Eugen Fassbender

Eugen Fassbender (* 28. Mai 1854 in Penzing, heute Wien; † 3. April 1923 in Wien) war ein österreichischer Architekt und Stadtplaner.

Leben

Fassbender studierte von 1874 bis 1880, unterbrochen vom Militärdienst, an der Technischen Hochschule Wien bei Karl König und Heinrich von Ferstel. Danach besuchte er von 1880 bis 1883 die Akademie der bildenden Künste Wien bei Friedrich von Schmidt.

Als Architekt errichtete er zahlreiche Telefonämter in Wien. Er konzentrierte sich aber mehr auf die Stadtplanung und auf die Publikation von Fachschriften. Beim Wettbewerb für einen Wiener Generalregulierungsplan gewann er 1893 den 2. Preis. Weitblickend war 1898 sein Vorschlag zur Schaffung eines Volksrings, der um die Stadt herum ein Luftreservoir bilden sollte. 1905 wurde diese Idee mit der Errichtung des Wiener Grüngürtels in modifizierter Form verwirklicht. 1905–1908 schuf er einen Generalregulierungsplan für Villach.

Fassbender war seit 1904 Baurat, außerdem Sachverständiger für Städtebau und Gartenarchitektur. Seit 1891 war er Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereins, ab 1893 der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens, ab 1908 der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs und seit 1913 der Wiener Bauhütte.

1981 wurde die Fassbendergasse in Wien-Hietzing nach ihm benannt.

Ehrungen

  • 1883: Goldene Füger-Medaille
  • 1913: Silberne Medaille der Stadt Leipzig (Internationale Baufachausstellung Leipzig 1913)

Werk (Auswahl)

ehemaliges Kurhaus in Baden mit Maximilian Katscher (1884–1886)
Erweiterungen am ehemaligen Fernmeldegebäude
Karolinen-Kinderspital (1913)

Architektur

  • Stadtpfarrkirche Baden bei Wien (1884/1885 Restaurierung und Regotisierung des Chores)
  • Ehemaliges Kurhaus in Baden bei Wien (heute Casino Baden), mit Maximilian Katscher (1884/1886)
  • Telefonzentrale Lehargasse 7, Wien-Mariahilf (1897/1899)
  • Wohnhaus Brahmsplatz 6, Wien-Wieden (1899)
  • Geschoßaufbau am Ehemaligen Fernmeldegebäude Börseplatz 1, Wien-Innere Stadt (1902/1905)
  • Post- und Telegraphenamt Zollergasse 31, Wien-Neubau (1906)
  • Vereinigte Telephon- und Telegraphenfabrik Dresdner Straße 73–75, Wien-Brigittenau (1906)
  • Ehemaliges Karolinen-Kinderspital Sobieskigasse 31, Wien-Alsergrund (1913)
  • Arbeitersiedlung Josef Wokral-Straße, Steyr (1917/1918)

Stadtplanung

Literatur

  • Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2. Kremayr & Scheriau, Wien 1993.

Weblinks

Commons: Eugen Fassbender – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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GuentherZ 2007-09-14 1015 Wien09 ehemaliges Karolinen-Kinderspital.jpg
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ehemaliges Karolinen-Kinderspital in Wien-Alsergrund, Ansicht von der Ayrenhoffgasse

  Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 10994 denkmalgeschützte Objekt. (Commons, de, Wikidata)
Börseplatz Telegraphenzentrale 1.jpg
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Telegraphenzentrale
Baden bei Wien - Casino (3).JPG
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Das ehemalige Kurhaus und jetzige Casino sowie Kongress- und Veranstaltungszentrum an der Adresse Kaiser-Franz-Ring 1 in der niederösterreichischen Stadt Baden.
Das Bauwerk im Stil der Neorenaissance wurde ab 1884 nach Plänen der Architekten Eugen Fassbender und Maximilian Katscher (1858–1917) errichtet und am 10. Juni 1886 feierlich als neues Kurhaus eröffnet. Am 12. April 1934 wurde im Kurhaus das Badener Casino als erster Ganzjahresbetrieb Österreichs der damaligen Österreichischen Casino A. G. eröffnet. Nach einem großen Umbau ab 1992 fand im März 1995 die Eröffnung als größtes Casino Europas samt Kongress- und Veranstaltungszentrum statt.