Erpetshof
Erpetshof Stadt Vohenstrauß | |
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Koordinaten: | 49° 39′ N, 12° 17′ O |
Höhe: | 497 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 92648 |
Vorwahl: | 09651 |
Erpetshof |
Erpetshof ist ein Ortsteil der Stadt Vohenstrauß im Landkreis Neustadt an der Waldnaab.
Geographische Lage
Das Dorf Erpetshof befindet sich etwa 400 m westlich der Staatsstraße 2166 auf dem Südufer der Luhe. Es liegt ungefähr 3,5 km südwestlich von Waldthurn und 5,5 km nordwestlich von Vohenstrauß.[1]
Geschichte
Erpetshof (auch: Erkenpoltshof) gehörte im 14. Jahrhundert zur Herrschaft der Waldauer und die Landgrafen Ulrich II. und Johann I. erwarben 1352 die Mühle in Erpetshof.[2] Das Kloster Waldsassen hatte zu jene Zeit Zehentrechte in Erpetshof.[3] Im Jahre 1366 teilten Ulrich II. und Johann I. ihren Besitz. Ulrich II. erhielt die Feste Leuchtenberg und alle Besitzungen westlich der Straße von Vohenstrauß nach Weiden. Johann I. erhielt die Feste Pleystein und alle Besitzungen östlich der Straße von Vohenstrauß nach Weiden. Dabei fiel die Mühle in Erpetshof an Johann I. und die Herrschaft Pleystein.[4]
Im Jahre 1483 fand Erpetshof Erwähnung als Ulrich von Waldau einen Teil seiner Besitzungen an seine Söhne übergab.[5]
Mitte des 16. Jahrhunderts ging die Herrschaft der Waldauer, damit auch Erpetshof, an die von Wirsberg über. Im Jahre 1632 gelangte sie in den Besitz der Herren von Enkefort. Vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts hatten die Freiherrn von Rummel den Lehensbesitz inne.[6]
Im 18. Jahrhundert gehörte Erpetshof mit 8 Anwesen und einem Hirtenhaus zur Gemeinde Waldau, Landkreis Vohenstrauß. Außerdem hatte die Gemeinde eine Mühle, die zur Grundherrschaft und zum Niedergericht Leuchtenberg gehörte. Erpetshof gehörte zur Pfarrei Vohenstrauß, Filiale von Altenstadt.[7]
Mit der Bildung der Steuerdistrikte im Jahr 1808 wurde Waldau ein Steuerdistrikt. Zum Steuerdistrikt Waldau gehörten die Dörfer Erpetshof, Trasgschieß, Waldau und Zeßmannsrieth und die Einöden Abdeckerei, Iltismühle, Neumühle und Zieglmühle.[8]
1809 gehörte Erpetshof zur Herrschaft Waldau. Die Herrschaft Waldau bildete 1809 ein Patrimonialgericht. Ihre Inhaber waren die Freiherrn von Lilien. Sie hatte 130 Hintersassen und umfasste einen gemischten Bezirk mit den Ortschaften Altenstadt, Arnmühle, Braunetsrieth, Erpetshof, Iltismühle, Kößlmühle, Matzlesrieth, Neumühle, Obernankau, Trasgschieß, Trauschendorf, Zeßmannsrieth, Zieglmühle und Waldau.[9]
1821 gehörte Erpetshof zur mittelbaren patrimonialgerichtischen Ruralgemeinde Waldau. Zur Gemeinde Waldau gehörten die Dörfer Waldau mit 59 Familien, Erpetshof mit 9 Familien und Zeßmannsrieth mit 13 Familien, der Weiler Trasgschieß mit 5 Familien, die Einöden Arnmühle mit einer Familie, Iltismühle mit 3 Familien, Neumühle mit 3 Familien und Zieglmühle mit 5 Familien.[10]
Als am 1. Januar 1972 im Rahmen der Gemeindegebietsreform die Gemeinde Waldau in die Gemeinde Vohenstrauß überging, wurde Erpetshof ein Ortsteil von Vohenstrauß.[11]
Dorfkapelle
Der Ort besitzt eine Dorfkapelle mit barockem Altar und barocken Seitenfiguren. Eine erste Kapelle dürfte 1794 entstanden sein, da die Glocke in dem offenen Dachreiter diese Jahreszahl trägt. 1875 wurde die baufällig gewordene Kapelle von dem Müllermeister Johann Gieler wieder hergestellt. Nach dem Anschluss an Vohenstrauß hat die Stadt auch die Verantwortung für die Kapelle übernommen und diese 1983/84 restaurieren lassen. Dabei wurde auch ein neuer Dachreiter geschaffen. Das alte Altarbild von 1800 mit der Krönung Mariens wurde durch eine Arbeit des Malers Alfred Kummer (Kopie der Madonna von Foligno von Raffael) aus Vohenstrauß ersetzt, das frühere Altarbild wurde in das Heimatmuseum Vohenstrauß verbracht.[12]
Einwohnerentwicklung in Erpetshof ab 1838
Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1838 | 51 | 7[14] |
1871 | 53 | 33[15] |
1885 | 64 | 8[16] |
1900 | 64 | 9[17] |
1913 | 31 | 6[18] |
1925 | 60 | 7[19] |
Jahr | Einwohner | Gebäude |
---|---|---|
1950 | 60 | 7[20] |
1961 | 39 | 8[21] |
1970 | 42 | k. A.[22] |
1987 | 38 | 6[23] |
2011 | 45 | k. A.[24] |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/index.html?bgLayer=tk&X=5502392.41&Y=4521334.75&zoom=8&lang=de&topic=ba&layers=e528a2a8-44e7-46e9-9069-1a8295b113b5&layers_visibility=false&catalogNodes=122
- ↑ Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 64, 86
- ↑ Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 64, 86
- ↑ Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 86, 87
- ↑ Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 123
- ↑ Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 124
- ↑ Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 124, 167
- ↑ Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 211
- ↑ Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 202
- ↑ Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 218, 219
- ↑ Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 232
- ↑ Hans Frischholz: Dorfkapelle in Erpetshof. In Kirchenführer zu Kirchen und Kapellen in der Stadt und Großgemeinde Vohenstrauß. (= Streifzüge – Beiträge zur Heimatkunde und Heimatgeschichte der Stadt und Großgemeinde Vohenstrauß und Umgebung, 15. Jahrgang, 2000, Heft 22), S. 66.
- ↑ https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 337 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 990, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 935 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 978 (Digitalisat).
- ↑ Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 334 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 996 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 856 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 630 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 132 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 266 (Digitalisat).
- ↑ https://atlas.zensus2011.de/