Eugen von Steinmann

Gottlob Hugo Eugen von Steinmann (* 30. November 1839 in Baumgarten, Niederschlesien; † 1899 in Liegnitz)[1] war ein preußischer Landrat in Stuhm, Zell, Köln und Rawitsch.

Leben

Der Protestant Eugen von Steinmann war ein Sohn des Rittergutsbesitzers zu Pristram bei Heidersdorf[2], Carl Friedrich Ludwig von Steinmann und dessen Ehefrau Eleonore von Steinmann, geb. Gothein. 1856 begann von Steinmann seine berufliche Ausbildung, in dem er als Forsteleve erste Kenntnisse im Forstdienst erlangte. Anschließend legte er als Einjährig-Freiwilliger seinen Militärdienst ab und begann zugleich im Jahr 1858 ein Studium der Rechts- und Kameralwissenschaften an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Breslau.[1] 1858 wurde er im Corps Marchia Breslau recipiert.[3] 1859/1860 besuchte von Steinmann dann die Forstakademie in Neustadt / Westpreußen bevor er vom 12. November 1860 bis zu seinem Abschied als Hauptmann am 18. Oktober 1871 als aktiver Soldat im preußischen Heer diente. So gehörte er bei seiner Heirat 1868 als Premierleutnant dem königlich preußischen Jäger-Bataillon No. 8 an.[1]

Nach seinem Abschied vom Heer nahm Steinmann seine juristische Ausbildung wieder auf und trat als Gerichtsreferendar bei dem Kammergericht in Berlin (3. Juli 1872) in den Preußischen Justizdienst ein. Hierauf folgte mit Bestallung vom 15. März 1875 seine Ernennung zum Landrat des Kreises Stuhm. Am 2. Februar 1878 erhielt er zunächst kommissarisch seine Berufung zum Landrat des Kreises Zell, der am 16. August 1878 die definitive Ernennung folgte.[1] Da sich aber zeitgleich der Bürgermeister von Traben-Trarbach um die Stelle als Landrat des Kreises Zell bewarb, entstand ein bis 1882 anhaltender Konflikt, den letztlich der Koblenzer Regierungspräsident gegen Steinmann entschied.[4] 1880 legte Steinmann die Große Staatsprüfung zur Eignung für den höheren Verwaltungsdienst ab und wechselte im Anschluss im August 1884 an die Königlich Preußische Regierung zu Köln.[1] Während seiner dortigen Dienstzeit übernahm er von August 1884 bis Juni 1885 auftragsweise die Verwaltung des Landratsamtes des Landkreises Köln.[5] Anschließend wechselte er noch 1885 als neuer Landrat des Kreises Kröben mit Sitz in Rawitsch in die Provinz Posen.[1] Bei Aufteilung des Kreises im Jahr 1887 blieb er in Rawitsch als Landrat des neu gebildeten Kreises Rawitsch.

Unter gleichzeitiger Bestallung zum Regierungsrat am 17. April 1891 in die allgemeine Landesverwaltung übernommen und an die Königlich Preußische Regierung zu Liegnitz überwiesen, trat von Steinmann zum 1. Oktober 1897 auf eigenen Antrag vom 8. Juli 1896 und unter gleichzeitiger Charakterisierung als Geheimer Regierungsrat in den Ruhestand.[1]

Familie

Steinmann heiratete am 21. Oktober 1868 in Jamitzow Friederike Julie Charlotte Auguste von Krauthoff (geboren am 4. Oktober 1845 in Jamitzow), die Tochter des Justizrats und Gutsbesitzers Eduard von Krauthoff und dessen Ehefrau Marie von Krauthoff, geborene von Färber (Ferber).[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 766 f.
  2. Evgl. Kirchengemeinde Lassan, Trauregister St. Johannis 1868, S. 70, Nr. 15 a.
  3. Kösener Korpslisten 1910, 31/94.
  4. Alfons Friderichs: Steinmann, Eugen Hugo. In: Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell. Kliomedia, Trier 2004, ISBN 3-89890-084-3, S. 345.
  5. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 310.

Auf dieser Seite verwendete Medien

DEU Kreis Köln COA.svg
Wappen des ehemaligen Kreises Köln 1975 aufgelöst - Rechtsnachgolger ist der Rhein-Erft-Kreis: „In Rot ein aufrechter goldener (gelber) Schlüssel, beseitet von zwei Schilden; darin vorn in Gold (Gelb) ein linksgewendeter, rot bewehrter steigender schwarzer Löwe und hinten in Silber (Weiß) ein blau bewehrter und gekrönter, doppelschwänziger steigender roter Löwe.“
Das vom Heraldiker Wolfgang Pagenstecher geschaffene Wappen wurde am 22. Mai 1939 durch das Preußische Staatsministerium verliehen. Es bezieht auf die historischen Gebiete welche je zur Hälfe zum Erzstift Köln (Schlüssel) und zu den Herzogtümern Jülich (schwarzer Löwe) und Berg (roter Löwe) gehörten.
Wappen kreis-zell-ngw.jpg
Wappen des ehemaligen deutschen Landkreises Zell