Erwin Deutsch (Jurist)

Erwin Deutsch (* 6. April 1929 in Greifswald; † 11. März 2016[1]) war ein deutscher Zivil- und Medizinrechtler.

Leben

Grab Erwin Deutschs auf dem St. Petri-Friedhof in Göttingen

Erwin Deutsch ist der Sohn des Universitätsbibliothekars Joseph Deutsch und der Elisabeth Deutsch geborene Jungebloed. Er besuchte das Matthias-Gymnasium in Breslau, die Oberschule in Papenburg und studierte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Rechtswissenschaften. Er war aktives Mitglied der katholischen Studentenverbindungen KStV Ripuaria Heidelberg und KStV Winfridia Göttingen im KV und wurde zum Dr. jur. promoviert. An der Columbia University, New York, erlangte er den akademischen Grad eines Master of Comparative Law (M. C. L.) 1960 habilitierte sich Deutsch in München. Im folgenden Jahr folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und 1963 einem an die Georg-August-Universität Göttingen. Dort lehrte er bis zu seiner Emeritierung Zivilrecht (insbesondere Haftungs- und Arztrecht), Handelsrecht, Internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung.[2]

Deutsch erhielt Ehrendoktorwürden der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln und der Medizinischen Hochschule Hannover, sowie Ehrendoktorwürden der juristischen Fakultäten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Universität Busan in Südkorea und der Universität Izmir, Türkei. Ihm wurden zwei Festschriften gewidmet. 2002 wurde er mit der Albrecht-von-Haller-Medaille der Universität Göttingen geehrt.[3]

Er war verheiratet mit der Medizinerin Marita Deutsch, geborene Allerbeck. Begraben ist er auf dem St. Petri-Friedhof in Göttingen-Weende.

Sein Lehrbuch zum Medizinrecht (Arztrecht, Arzthaftungsrecht, Arzneimittelrecht, Medizinprodukterecht, Transfusionsrecht) gilt als Standardwerk.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Wettbewerbstatbestände mit Auslandsbeziehungen.
  • Fahrlässigkeit und erforderliche Sorgfalt.
  • Haftungsrecht I.
  • Medizin und Forschung vor Gericht.
  • Recht der klinischen Forschung.

Literatur

  • Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe (von Degeners Wer ist’s?) Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 217.
  • Hans J. Ahrens, Christian von Bar, Gerfried Fischer, Andreas Spickhoff, Jochen Taupitz (Hrsg.): Festschrift für Erwin Deutsch: Zum 70. Geburtstag. Heymanns, Köln 1999, ISBN 978-3-452-24004-0.
  • Jochen Taupitz: Erwin Deutsch. Medizinrechtliches Urgestein. Deutsches Ärzteblatt 2009; 106(20): A-991 Online
  • Hans J. Ahrens, Christian von Bar, Gerfried Fischer, Andreas Spickhoff, Jochen Taupitz (Hrsg.): Medizin und Haftung: Festschrift für Erwin Deutsch zum 80. Geburtstag. Springer, Berlin, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-642-00612-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige Erwin Deutsch, FAZ, 15. März 2016
  2. Website der Universität Göttingen. Abgerufen am 2. September 2014.
  3. https://www.umg.eu/fileadmin/Redaktion/Dachportal/006_Ueber_uns/id136_Medizinische_Fakultaet/id137_Infos/Preistraeger_der_Albrecht_von_Haller_Medaille.pdf:

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Göttingen-Weende, Friedhof der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petri Weende: Grab von Prof. Dr. Erwin Deutsch (2018)