Ernst von Schaumburg

Ernst Friedrich Johann Schaumburg, ab 1842 von Schaumburg[1] (* 1. August 1807 in Wickrath; † 10. Oktober 1882 in Düsseldorf), war ein preußischer Offizier und Historiker.

Leben

Seine Mutter war eine geborene von Lohausen aus dem Adelsgeschlecht Kalkum-Lohausen.[1]

Schaumburg trat 1825 ins 4. Dragonerregiment der königlich-preußischen Armee ein. 1827 hat er sein Patent zum Sekondeleutnant erhalten und war Deutz stationiert. Er war, außer in den Zeiten in denen er an den Fronten diente, Lehrer an der dortigen Divisionsschule. Später war er in der Adjutantur und im Generalstab tätig. In dieser Zeit erfolgte seine Nobilitierung. 1857 trat er als Kommandeur des 8. Ulanenregiments im Rang eines Obersts in den Ruhestand. Während seiner Laufbahn hat er den Roten Adlerorden III. Klasse und das Eiserne Kreuz II. Klasse erhalten.[2]

Schaumburg hatte bereits zuvor mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit begonnen, weitete diese jedoch im Ruhestand nochmals aus. Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 trat er als stellvertretender Brigadekommandeur der Kavallerie noch einmal in den aktiven Dienst in der königlich-preußischen Armee. Sein Nachlass wird beim Landesarchiv Nordrhein-Westfalen in der Abteilung Rheinland verwahrt.[3]

Er vermählte sich nach 1841 mit der Albertine Caroline Wilhelmine Marie Agnes von Britzke (* 18. Juni 1809; † 31. März 1890) aus dem Haus Briesen, Witwe des Friedrich Wilhelm von Winterfeldt (1830–1893).[4]

Publikationen (Auswahl)

Historischer Plan der Stadt Düsseldorf, Karte von Ernst von Schaumburg, die er 1866 zur Erklärung der Geschichte der Stadtbefestigung Düsseldorfs veröffentlichte
  • Fürstbischof Bernhard von Galen und die Stadt Münster, Münster 1853 (Digitalisat).
  • Zur Geschichte der Befestigung der Stadt Münster, Münster 1854.
  • Die Begründung der Brandenburgisch-Preußischen Herrschaft am Niederrhein oder der Jülich-Clevesche Erbfolgestreit, Wesel 1859 (Digitalisat).
  • Historischen Wanderung durch Düsseldorf, Düsseldorf 1866 (Digitalisat).
  • Generallieutenant z. D. Wilhelm Freiherr v. d. Horst, Berlin 1875 (Digitalisat).
  • Jacobi’s Garten zu Pempelfort [Düsseldorf]. Ein historischer Beitrag zur Feier des 25jährigen Jubiläums des Künstler-Vereins „Malkasten“. (Digitalisat).
  • Zur Geschichte des Stifts Gerresheim, 1879 (Digitalisat)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Berlin 1874, S. 110.
  2. Hans Heinrich Fritz Cäcil von Förster: Geschichte des Königlich Preussischen Ulanen-Regiments Graf zu Dohna Ostpreussisches Nr. 8 von 1815 bis 1890. Zur Feier des 75jährigen Bestehens des Regiments. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1890, Nr. 157.
  3. Datensatz Nachlass Schaumburg auf nachlassdatenbank.de (abgerufen am 22. Dezember 2016).
  4. Ludwig Gustav von Winterfeld: Geschichte des Geschlechts von Winterfeld. 2. Teil, Damerow 1863, S. 1177.

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Historischer Plan der Stadt Düsseldorf, Ernst von Schaumburg, Düsseldorf im April 1866.jpg
Autor/Urheber: Ernst von Schaumburg (* 1. August 1807 in Wickrath; † 10. Oktober 1882 in Düsseldorf) preußischer Offizier und Historiker, Lizenz: CC0
Erklärung

Befestigung – Anmerkung: Die Festungswerke sind einem Plan von 1764 entnommen
1 Bastion Schaesberg od. Carl Theodor
2 Bastion Eiskellerberg od. Elisabeth Augusta
3 Mühlen Bastion od. Friedericus
4 Flinger Bastion auch Rosenthal oder Maria Francisca
5 Berger Bastion auch St. Elisabeth oder Carl August
6 Rheinörtchen Batterie od. Mathias
Extension seit 1710 nach und nach vollendet:
7 Bastion Cristianus
8 Bastion Josephus
9 Bastion St. Petrus, auch Carl
10 Bastion St. Paulus
Citadelle:
11 Bastion Diamantstein od. Maria Amalia
12 Governements Bastion od. St. Thomas
13 Andreas Batterie
14 Bastion Spee
Thore u. Casernen
a Ratinger Thor
b Flinger Thor (früher in X)
c Stadtbrückchen
d Rhein Thor
e Zoll Thor
f Franciscaner Brücke
g Berger Thor, 1621 in der Citadelle, früher in x in der Hafenstraße
h Extensions Thor
i Reiter Kaserne (1673 angelegt im neuen Werk)
k Hospital u. Garnison Kirche 1709/1735
l Infanterie Caserne (1702) 1735, 1816
m Reiter Caserne in der Neustadt
Kirchen, Klöster u. öffentliche Gebäude:
A Lambertus Kirche (1206 Pfarrkirche, 1288 Stift)
B Carmelitessen Kloster u. Kirche (1643), jetzt Barmherzige Schwestern
C Kreuz Capelle (1288 schon alt)
D Ursulinerinnen Kloster u. Kirche (1684)
E Kreuzbrüder (1443) jetzt Montir Depot
F Kellnerei (Leuwenhaus 1288)
G Coelestinerinnen (1642/1688) 1794 zerstört, jetzt Städtische Augen-Clinik
H Stadt Mühle, 1288 schon vorhanden
J Seminar, 1623 (1805 abgebrochen)
K Jesuiten Collegium, 1621 (Privathaus)
L Celliten Kloster u. Kirche 1651, jetzt Pfarrhaus
M Marstall (1765) 1794 theilweise zerstört, später Residenz
N Jesuiten / Andreas / Kirche u. Kloster 1622, später Kanzlei, jetzt Regierungsgebäude
O Große ehem. Reform. Kirche 1683
P Capuziner Kloster u. Kirche, 1623, 1668, jetzt Gasthof Colnischer Hof
Q Kleine (ehem. Luth.) Kirche 1687
R Pagen od. Knaben Haus 1662, jetzt Leihaus
S Schloss 1288?, 1360. 1540 Gallerie-Gebäude, 1700 Bibliothek
T Rathaus 1567, Kanzlei, Schauspiel- Haus (ehem. Gießhaus)
U Gouvernements-Haus (1708 an den Ritter Grupello geschenkt) jetzt Polizei
V Kriegs-Commissariat, 1777 Academie1805 Ministerium, jetzt Justiz-Gebäude
W Hof Brauhaus, jetzt Lagerhaus
X Franziscaner Kloster u. Kirche 1651/1734
Y Gouvernements-Haus in der Citadelle, später Commis-Backhaus

Z Max Joseph u. Hubertus Hospital in der Neustadt 1772, 1808