Estado

Estado
Estado
Daten
Fläche9,75 km²[1]
Einwohnerzahl2.551 (2022)[2]
Chefe de SucoJulio Salsinha
(Wahl 2016)
AldeiasEinwohner (2015)[1]
Coração de Jesus422
Coulão Haburas259
Hamric Metin325
Huitaso226
Indau Lulic111
Lihmo259
Moris Mesac384
Railacan128
Saramata287
Sinai52
Tajaquina211
Tatoli358
Der Suco Estado
Aitura (Osttimor)
Aitura
Koordinaten: 8° 48′ S, 125° 24′ O

Estado ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Ermera (Gemeinde Ermera), südwestlich von der Landeshauptstadt Dili.

Geographie

Estado
OrtePosition[3]Höhe
Aitura8° 47′ 58″ S, 125° 24′ 9″ O1484 m
Darudu8° 46′ 54″ S, 125° 26′ 22″ O1483 m
Hatomotei8° 48′ 0″ S, 125° 25′ 37″ O1397 m
Haturema8° 47′ 16″ S, 125° 25′ 45″ O1438 m
Klaetlau8° 46′ 33″ S, 125° 26′ 26″ O1469 m
Kukhata8° 46′ 11″ S, 125° 26′ 48″ O1311 m
Leotelo8° 47′ 43″ S, 125° 25′ 30″ O1418 m
Manubobo8° 47′ 53″ S, 125° 23′ 11″ O1519 m
Raitu8° 47′ 25″ S, 125° 25′ 3″ O1455 m
Rematu8° 47′ 31″ S, 125° 24′ 28″ O1504 m
Tilitir8° 47′ 23″ S, 125° 23′ 20″ O1517 m
Im Heiligen Haus von Estado
Traditionelle Kleidung
Trommler in Estado

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Estado eine Fläche von 12,68 km².[4] Nun sind es 9,75 km².[1] Der Suco liegt im Süden des Verwaltungsamts Ermera. Nördlich liegen die Sucos Leguimea, Humboe und Lauala, südlich der Suco Raimerhei. Im Westen grenzt Estado an das Verwaltungsamt Hatulia mit seinem Suco Coilate-Letelo, im Osten an das Verwaltungsamt Letefoho mit seinen Sucos Eraulo und Goulolo. Im Nordosten reicht der Suco an das Ufer des Sees Lehumo. Im Nordwesten entspringt im Grenzgebiet zu Leguimea der Fluss Lahosa, der zum Flusssystem des Lóis gehört, ebenso wie ein Fluss, der an der Südostgrenze zu Goulolo entspringt. In ihn münden, aus Goulolo kommend, die Flüsse Caraulun und Hatoe.[5]

Durch einen kleinen Schlencker führt im Nordwesten die Überlandstraße von Maliana nach Ermera durch den Suco. Etwas abseits davon liegt das Dorf Tilitir (Tititir). Im Westen befindet sich der Ort Manubobo. Im mittleren Teil des schmalen Sucos liegt an der Nordgrenze der Ort Rematu, mehr im Süden die Ortschaft Aitura. Im Osten befinden sich die Orte Raitu (Riatu), Haturema, Hatomotei und Leotelo (Leotelon) und im nordöstlichen Ausläufer des Sucos die Dörfer Darudu, Klaetlau und Kukhata. Durch Kukhata und entlang der Ostgrenze führt die Überlandstraße von Gleno nach Letefoho. In Tilitir und Klaetlau gibt es eine Grundschule, in Haturema eine vorbereitende Schule für die Sekundärschule. Im Osten gibt es außerdem eine medizinische Station.[6] 2023 wurde die Kirche Nossa Senhora da Rosário de Fátima in Estado eingeweiht.[7]

Seit 2023 steht am Friedhof von Aitura ein Denkmal für den Unabhängigkeitskämpfer und Politiker Gabriel Ximenes (1956–2009).[8]

Im Suco befinden sich die zwölf Aldeias Coração de Jesus (dt.: Herz Jesu), Coulão Haburas, Hamric Metin (Hamrik Metin), Huitaso, Indau Lulic (Indau Lulik), Lihmo, Moris Mesac (Moris Mesak), Railacan (Railakan), Saramata, Sinai, Tajaquina und Tatoli.[9]

Einwohner

Im Suco leben 2.551 Einwohner (2022), davon sind 1.360 Männer und 1.191 Frauen. Im Suco gibt es 472 Haushalte.[2] Fast 98 % der Einwohner geben Tetum Prasa als ihre Muttersprache an. Fast 2 % sprechen Mambai und eine kleine Minderheit Tetum Terik.[10]

Geschichte

Der Name des Sucos soll nach mündlichen Überlieferungen aus der portugiesischen Kolonialzeit stammen. Als ein Portugiese vom lokalen Liurai den Namen des Ortes wissen wollte, fragte dieser den Europäer was das Mächtigste in seinem Land sei. Der Portugiese sagte der Staat (portugiesisch Estado), woraufhin der Liurai erklärte, sein Herrschaftsgebiet würde „Estado“ heißen.

Am 16. November 2006 wurde von aus Estado ein schwerer Zwischenfall gemeldet, der einige Tage zuvor stattfand. Jugendliche von Colimau 2000 – einer Organisation, die von ehemaligen im Untergrund arbeitenden Jugendaktivisten gegründet wurde – aus Ermera und anderen Orten – griffen einen Ableger des Perguruan Setia Hati Terate (PSHT) Martial Arts Club im Dorf Estado an. Premierminister José Ramos-Horta erklärte, unbestätigten Angaben nach, gebe es vier Tote. Außerdem wurden zehn Häuser niedergebrannt. Ramos-Horta war mit einem Hubschrauber zum Schauplatz des Überfalls geflogen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Spezialeinheiten der Polizei wurden in die Region entsandt. Ein Zeuge berichtete, etwa 600 Jugendliche von Colimau 2000 hätten, bewaffnet mit Samuraischwertern, Macheten, Speeren, Pfeil und Bogen und Gewehren den Martial Art Club angegriffen. Der Angriff scheint ein Racheakt gewesen zu sein. Am 2. November hatten PSHT-Mitglieder ein Mitglied von Colimau 2000 verprügelt.[11]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Antonio Maia dos Santos zum Chefe de Suco gewählt[12] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[13] Die Wahlen 2016 gewann Julio Salsinha.[14]

Wirtschaft

Ein wichtiges Handelsgut: Kaffee aus Ermera

Am 23. Mai 2004 eröffneten Staatspräsident Xanana Gusmão und Premierminister Marí Alkatiri in Estado eine der größten kaffeeverarbeitenden Fabriken mit Nassaufbereitung des Kaffees. Eigentümer und Betreiber ist die Cooperativa Café Timor (CCT), Osttimors größte Kooperative mit etwa 20.000 Pflanzern als Mitglieder.

Die Fabrik in Estado kauft Kaffeefrüchte von Mitgliedern des CCT im Hochland der Gemeinde Ermera. In der Fabrik werden die Früchte gewaschen, das Fruchtfleisch entfernt, die Bohnen fermentiert und zur Trocknung vorbereitet. Zusammen mit der Fabrik in Maubisse kann die CCT 25.000 Tonnen Kaffee aufkaufen, doppelt so viel wie noch 2003.[15]

Weblinks

Commons: Estado – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento desOriginals vom 23. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistics.gov.tl, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  5. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  6. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF-Datei; 571 kB)
  7. Ermera Anan: Hatutan dt kataquista husi Estacao Misionario Estado nx Lian ba Srani sra nbe namkari ha Rai laran no Rai liur Atu my partisipa Seremonia Inagurasaun IGREJA Estado, 23. Juli 2023, abgerufen am 25. Juli 2023.
  8. Gabinete Ministro Para os Assuntos dos Combatentes da Libertação Nacional: 𝐒.𝐄 𝐌𝐈𝐍𝐈𝐒𝐓𝐑𝐔 𝐀𝐒𝐔𝐍𝐓𝐔 𝐊𝐎𝐌𝐁𝐀𝐓𝐄𝐍𝐓𝐄 𝐋𝐈𝐁𝐄𝐑𝐓𝐀𝐒𝐀𝐔𝐍 𝐍𝐀𝐒𝐈𝐎𝐍𝐀𝐋 𝐆𝐈𝐋 𝐃𝐀 𝐂𝐎𝐒𝐓𝐀 𝐌𝐎𝐍𝐓𝐄𝐈𝐑𝐎 “𝐎𝐀𝐍 𝐒𝐎𝐑𝐔” 𝐈𝐍𝐀𝐆𝐔𝐑𝐀 𝐌𝐎𝐍𝐔𝐌𝐄𝐍𝐓𝐔 𝐒𝐀𝐔𝐃𝐎𝐙𝐔 𝐆𝐀𝐁𝐑𝐈𝐄𝐋 𝐗𝐈𝐌𝐄𝐍𝐄𝐒 "𝐅𝐈𝐓𝐔𝐍", 26. August 2023, abgerufen am 2. Dezember 2023.
  9. Jornal da República: Diploma Ministerial n.° 16/2017, mit Korrekturen vom 9. Mai 2017, abgerufen am 12. März 2019.
  10. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Estado (tetum; PDF-Datei; 8,07 MB)
  11. The Australian, 16. November 2006, Four believed dead in more Timor violence. Abgerufen am 28. Dezember 2015.
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  13. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  14. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.
  15. U. S. Aid, 23. Mai 2004, Expanded Factories Mean Bigger Coffee Exports for 2004 (Memento vom 23. September 2006 im Internet Archive) im Internet Archive

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

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Estado suco.png
Landkarte des Sucos Estado
Kaffee Osttimor.jpg
Autor/Urheber: Janina M Pawelz, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Bag of coffee in Ermera, Timor-Leste