Eske Brun

Eske Brun (* 25. Mai 1904 in Aalborg; † 11. Oktober 1987 in Søllerød)[1] war ein dänischer Beamter, Jurist und Landsfoged von Grönland.

Leben

Mit 18 Jahren begann Eske Brun in Ordrup Rechtswissenschaften zu studieren. 1929 schloss er sein Studium als cand. iur. ab. Er war anschließend als Sekretär in der Steuerbehörde tätig. 1934 wurde er Sekretär in der Grönland-Verwaltung. Er war von 1932 bis 1936 stellvertretender Landsfoged in beiden grönländischen Landesteilen: Erst in Nordgrönland, dann in Südgrönland und schließlich wieder in Nordgrönland. 1939 wurde er Nachfolger Philip Rosendahls als Landsfoged Nordgrönlands. Ein Jahr später wurde Dänemark vom Deutschen Reich besetzt, Grönland aber von den Vereinigten Staaten. Eine von Dänemark aus gesteuerte Kolonialverwaltung war somit unmöglich geworden.

Brun und sein südgrönländischer Kollege Aksel Svane begannen mithilfe von Grønlands Landsråd die Versorgung des Landes über die USA laufen zu lassen. 1941 reiste Svane in die USA und Brun zog von Qeqertarsuaq nach Nuuk, um auch Südgrönland zu verwalten. Das bedeutete, dass Grönland erstmals seit 1731 vereinigt unter der Verwaltung einer Person stand. Die Lage in Grönland war während dieser Zeit kompliziert. Grönland war einerseits eine Kolonie eines besetzten Landes, andererseits aber von einem anderen Land besetzt, zudem mit einer Bevölkerung, die nichts anderes als die Unabhängigkeit anstrebte. Noch 1941 zwangen die Vereinigten Staaten Brun und Svane ein Verteidigungsabkommen auf, durch die in Grönland zahlreiche Militärstützpunkte errichtet wurden.

Mit dem Kriegsende endete die amerikanische Besatzung und Brun wurde verlor sein Amt. 1947 wurde er Vizedirektor der Grönland-Verwaltung, weil man ihn wegen seines Wissens und seines Einsatzes während der schwierigen Kriegszeit schätzte. 1949 ging Knud Oldendow in den Ruhestand und Brun rückte zum Direktor auf. Im folgenden Jahr kam es zu einer Verwaltungsreform und die Verwaltungshoheit Grönlands ging von Den Kongelige Grønlandske Handel zum dänischen Staat über. Ab nun war das Grønlandsdepartement zuständig. Brun wurde somit vom Chef der Handelsverwaltung Chef der staatlichen Verwaltung und hatte daher einen großen Anteil an der Neuordnung der Grönlandpolitik. 1964 ging er in den Ruhestand. Seit 1949 war er Vizevorsitzender der grönländischen Wissenschaftskommission, ab 1964 ihr Vorsitzender. Er war außerdem von 1954 bis 1975 Mitglied des Arktisk Institut und Fellow of the Arctic Institute of North America. 1965 wurde er zum Ehrenmitglied der Grönländischen Gesellschaft ernannt.

Eske Brun wurde 1947 zum Ritter des Dannebrogordens ernannt. 1950 wurde er Dannebrogmand. 1955 wurde er Kommandeur 2. Klasse und 1963 Kommandeur 1. Klasse. Außerdem war er Träger des Sankt-Olav-Ordens.[2]

Familie

Eske Brun war der Sohn des Politikers Charles Brun (1866–1919) und seiner Frau Rigmor Hansen (1875–1948). Seine Ururgroßeltern waren Constantin Brun und Friederike Brun. 1937 heiratete er in Kopenhagen Ingrid Winkel (1911–2011), die Tochter von Adolf Winkel (1875–1915) und Inger von Bülow (1887–1969). Aus der Ehe gingen die drei Kinder Johan Constantin (* 1938), Christian (* 1940) und Ida (* 1942) hervor.[3][4]

Einzelnachweise

  1. Grabstein bei gravsted.dk
  2. Eintrag im Dansk biografisk leksikon
  3. Ahnentafel bei noblecircles.com
  4. Stammbaum bei krogsgaard.name