Erwin Huber (Bildhauer)

Wandplastik von 1956 am Rosenschlößl in Graz
St. Ägidius öffentlich aufgestellt vor dem Grazer Dom. Als Heiliger und Schutzpatron des Doms und der Stadt Graz. Bronze, 100 cm hoch. (1997)

Erwin Huber (* 18. Mai 1929 in Graz; † 27. April 2006 ebenda) war ein österreichischer Bildhauer.

Karriere

Erwin Huber absolvierte zunächst von 1943 bis 1946 die Fachschulklasse für Holz- und Steinbildhauerei an der Kunstgewerbeschule Graz bei Wilhelm Gösser, Walter Ritter und Alexander Silveri. Schon während seiner Ausbildung an der Kunstgewerbeschule nahm die Künstlerpersönlichkeit Wilhelm Gössler den talentierten Schüler Erwin Huber in sein Atelier als Helfer auf, der ihm bei der Bildhauerarbeit zur Hand ging. Nach seiner Ausbildung arbeitete er in der Restaurier- und Bildhauerwerkstatt von Peter Neuböck. Erst nachdem er die klassische Arbeit des Bildhauers erlernt und mit ausreichend Praxis umgesetzt hatte, begann er sich der modernen Bildhauerei zu widmen. Der Grazer Kunsthistoriker Wilfried Skreiner nannte es „eine sensible Abstraktion“ die Erwin Huber auszeichnet. Gleichzeitig erkannte Wilfried Skreiner auch expressionistische Tendenzen im Schaffen von Erwin Huber.

In weiterer Folge nahm Huber an der Sommerakademie in Salzburg teil und besuchte dort sie Bildhauerklasse von Giacomo Manzù. Eingeladen von ihm ging er zur weiteren Ausbildung nach Italien zu Giacomo Manzù und lernte so die Moderne in Italien kennen und vor allem die Arbeiten von Giacomo Manzù als wesentliche Künstlerpersönlichkeit in seinem Werdegang und künstlerische Entwicklung.[1] Seit 1955 war Huber freischaffender Künstler und gehörte dem Kunstverein Werkbund an.

In seinen Arbeiten spiegelt sich hauptsächlich die menschliche Figur wider, die er profan oder sakral darstellte. Eine wesentliche Beachtung galt der Frau. Zusätzlich galt er auch als hervorragender Porträtist. Als solcher hat er wesentliche Persönlichkeiten aus Kunst und Politik porträtiert und sind diese öffentlich aufgestellt. Huber befasste sich sehr stark mit religiösen Themen.[1] Hierfür schuf er u. a. die Kruzifixe für den Steirischen Katholikentag 1981 und den Österreichischen Katholikentag 1983. Mit diesen Entwürfen bzw. Werken hat seine Entwicklung zum eigenständigen Schaffen begonnen und sich über Jahrzehnte fortgesetzt.

Auszeichnungen

Werke

Porträtbüsten u. a.
Kirchentore (Bronze)
  • Bischöflichen Gymnasium (ehem. Knabenseminar) in Graz
  • Kirche St. Paul/Eisteichsiedlung in Graz
  • Kirche St. Peter/Sulmtal
  • Kirche Autal
Glocken (Bronze)
  • Bronzeschmuck der Domglocken in Graz
  • Bronzeschmuck der Glocken der Kirche in Graz-Kroisbach
Sakrale und profane Plastiken
  • 1956: Hl. Georg, Pfarrkirche hl. Georg in Kraubath an der Mur[2]
  • Sacré Cœur in Graz, Korpus (Eisen) am Hochaltar
  • Stehender Heiland (Holz) in der erweiterten Leonhardkirche
  • Hl. Josef mit Kind (Holz) bei den Barmherzigen Brüdern in Graz-Eggenberg
  • Hl. Elisabeth (Holz) und Madonna mit Kind (Holz) in der Schwestern-Hauskapelle des Deutschordensspitals in Friesach
  • Taufstein in der Pfarrkirche Edelschrott
  • Hl. Vinzenz und Hl. Elisabeth (beide Holz) in der Marienkirche der Lazaristen in Graz
  • Kreuzweg (Holzreliefs) in der Kapelle der Pflegeanstalt der Barmherzigen Brüder in Kainbach bei Graz
  • Hl. Pampuri (Bronze) Kainbach
  • Hl. Nikolaus (Sandstein) für den Joanneumspark in Graz
  • Grabmal für Baron Boineburg (Leonhardfriedhof in Graz)
  • Kriegerdenkmal in Deutsch-Goritz (Sandstein-Pièta)
  • Storchenbrunnen in Bad Tatzmannsdorf (Kunststein)
  • Brunnenplastik für Baumeister Bittner (Salzburg)
  • Vier Evangelisten (Stein) für die neue Kapelle im Grazer Knabenseminar
  • Mariazeller Madonna (Bronze) im Vatikan
  • Kardinal Stickler (Vatikan)
  • Christophorus mit Jesusknaben (Bronze), Sobother Bundesstraße (Bezirk Deutschlandsberg)
  • Christus (Bronze) in Bad Radkersburg (Friedhof)
  • Evangelist Johannes (Bronze) in Graz-Gries (Johanneskirche)
  • Hl. Cäcilia (Bronze) in Graz (Dompfarre)
  • Hl. Ägidius (Bronze) in Graz, Bürgergasse (neben Dom)
  • Erzengel Gabriel (Bronze) in Graz-Mariatrost (Steintreppe zur Basilika)
  • Evangelist Lukas in Graz-Mariatrost (Privatbesitz)
  • Evangelist Johannes in Graz-Mariatrost (Privatbesitz)
  • Hl. Petrus (Bronze) St. Peter im Sulmtal
  • Viele weitere Bronzeplastiken (auch Bozetti) und Reliefe (religiös und profan) in Privatbesitz in Graz-Mariatrost
Terracotta
  • Terracotten (profan und sakral) in privater Hand
  • barock gefasste Madonna mit Kind in Graz-Mariatrost (privat)
  • Kunststeingüsse religiöser und profaner Art (Porträt von Robert Stolz in Graz-Mariatrost) in privater Hand
  • Grafiken
  • Grafiken (Zeichnungen und Entwürfe) in Rötel und Finelinerstift in privater Hand
  • Sandsteinplastik (Zwerg in Art von Schloss Hellbrunn/Salzburg) in Graz-Mariatrost (privat)

Literatur

  • Huber Erwin. In: Eugen Gross (Hrsg.): Die Grazer Ortweinschule: Bau – Kunst – Design, 1876–2001. Manumedia Schnider, Graz 2001, ISBN 3-902020-12-1, S. 134.
  • Walter Brunner: Geschichte der Stadt Graz. Eigenverlag Stadt Graz, Graz 2003, ISBN 3-902234-02-4 (4 Bände).
  • Jürgen Bartz: Huber, Erwin. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 75, de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-023180-9, S. 265.
  • Bernd Holasek: Erwin Huber. Das plastische Werk. Monumedia Schnider Verlag, Graz 1999, ISBN 3-902020-04-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Mag. Bernd-F. Holasek: Erwin Huber Das plastische Werk. manu media Verlag schnider, Graz 1999, ISBN 3-902020-04-0.
  2. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). 1982, Künstlerverzeichnis

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St. Ägidius .jpg
Autor/Urheber: Buero.Holasek, Lizenz: CC BY-SA 4.0
St. Ägidius öffentlich aufgestellt vor dem grazer Dom. Als Heiliger und Schutzpadron des Doms und der Stadt Graz. Bronze, 100cm hoch. (1997)
Rosenschlößl Plastik.JPG
Wandplastik von Erwin Huber am Rosenschlößl in Graz am Rosenschlößlweg