Erstes Seegefecht im Golf von Syrte

Erstes Seegefecht im Golf von Syrte

Blick auf einen Konvoi auf dem Weg nach Malta, vom Kreuzer EURYALUS ausgesehen.
Datum17. Dezember 1941
OrtGroße Syrte, Libyen
Ausgangunentschieden
Konfliktparteien

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Australien Australien
Niederlande Niederlande

Italien 1861 Königreich Italien

Befehlshaber

Vereinigtes Konigreich Philip Vian

Italien Angelo Iachino

Truppenstärke
5 Kreuzer
13 Zerstörer
4 Schlachtschiffe
2 Schwere Kreuzer
3 Leichte Kreuzer
19 Zerstörer
1 Torpedoboot

Die Erste Seegefecht im Golf von Syrte (italienisch Prima battaglia della Sirte) und (englisch First Battle of Sirte) war eine Seeschlacht im Zweiten Weltkrieg, zwischen der Regia Marina und der Royal Navy. Sie fand am 17. Dezember 1941 im Mittelmeer nördlich des Golfs von Sirte statt.

Hintergrund

Nach der Niederlage in der Operation Crusader zogen sich die Achsenmächte am 13. Dezember 1941 auf eine Verteidigungslinie bei Gazala östlich von Bengasi zurück. Um einen Gegenangriff vorzubereiten waren die italienischen und deutschen Soldaten dringend auf Nachschub angewiesen. Gleichzeitig war Malta seit Juni 1940 einer Seeblockade sowie ständigen deutschen und italienischen Luftangriffen ausgesetzt. Malta stellte für Großbritannien eine besonders wichtige Operationsbasis für Angriffe gegen die Achsenmächte im Mittelmeer dar. Um die Versorgung aufrechtzuerhalten wurde Malta ab Juli 1940 im Rahmen verschiedener Operationen durch Schiffskonvois versorgt.[1][2]

Auftakt

Am 15. Dezember lief das Frachtschiff Breconshire mit 9.000 Tonnen Ladung von Alexandria nach Malta auf. Die Breconshire wurde dabei von Force B unter Konteradmiral Philip Vian bestehend aus den drei leichten Kreuzern Naiad, Euryalus, Carlisle und acht Zerstörern begleitet. Einen Tag später stach der Italienische Konovi M42 bestehend aus vier Transportschiffen von Tarent nach Tripoli in See. Der Geleitschutz unter dem Kommando von Admiral Angelo Iachino bestand aus den Schlachtschiffen Littorio, Andrea Doria, Giulio Cesare und Caio Duilio, den schweren Kreuzern Goriziaund Trento, den drei leichten Kreuzern Duca d'Aosta, Attendolo und Montecuccoli sowie 28 Zerstörern und einem Torpedoboot.[3]

Das Gefecht

Gegen 09:00 Uhr am 17. Dezember sichtete ein italienischer Aufklärer eine Britische Schiffsformation in der Nähe von Sidi Barrani. Die Briten wurden daraufhin weiter beschattet und im Laufe des Nachmittags von deutschen und italienischen Torpedobombern attackiert. Mit einsetzender Dunkelkeit sichteten die italienischen Schlachtschiffe um 17:30 Uhr feindliches Flakgeschützfeuer in östlicher Richtung. Die Italiener wendeten augenblicklich und gegen 17:40 Uhr sichteten sich beide Flotten. Kurz darauf eröffneten die Italiener aus einer Entfernung von 17 Seemeilen (32 Kilometer) das Feuer auf die Briten. Admiral Vien gab der Breconshire begleitet von den Zerstörern Decoy und Havock Befehl abzudrehen, während er mit dem Rest seiner Schiffe auf die Italiener zusteuerte.

Die Goriza traf einen der britischen Zerstörer mit einer Salve ihrer 203-mm-Granaten, die den Zerstörer versenkte. Ein weiterer Zerstörer wurde von der Mestrale schwer beschädigt. Letztendlich wurde der Angriff jedoch durch den Rückzug der britischen Zerstörer abgebrochen, bevor sie in Torpedoreichweite kamen. Gegen 18:05 Uhr waren die Britischen Schiffe in der Dunkelheit verschwunden. Da die italienischen Schiffe über kein Radar verfügten entschied sich Admiral Iachino gegen eine Verfolgung.[4][5]

Nachwirkungen

Das Gefecht endete in einem Unentschieden. Beide Seiten hatten ihr eigentliches Ziel den Schutz ihres Konvois erreicht. Die Breconshire erreichte ohne weitere Zwischenfälle am 18. Dezember Malta und der Italienische Konvoi einen Tag später Tripoli.[6]

Literatur

  • Eric Grove: Sea battles in close-up, World War II. Naval Institute Press, Annapolis 1993, ISBN 1-55750-758-9 (englisch).
  • Jack Greene, Alessandro Massignani: The naval war in the Mediterranean 1940–1943. Frontline Books, London 2011, ISBN 978-1-84832-618-7 (englisch).
  • Marc'Antonio Bragadin: The Italian Navy in World War II. U.S. Naval Institute, Annapolis 1957, OCLC 831213172 (englisch).
  • David Arthur Thomas: Malta convoys 1940-42 : the struggle at sea. Pen & Sword, Barnsley 1999, ISBN 0-85052-663-9 (englisch).

Weblinks

Commons: World War II on the Mediterranean Sea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Greene, Massignani: The naval war in the Mediterranean 1940–1943, Frontline, London, 2011 S. 192ff.
  2. Thomas: Malta convoys 1940-42, Pen & Sword, Barnsley, 1999 S. 16–23.
  3. Thomas: S. 117f.
  4. Bragadin: The Italian Navy in World War II, U.S. Naval Institute, Annapolis, 1957 S. 146.
  5. Grove: Sea battles in close-up, World War II, Naval Institute Press, Annapolis, 1993 S. 72ff.
  6. Greene, Massignani: S. 202.

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The Royal Navy during the Second World War
A striking view of a Malta bound convoy silhouetted against a setting sun and carrying enough supplies for months as seen from the cruiser EURYALUS, one of the escorting warships. The 8th Army Victory in North Africa helped the island of Malta as convoys could be protected from Libyan Air Bases with some convoys getting through without meeting any Axis forces.