Estavelle
Eine Estavelle (aus dem Romanischen) ist ein Wasserspeiloch,[1] eine Karsterscheinung, die häufig in den Poljen der südosteuropäischen Karstgebiete zu beobachten ist. Normalerweise versickert in einer Estavelle Wasser und sie wirkt als Ponor (Bachschwinde). Nach starken Regenfällen kommt es im Karstsystem zu veränderten Druckbedingungen und die Estavelle übernimmt die Funktion einer periodisch schüttenden Karstquelle. Im Unterlauf von Estavellen kann es daher zu episodischen Überschwemmungen kommen.[2]
Estavelle am Radensko Karstfeld in Slowenien
Creux-Genat in einem Trockental bei Chevenez im Schweizer Kanton Jura
Seeweiherquelle an der Pegnitz, hier als Ponor
Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Meyers enzyklopädisches Lexikon in 25 Bänden. Band Enz-Fiz, 1973
Einzelnachweise
- ↑ Hans Murawski, Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 12. Auflage. Spektrum, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-1810-4 (online [abgerufen am 12. November 2015]).
- ↑ Autorenkollektiv: Lexikon der Geowissenschaften, Band II, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2000, ISBN 3-8274-0421-5, S. 101
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Creux-Genat ist eine intermittierende Karstquelle in einem Trockental bei Chevenez, im Schweizer Kanton Jura, mit dem unterirdischen Bach Ajoulote. In Zeiten ohne Hochwasser, ist die Öffnung trocken und kann wie ein Ponor funktionieren.
Man nennt ein solches seltenes geologisches Phänomen Wechselschlund oder Estavelle.
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Hydrogeologisches Schema:
Beispiel starke Verkarstung und normaler oder starker periodischer Niederschlag. Wenn der Level der Phreatischen Zone (wassergesättigte Gesteinszone) stark schwankt, kann auch eine Estavelle möglich sein (13).
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Ansicht der Seeweiherquellgrotte (D 68)
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Doline am Radensko Karstfeld in Slowenien.