Erstes Gefecht bei Erlenbach
Datum | 13. Oktober 1444 |
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Ort | Erlenbach, heute Kanton Zürich |
Ausgang | Zürcher Sieg |
Konfliktparteien | |
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Reichsstadt Zürich | Eidgenossenschaft der VII. Orte: |
Befehlshaber | |
Hans Stüssi | |
Verluste | |
27–28 | 16–170 |
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Das Erste Gefecht bei Erlenbach, auch Schlacht bei Erlenbach (in der älteren Literatur oft als Schlacht bey Ehrlibach bezeichnet), war ein militärischer Konflikt und wurde am 13. Oktober 1444 im Verlauf des Alten Zürichkriegs auf nominell Stadtzürcher Territorium in Erlenbach (Schweiz) ausgetragen.
Die Gegner waren auf der einen Seite Truppen des eidgenössischen Ortes Schwyz und auf der anderen Seite Truppen der Reichsstadt Zürich und Habsburgs. Dieses Gefecht war die erste militärische Begegnung in diesem Krieg, bei der die Zürcher Truppen einen klaren Sieg verbuchen konnten.
Vorgeschichte
Das Herrschaftsgebiet der Stadt Zürich war weitgehend von den Eidgenossen besetzt, nachdem 1443 die festen Plätze Regensberg und Grüningen ZH und 1444 auch Greifensee gefallen waren. Neben der Stadt Zürich selbst war Rapperswil das letzte verbliebene Bollwerk; die Stadt wurde seit dem April 1444 zum zweiten Mal belagert, so dass deren Versorgung über den Zürichsee der Stadt Zürichs vordringlichstes Ziel war. In den Jahren 1444 bis 1445 fanden viele Kämpfe um die Vorherrschaft auf dem See statt. Der Kampf um die Seeherrschaft wurde begleitet von Plünderungszügen beider Seiten an den Seeufern.
Gegen Herbst zur Weinlese unternahmen die Schwyzer einen ersten Plünderungszug mit ihrem Schiff «Schnecke» gegen die zürcherischen Rebberge am Seeufer bei Erlenbach, um sich wegen des Weinembargos der Zürcher schadlos zu halten. Sie überraschten die dortigen Bauern bei der Weinernte und führten die erbeuteten Trauben, Fässer und weiteres Material unbehelligt über den See zurück nach Pfäffikon.
Verlauf
Am 13. Oktober lief die Schwyzer Flotte wieder aus und landete ein zweites Mal in Erlenbach. Sie stellte einige Wachen auf und liess ihre Harnische und Feuerwaffen auf den Schiffen, um ihre Arbeit bei der Weinlese zu erleichtern und teilweise auch aus Bequemlichkeit. Während des Ablesens der Trauben wurde sie von Dorfbewohnern und einem Zürcher Kontingent unter Hans Stüssi angegriffen,[1] der zuvor rechtzeitig über die Gefahr hatte informiert werden können. Dies führte zu einem ersten hitzigen Gefecht, bei dem die Schwyzer nach anfänglichen Verlusten zunächst standhielten. Als die Zürcher schliesslich Zuzug unter Hans von Rechberg durch die österreichische Reiterei erhielten, brach der Widerstand der Schwyzer zusammen, und sie zogen sich in völliger Unordnung auf ihre Schiffe zurück; viele sprangen dabei ins Wasser und versuchten sich an den Schiffsrändern festzuhalten. Einige wurden auf die Schiffe gezogen, andern aber sollen die Schwyzer selbst sogar die Hände abgeschnitten haben, sodass der See gar wit vom land gantz rot farw ward von itligem blut. Diejenigen, die es auf die Schiffe schafften, waren immer noch unter Beschuss der Feuerwaffen der Zürcher, so dass die Getroffenen in den See fielen und ertranken.
Nachdem die Schwyzer ausser Reichweite waren und sich vom ersten Schrecken erholt hatten, beschlossen sie, sich zu rächen, und fuhren seeabwärts nach Küsnacht mit der Absicht, dort anzulanden und den Zürchern den Rückweg nach Zürich abzuschneiden. Die Zürcher erkannten die Gefahr und folgten den Schwyzern auf dem Landweg. Diese entschieden sich daher, unverrichteter Dinge wieder zurück nach Erlenbach zu fahren, wo sie erneut anlandeten, um ihre Gefallenen zu bergen. Die zurückgekehrten Zürcher griffen erneut an und zwangen den Gegner wieder auf die Schiffe zurück.
Verluste und Folgen
Die Verlustangaben schwanken insbesondere auf eidgenössischer Seite in den Chroniken stark. Während der Chronist Hans Fründ lediglich 16 Tote[2] angibt, sind bei Gerold Edlibach 170 Tote[3] verzeichnet. Die Verluste auf Zürcher Seite werden mit 27 bis 28 Mann[4] angegeben.
Hans Fründ schreibt, die Zürcher hätten ihren Feinden erstmals die Flucht angewunnen, was nur der Existenz der Schiffe zuzuschreiben war. Ohne diese wären die Eidgenossen beisammengeblieben. Für die Zürcher war es ein moralischer Erfolg, war es doch die erste militärische Begegnung in diesem Krieg, die klar zu ihren Gunsten ausging. Ein Zürcher Chronist dazu: Also hattent die so gewümmet, dass si für win wasser trinken musstend. In den Erlenbacher Weinbergen wurden noch lange nach dem Gefecht eiserne Pfeilspitzen aufgefunden.
Fast genau ein Jahr später, am 6. Oktober 1445, fand offenbar am gleichen Ort ein Zweites Gefecht bei Erlenbach statt.
Siehe auch
Weblinks
- A. Zeer: Kriegsbilder vom Zürichsee. 1904.
- Martin Illi: Alter Zürichkrieg. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- E. Stauber: Die Kriegsflotte auf dem Zürichsee. 1914.
Einzelnachweise
- ↑ Peter Niederhäuser, Christian Sieber: Ein «Bruderkrieg» macht Geschichte. 2006.
- ↑ Hans Fründ: Chronik des Alten Zürichkriegs (ab 1447)
- ↑ Gerold Edlibach: Zürcher- und Schweizerchronik. 1485/1486.
- ↑ Gerold Ludwig Meyer Von Knonau: Der Kanton Zürich historisch, geographisch, statistisch geschildert. 1846.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: sidonius 23:27, 20 April 2007 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 2.5
Das alte Wappen des Kantons Unterwalden, Schweiz. Es ist eine Verbindung der Wappen der Halbkantone Ob- und Nidwalden, verwendet vom späten 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert.
Teilweise Weiterverwendung auch im 19. und frühen 20. Jahrhundert (Bsp. von 1912) neben dem seit 1816 offiziellen geteilten Wappen. Die hier gezeigte Darstellung des Doppelschlüssels (für Nidwalden) ist allerdings modern (Louis Ruckli 1944).
Vor etwa 1650 war das Kantonswappen das gleiche wie das des Kantons Solothurn, der horizontal in weiss und rot geteilte Schild.
Eine frühe Darstellung des Wappens von Unterwalden mit geteiltem Feld und einbärtigem Schlüssel findet man bei Merian (1654).Schweizer Fahne um 1422 (CWR-Flags)
original comment on crwflags.com:
- "At the battle of Arbedo in 1422 and quite regularly thereafter, mixed levies from more than one Canton carried red triangular guidons with a white cross (see image). The last time this triangular guidon appeared in battle was in 1540, by which time it was already evolving into a full four-sided flag. All these uses of the Confederate cross became increasingly important since Confederation armies were likely to meet other Swiss mercenary troops in the employ of enemies. But 1540 was also the last time a Swiss confederate army was called out until the French invasion of 1798, so the white cross on a red field disappeared from use. The Confederation remained the loosest and most decentralised of governments, and while it had no flag there remained a state seal recognised throughout Europe as the insignia of the Thirteen Cantons. It was a white cross 'traversante' on a red shield, and it came to be known in Switzerland as the 'federal cross'." (T.F. Mills, 14 November 1997)
Die Zürcher überfallen die bei Erlenbach gelandeten Schwyzer während der Weinlese
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Bindenschild des alten Erzherzogtums Österreich