Eugenie Bouchard

Eugenie Bouchard Tennisspieler
Eugenie Bouchard
Eugenie Bouchard 2019
Spitzname:Genie
Nation:Kanada Kanada
Geburtstag:25. Februar 1994
(29 Jahre)
Größe:178 cm
Gewicht:61 kg
1. Profisaison:2011
Spielhand:Rechts, beidhändige Rückhand
Trainer:Rennae Stubbs
Preisgeld:6.904.763 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz:297:226
Karrieretitel:1 WTA, 6 ITF
Höchste Platzierung:5 (20. Oktober 2014)
Aktuelle Platzierung:275
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz:64:73
Karrieretitel:1 WTA, 1 ITF
Höchste Platzierung:103 (12. August 2013)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Letzte Aktualisierung der Infobox:
20. November 2023
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Eugenie „Genie“ Bouchard (* 25. Februar 1994 in Montreal) ist eine kanadische Tennisspielerin.

Karriere

Im Alter von fünf Jahren begann Bouchard mit dem Tennissport. Sie ist Mitglied in Kanadas nationalem Trainingszentrum in Montreal. Seit 2011 tritt sie auch für die kanadische Fed-Cup-Mannschaft an, für die sie bei 4 Niederlagen bislang 13 Siege beisteuern konnte.

2008–2010

2008 gewann sie bei den Juniorinnen sowohl den Einzel- als auch den Doppeltitel bei einem ITF-Turnier in Costa Rica, außerdem den Einzeltitel beim ITF-Turnier All Canadian in Burlington.

Im Alter von 15 Jahren und einem Monat gewann sie 2009 in Toronto die kanadischen Hallenmeisterschaften der unter 18-Jährigen mit einem Endspielsieg über Marianne Jodoin (6:4, 7:5); damit war sie eine der jüngsten Siegerinnen seit Bestehen des Turniers. Ihr erstes Profimatch gewann sie bei einem Challenger-Turnier im italienischen Caserta, wo sie Federica Grazioso mit 6:4 und 7:6 bezwang. Im selben Jahr gewann sie außerdem die panamerikanische ITF-Meisterschaft, einer ihrer größten Erfolge als Juniorin.[1]

2011–2013

Bei den Australian Open verlor Bouchard das Halbfinale der Juniorinnen gegen die an Nummer 5 gesetzte Mónica Puig mit 4:6, 4:6. Eine Woche später gewann sie ihr erstes ITF-Turnier; im Finale von Burnie besiegte sie in zwei Sätzen die 16-jährige Zheng Saisai.[2] Ihren zweiten ITF-Titel gewann sie im April in Kroatien mit einem Endspielsieg über Jessica Ginier. Aufgrund ihrer guten Leistungen wurde sie in das kanadische Fed-Cup-Team berufen; gegen Slowenien verlor sie ihre erste Partie mit 0:6, 4:6 gegen Polona Hercog, gegen Maša Zec Peškirič gewann sie mit 6:4, 6:1. Bei den Wimbledon Championships der Juniorinnen kam sie 2011 bis ins Viertelfinale, in dem sie sich der an Nummer 3 gesetzten Irina Khrmacheva mit 2:6, 2:6 geschlagen geben musste. Im Doppel gewann sie den Wettbewerb an der Seite von Grace Min. Eine Woche später stand sie beim ITF-Turnier im kanadischen Waterloo mit ihrer US-amerikanischen Partnerin Megan Moulton-Levy im Finale, in dem sie den US-Amerikanerinnen Alexandra Mueller und Asia Muhammed im Match-Tie-Break unterlagen. Ende Juli bezwang Bouchard in der ersten Runde des WTA-Turniers von San Diego die Nummer 114 der Weltrangliste, Alison Riske – es war ihr erster Sieg auf der WTA Tour; in Runde zwei unterlag sie mit 2:6, 2:6 der an Nummer 2 gesetzten Nadja Petrowa.

2012 gewann sie in Wimbledon bei den Juniorinnen beide Endspiele; im Einzel besiegte sie Elina Switolina mit 6:2, 6:2 und im Doppel setzte sie sich an der Seite von Taylor Townsend mit 6:4 und 6:3 gegen die Paarung Belinda Bencic/Ana Konjuh durch.

Im Oktober 2013 erreichte sie in Ōsaka ihr erstes WTA-Finale, das sie mit 6:3, 5:7 und 2:6 gegen Samantha Stosur verlor. Im November wurde sie von der WTA wegen ihres raschen Aufstiegs in die Top 50 als Newcomerin des Jahres ausgezeichnet. Sie beendete die Saison auf Platz 32 der Weltrangliste und war damit zu diesem Zeitpunkt der bestplatzierte Teenager und die bestplatzierte Kanadierin.[3]

Aufstieg in die Top Ten

2014 stand sie erstmals im Hauptfeld der Australian Open und erreichte dort gleich ihr erstes Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier. Sie stand damit als erste Kanadierin seit 22 Jahren im Halbfinale eines Major-Turniers.[4] Im Viertelfinale besiegte sie die frühere Weltranglistenerste Ana Ivanović, die zuvor die aktuelle Nummer eins, Serena Williams, ausgeschaltet hatte. Im Halbfinale unterlag Bouchard mit 2:6 und 4:6 der späteren Turniersiegerin Li Na. Nach dem Turnier zählte sie erstmals zu den 20 bestplatzierten Spielerinnen der Weltrangliste (Platz 19). Für großes Aufsehen sorgte eine Gruppe australischer Fans, die Genie Army, die Bouchard bei ihren Partien lautstark anfeuerte.[5][6] In ihrem Heimatland kam es nach ihrem erfolgreichen Auftritt in Melbourne zu einem regelrechten Hype um ihre Person.[4][7][8] Auch bei den French Open erreichte sie nach Siegen über Shahar Peer, Julia Görges, Johanna Larsson, Angelique Kerber und Carla Suárez Navarro das Halbfinale, das sie gegen Marija Scharapowa mit 6:4, 5:7, 2:6 verlor.

In Wimbledon erreichte Bouchard ihr drittes Grand-Slam-Halbfinale in Folge. Mit dem anschließenden Sieg über Simona Halep (7:6, 6:2) zog sie als erste Kanadierin der Open Era[9][10] ins Endspiel eines Grand-Slam-Turniers ein, in dem sie Petra Kvitová mit 3:6 und 0:6 unterlag. Sie verbesserte sich in der Weltrangliste auf Position 7 – die beste Platzierung, die eine kanadische Tennisspielerin jemals erreicht hat.[11] Im Oktober stand sie dann sogar auf Platz 5.

Ende November 2014 wurde bekannt, dass Bouchard und ihr langjähriger Trainer Nick Saviano ab 2015 getrennte Wege gehen. Der US-Amerikaner, der erst im Oktober 2013 ihr Cheftrainer geworden war, hatte die Kanadierin schon seit ihrem 12. Lebensjahr betreut.[12] Im August 2015 trennte sich Bouchard nach nur sechs Monaten von ihrem nächsten Trainer, Sam Sumyk.[13] Saviano, der nach der Trennung von Bouchard Sloane Stephens betreut hatte, nahm die Zusammenarbeit mit ihr dann 2016 wieder auf.

Saisonabbruch 2021

2021 erlebte Bouchard bei den Australian Open erneut eine Enttäuschung, denn zum zweiten Mal in Folge schied sie in der Qualifikation aus. Danach spielte sie das Turnier in Lyon und kam über die erste Runde nicht hinaus, erreichte im Doppel jedoch das Finale. Beim Turnier in Guadalajara unterlag sie im Finale Sara Sorribes Tormo und Mitte März schied sie beim Turnier in Monterrey wieder in der ersten Runde aus. Trotz der immer wieder auftretenden Schulterprobleme hatte sie sich in der Weltrangliste von Platz 330 im August 2020 auf Platz 116 im März verbessern können. Im März war dann der Musculus subscapularis gerissen und nach jahrelanger konservativer Behandlung folgte im Juni die unvermeidliche Operation.[14]

Turniersiege

Bouchard 2014 beim Nürnberger Versicherungscup

Einzel

Nr.DatumTurnierKategorieBelagFinalgegnerinErgebnis
1.5. Februar 2011Australien BurnieITF $25.000HartplatzChina Volksrepublik Zheng Saisai6:4, 6:3
2.10. April 2011Kroatien ŠibenikITF $10.000SandFrankreich Jessica Ginier6:0, 6:2
3.12. Mai 2012Schweden BastadITF $10.000SandDeutschland Katharina Lehnert7:64, 6:0
4.19. Mai 2012Schweden BastadITF $10.000SandSerbien Milana Špremo6:3, 6:0
5.22. Juli 2012Kanada GranbyITF $25.000HartplatzKanada Stéphanie Dubois6:2, 5:2 Aufgabe
6.4. November 2012Kanada TorontoITF $50.000Hartplatz (Halle)Kanada Sharon Fichman6:1, 6:2
7.24. Mai 2014Deutschland NürnbergWTA InternationalSandTschechien Karolína Plíšková6:2, 4:6, 6:3

Doppel

Nr.DatumTurnierKategorieBelagPartnerinFinalgegnerinnenErgebnis
1.22. April 2012Vereinigte Staaten DothanITF $50.000SandVereinigte Staaten Jessica PegulaKanada Sharon Fichman
Kanada Marie-Ève Pelletier
6:4, 4:6, [10:5]
2.6. Januar 2019Neuseeland AucklandWTA InternationalHartplatzVereinigte Staaten Sofia KeninNeuseeland Paige Mary Hourigan
Vereinigte Staaten Taylor Townsend
1:6, 6:1, [10:7]

Karrierestatistik und Turnierbilanz

Einzel

Die letzte Aktualisierung erfolgte am Saisonende 2023.

Turnier20082009201020112012201320142015201620172018201920202021202220232024T / T S/N Sieg%
Australian OpenQ2HFVF2322Q3Q2Q1 0 / 614:670 %
French Open2HF122Q113 0 / 710:759 %
Wimbledon3F13121n. a.Q1 0 / 711:761 %
US Open2AFAF1121Q2Q2 0 / 78:657 %
WTA FinalsRRn. a. 0 / 10:30 %
Dohan. a. bzw. a. K.1a. K.AFa. K.a. K.a. K.a. K. 0 / 22:250 %
Dubaia. K.andere Kategoriea. K.a. K.2a. K.a. K. 0 / 11:150 %
Indian WellsQ1AFAF3111n. a. 0 / 66:650 %
Miami22211Q2Q1n. a. 0 / 51:517 %
Madridn. a.111VFn. a.2 0 / 54:544 %
Rom1AFAFQ1 0 / 33:350 %
KanadaQ1Q1Q112221AF111n. a.Q1 0 / 94:931 %
Cincinnatia. K.2221 0 / 42:433 %
TokioVFn. a. bzw. a. K.0 / 13:175 %
Guadalajaran. a. bzw. a. K.22a. K.0 / 22:250 %
Pekingn. a.Q12211nicht ausgetragen 0 / 41:420 %
Wuhannicht ausgetragenFnicht ausgetragen 0 / 14:180 %
Olympische Spielenicht ausgetragennicht ausgetragen2nicht ausgetragenn. a. 0 / 11:150 %
Billie Jean King CupPOPOPOPO 0 / 410:471 %
StatistikS/N Sieg%
Turnierteilnahmen548162024231724211918849120Gesamt: 232
Erreichte Finals00025030200010000Gesamt: 13
Gewonnene Titel00024010000000000Gesamt: 7
Hartplatz-Siege/-Niederlagen0:41:27:619:1227:920:1424:1610:1021:157:1418:138:145:45:46:93:40:0181:15055 %
Sand-Siege/-Niederlagen0:12:14:26:218:515:615:51:44:46:43:40:210:40:00:07:50:091:4965 %
Rasen-Siege/-Niederlagen0:00:00:00:00:14:46:21:45:40:36:20:20:00:00:01:20:023:2449 %
Teppich-Siege/-Niederlagen0:00:00:00:11:10:00:00:01:10:00:00:00:00:00:00:00:02:340 %
Gesamt-Siege/-Niederlagen0:53:311:825:1546:1639:2445:2312:1831:2413:2127:198:1815:85:46:911:110:0297:22657 %
Sieg%0 %50 %58 %63 %74 %62 %66 %40 %56 %38 %59 %31 %65 %56 %40 %50 %Gesamt:
Jahresendposition1104106853830214432748478189224141246323273 N/A

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; RR = Round Robin (Gruppenphase); n. a. = nicht ausgetragen; a. K. = andere Kategorie; PO (Playoff) = Auf- und Abstiegsrunde im Billie Jean King Cup; K1, K2, K3 = Teilnahme in der Kontinentalgruppe I, II, III im Billie Jean King Cup.

Anmerkung: Diese Statistik berücksichtigt alle Ergebnisse im Einzel bei ITF- und WTA-Turnieren. Als Quelle dient die WTA-Seite der Spielerin. Dargestellt sind nur WTA-Turniere der Kategorie Tier I (bis 2008), die WTA-Turniere der Kategorien Premier Mandatory und Premier 5 (2009–2020) bzw. die WTA-Turniere der Kategorie 1000 (seit 2021).

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren im Doppel

Turnier201320142015201620172018BilanzKarriere
Australian OpenAF12:2AF
French Open
WimbledonAF112:3AF
US Open1211:32

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren als Juniorin

Einzel

Turnier2009201020112012Karriere
Australian Open21HFHFHF
French Open1AFAF
Wimbledon12VFSS
US OpenAF22AF

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Runde der Qualifikation; n. a. = nicht ausgetragen

Doppel

Turnier2009201020112012Karriere
Australian OpenAFHFAFVFHF
French OpenAFHFHF
Wimbledon1AFSSS
US OpenAF1AF

Auszeichnungen

Persönliches

Bouchard hat drei Geschwister, darunter ihre Zwillingsschwester Beatrice.[17]

Weblinks

Commons: Eugenie Bouchard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. USTA Pan-American ITF Junior Tennis Championships (Closed) Girls' 18 Singles Results. USTA, abgerufen am 9. Februar 2011.
  2. http://www.thesportscampus.com/2011020510234/news-bytes/Eugénie-bouchard-wins-first-pro-title-in-burnie (Link nicht abrufbar)
  3. Newcomer Of The Year: Genie. In: wtatennis.com. 20. November 2013, abgerufen am 22. November 2013.
  4. a b Eugenie Bouchard spielt sich ins Rampenlicht. In: Der Standard, derstandard.at. 20. Januar 2014, abgerufen am 27. Januar 2014.
  5. Andy Blatchford, The Canadian Press: 'Genie Army' cheers on Montreal's Bouchard during Australian Open run. In: The Vancouver Sun, www.vancouversun.com. 22. Januar 2014, archiviert vom Original am 21. April 2014; abgerufen am 27. Januar 2014.
  6. Christian Albrecht Barschel: Australian Open: Singt die „Genie Army“ Bouchard ins Finale? In: tennisnet.com. 22. Januar 2014, abgerufen am 27. Januar 2014.
  7. Chris Chase: Is this Canadian teenager the next big thing in women's tennis? In: USA Today Sports, usatoday.com. 15. Januar 2014, abgerufen am 27. Januar 2014.
  8. Joe O'Connor: Australian Open 2014: Eugenie Bouchard is talented, fun-loving and worth getting to know. Got that, Justin Bieber? In: National Post, nationalpost.com. 21. Januar 2014, archiviert vom Original am 26. Januar 2014; abgerufen am 27. Januar 2014.
  9. Hanna Popilevych: Canada pays tribute to Eugenie Bouchard after she reaches Wimbledon final. In: Daily Mail. 4. Juli 2014, abgerufen am 4. Juli 2014 (englisch).
  10. Linktext (Memento vom 10. Juli 2014 im Internet Archive)
  11. Eugenie Bouchard makes Canadian history in tennis rankings. In: CBC Sports. 7. Juli 2014, abgerufen am 8. Juli 2014 (englisch).
  12. Eugenie Bouchard 2015 mit neuem Trainer, tennisnet.com, abgerufen am 28. November 2014
  13. Eugenie Bouchard trennt sich von Coach Sam Sumyk (tennisnet.com vom 8. August 2015, abgerufen am 14. August 2015)
  14. Florian Goosmann: Genie Bouchard hat einen neuen Job - als Tennis-Kommentatorin, auf: tennisnet.com, vom 4. August 2021, abgerufen am 27. August 2021
  15. opencourt.ca: Genie Bouchard is CP’s female athlete for 2013 (Memento desOriginals vom 28. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/opencourt.ca
  16. Eugenie Bouchard mit überwältigender Mehrheit Kanadas Sportlerin des Jahres. Abgerufen am 16. Januar 2015 (englisch).
  17. Wächst da im Tennis eine kleine Lindsey Vonn heran? (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive) auf bluewin.ch, abgerufen am 2. Juli 2014

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(c) Foto: Stefan Brending, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
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