Eucommia ulmoides

Eucommia ulmoides

Eucommia ulmoides, Blätter und Blüten.

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Ordnung:Garryales
Familie:Eucommiaceae
Gattung:Eucommia
Art:Eucommia ulmoides
Wissenschaftlicher Name der Familie
Eucommiaceae
Engler
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Eucommia
Oliv.
Wissenschaftlicher Name der Art
Eucommia ulmoides
Oliv.

Die Eucommia ulmoides, auch Chinesischer Guttaperchabaum[1] oder Gummiulme genannt, ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Eucommia, der einzigen Gattung der Familie Eucommiaceae aus der Ordnung der Garryales. Fossilfunde der Gattung Eucommia wurden in 10 bis 35 Millionen Jahre alten Braunkohle-Ablagerungen in Mitteleuropa und weitverbreitet in Nordamerika gefunden, dies zeigt, dass diese Gattung in der Vergangenheit eine viel größere Verbreitung auf der Nordhalbkugel hatte. Der Name Guttaperchabaum wird auch für die Baumart Palaquium gutta sowie für die Gattung der Guttaperchabäume verwendet.

Namensgebung

Der botanische Name Eucommia ist aus dem Griechischen abgeleitet: eu = schön und kómmi = Gummi. Englische Trivialnamen sind: Hardy Rubber tree und Gutta-percha tree.

Verbreitung und Kultur

Die Heimat von Eucommia ulmoides sind nur die hügeligen Gebiete der südchinesischen Provinzen Gansu, Guizhou, Henan, Hubei, Hunan, Shaanxi, Sichuan, Yunnan, Zhejiang. Diese Art ist wild wachsend selten, sie wird aber in China schon lange Zeit kultiviert und ist auch verwildert. Sie wächst in Höhenlagen zwischen 100 und 2000 m sowie zwischen 102–118° Ost und von 25–35° Nord.

Beschreibung

Eucommia ulmoides ist ein laubabwerfender Baum, der Wuchshöhen von 15–20 m erreicht. Vegetative Pflanzenteile enthalten Milchsaft. Die Borke ist graubraun. Die Rinde junger Zweige ist zuerst gelblich-braun und behaart. Die hell rötlich-braunen Knospen haben sechs bis acht Schuppen.

Die zugespitzten Laubblätter stehen wechselständig und spiralig an den Zweigen. Die anfangs behaarte und braune, später hellgrüne Blattspreite ist einfach, meist mehr oder weniger elliptisch und 5–15 cm lang und etwa 2,5–7 cm breit. Der Blattstiel ist 1–2,5 cm lang. Der Blattrand ist gesägt oder gezähnt. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.

Eucommia ulmoides ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die kleinen Blüten sind windbestäubt (Anemophilie). Blütenhüllblätter fehlen. Die männlichen Blüten stehen zu wenigen zusammen und bestehen aus fünf bis zwölf freien Staubblättern, die einen Zentimeter lang sind mit einem etwa einen Millimeter langen Staubfaden auf einem kurzen Androphor. Bei den einzeln stehenden weiblichen Blüten sind zwei Fruchtblätter zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Fruchtknoten hat oben zwei sitzende zweilappige Narben. Die Blüten erscheinen von März bis Mai.

Die flachen, elliptischen, etwa 2,5–3,5 cm langen und 1–1,5 cm breiten Früchte mit gespaltener Spitze, sind anfangs hellgrüne, später bräunliche, kurzgeflügelte Samaras (Flügelnüsse), sie sehen denen von Ulmen ähnlich. Die länglichen Samen sind etwa 1,5 cm lang und 0,3–0,4 cm breit. Die Früchte reifen ab Juni bis November.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 34.[2]

Nutzung

Eucommia ulmoides wird vor allem in China angebaut, das auf 358000 ha Anbaufläche 95 % der Weltproduktion liefert.[3]

Das Holz verwendet man zur Schuh- und Möbelherstellung und als Brennholz.

Junge Blätter werden gegessen. Die Pflanzenteile sind jedoch schwach giftig.

Die Rinde enthält Aucubin und wird medizinisch genutzt. In Korea wird die geröstete, verkohlte Rinde zur Zubereitung von Tee verwendet.

Die Rinde der Eucommia ulmoides, in China „Du Zhong“oder „Tu-chung“ genannt, gehört in der chinesischen Kräuterkunde zu den 50 fundamentalen Drogen. Es wird eingesetzt vor allem für den unteren Bereich des Körpers, besonders für Niere und Leber. Nachgewiesen ist eine blutdrucksenkende Wirkung. Impotenz wird damit behandelt. Blüten und Früchte sind adstringierend.

Weitere Inhaltsstoffe sind: Cyanidin, Saponine, Flavonole, Kaempferol und Quercetin.

In allen Pflanzenteilen ist Latex enthalten, der hier nicht flüssig als Milchsaft in den Milchröhren vorliegt, sondern fest ist, ein vorsichtiges Auseinanderreißen eines Blattes lässt die feinen weißen gummigen Fäden sichtbar werden. Er wird aber nicht im größeren Umfang genutzt, die Polyisoprene des „Gummis“ sind wie bei der Balata und Guttapercha trans-konfiguriert.

Bilder

Eucommia ulmoides:

Literatur

Einzelnachweise

  1. Derwent Publications: Thesaurus of Agricultural Organisms. Vol. One: A to M, Chapman and Hall, 1990, ISBN 0-412-37290-8, S. 447, 557.
  2. Eucommia ulmoides bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  3. Lian Li, Zhi Min Li, Yuan Zhong Wang: A method of two-dimensional correlation spectroscopy combined with residual neural network for comparison and differentiation of medicinal plants raw materials superior to traditional machine learning: a case study on Eucommia ulmoides leaves. In: Plant Methods. Band 18, Nr. 1, 13. August 2022, ISSN 1746-4811, S. 102, doi:10.1186/s13007-022-00935-6 (biomedcentral.com [abgerufen am 1. September 2022]).
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Eucommia ulmoides, frutos. Real Jardín Botánico, Madrid