Corteses Wagen auf der Anfahrt zur ersten Kurve zu überholen. Bei dem harten Bremsmanöver verlor er die Kontrolle über seinen Alfa Romeo und kam von der Strecke ab. Er überfuhr dabei ein Sandstück und einige Bäume und prallte gegen eine Mauer. Der Italiener wurde aus dem Wagen mehrere Meter durch die Luft geschleudert und starb beim Aufprall[4].

Nur Minuten später kam es zu einem weiteren tragischen Unfall, als László Hartmann in seinem Maserati mit Giuseppe Farinas Alfa Romeo kollidierte. Der Ungar brach sich das Rückgrat und starb am folgenden Tag im italienischen Krankenhaus von Tripolis.[5]

Weblinks

Commons: Eugenio Siena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. VI. Coppa Principe di Piemonte 1933. (Nicht mehr online verfügbar.) mitorosso.com, 23. April 2013, archiviert vom Original am 14. Dezember 2013; abgerufen am 14. Dezember 2013 (englisch).
  2. Leif Snellman, Felix Muelas: VI GRAND PRIX DE MONACO. www.kolumbus.fi, 16. April 2013, abgerufen am 14. Dezember 2013 (englisch).
  3. Leif Snellman, Felix Muelas: II° CIRCUITO DI MILANO. www.kolumbus.fi, 26. August 2011, abgerufen am 14. Dezember 2013 (englisch).
  4. Leif Snellman, Felix Muelas: XII° GRAN PREMIO DI TRIPOLI. www.kolumbus.fi, 27. April 2013, abgerufen am 14. Dezember 2013 (englisch).
  5. László Hartmann. www.motorsportmemorial.org, abgerufen am 14. Dezember 2013 (englisch).

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1924-07-13 Acerbo Alfa RL Ferrari Siena.jpg
Enzo Ferrari (left) and his mechanic Eugenio Siena (right) wins Coppa Acerba at Pescara on 13 July 1924 in Alfa Romeo RL.[1]
1932 Bologna Alfa Romeo 8C 2300 Eugenio Siena.jpg
Racing driver Eugenio Siena in what seems to be an Alfa Romeo 8C 2300 "Monza", probably in March 1932 (due to a very similar picture with Avanzo in it; claiming this particular car to be 2111030 or 2111031, which would mean it is some of the first made and delivered to Scuderia Ferrari.[1]). The plaque on the wall behind says "Scuderia Ferrari", an Alfa racing team which Siena was a part of. That means this is in Bologna.