Ernst Wilhelm Straßberger

Selbstbildnis mit Palette (um 1860)

Ernst Wilhelm Straßberger (* 14. Oktober 1796 in Leipzig; † 11. September 1866 ebenda) war ein deutscher Maler, Zeichner und Lithograph. Der Schwerpunkt seines Schaffens waren Darstellungen im Zusammenhang mit der Völkerschlacht bei Leipzig.

Leben

Ernst Wilhelm Straßberger war der Sohn des Malers Christian Gotthelf Straßberger (1770–1841). Er studierte bei Veit Hanns Schnorr von Carolsfeld (1764–1841) an der Leipziger Kunstakademie, die sich damals im Westflügel der Pleißenburg befand, und zwischenzeitlich auch an der Dresdner Akademie.

Als Siebzehnjähriger erlebte er unmittelbar die Ereignisse der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813, die prägend für sein Schaffen werden sollten. Von 1823 bis 1842 wirkte er als Schmelzmaler in der Porzellanmanufaktur Meißen.[1] Danach lebte er freischaffend in Leipzig.

Sein Sohn Bruno Heinrich Straßberger (1832–1910) war ebenfalls Maler, Zeichner und Illustrator.

Schaffen

Erstuermung von Probstheida (16.–18. Oktober 1813), im Bild die brennende Kirche Probstheida; Gemälde von Ernst Wilhelm Straßberger

Im Mittelpunkt des Schaffens Straßbergers stand die Völkerschlacht. Er wird deshalb auch als Militärmaler[1] und Schlachtenmaler[2] bezeichnet. 80 von den etwa 100 seiner im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig aufbewahrten Arbeiten befassen sich direkt oder indirekt mit der Völkerschlacht. Sie reichen von der einfachen Bleistiftzeichnung eines Leichenkarrens bis zu Ölgemälden von Gefechten mit Unmengen von Kämpfern. In Letzteren, die sein malerisches Können belegen, hat er nahezu alle der umkämpften Dörfer der Umgebung Leipzigs dargestellt.

Es existieren von ihm aber auch historische Stadtansichten und ein Porträt des Oberbefehlshabers der ersten deutschen Reichsflotte, Konteradmiral Karl Rudolf Brommy (1804–1860), der in Leipzig geboren wurde.

Ehrung

Am 1. April 2001 wurde im Leipziger Ortsteil Liebertwolkwitz die bisherige Arndtstraße in Straßbergerstraße umbenannt. Ein Bezug zum Ort besteht über sein Bild „Reiterschlacht bei Liebertwolkwitz“, das im Memorialmuseum in Liebertwolkwitz hängt.[3]

Bildbeispiele

(mit Original-Titeln)

Literatur

  • Horst Riedel, Thomas Nabert (Red.): Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. 1. Auflage. Pro Leipzig, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-03-8, S. 576.

Weblinks

Commons: Ernst Wilhelm Straßberger – Sammlung von Bildern
  • Karen Hagemann: Helden, Horror und Hunger: Die Leipziger Völkerschlacht 1813 – Erfahrungen und Erinnerungen. In: Das Jahr 1813, Ostmitteleuropa und Leipzig, Böhlau Verlag 2016, ISBN 978-3412503994, S. 17–40, mit Bezug auf Straßberger-Bilder, (Digitalisat)
  • Straßberger, Ernst Wilhelm. In: Leipzig-Lexikon. Abgerufen am 23. Juni 2020.

Einzelnachweise

  1. a b Stadtlexikon Leipzig
  2. Leipzig-Lexikon
  3. Straßbergerstraße. In: Straßen-Dossier der Stadt Leipzig. Abgerufen am 21. August 2020.

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Ernst Wilhelm Straßberger, Selbstbildnis mit Palette
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Der Marktplatz in Leipzig
Postkarte nach einer aquarellierten Federzeichnung von Ernst Wilhelm Straßberger
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Rückzug der Franzosen am 19. Oktober durch Richters Garten
Ölgemälde von Ernst Wilhelm Straßberger
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Der Kleinbosische Garten in Leipzig (rechts), von der Barfußpforte aus gesehen um 1715, kolorierte Lithografie
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Sprengung der Elsterbrücke am 19. Oktober 1813
Ölgemälde von Ernst Wilhelm Straßberger
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Blick von der Quandtschen Tabacksmühle über das Schlachtfeld auf Leipzig (Aquarell)
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Gefangene und Verwundete auf dem Johannis-Friedhof, 19.10.1813.
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Kampf vor dem Grimmaischen Tor am 19. Oktober 1813
Ölgemälde von Ernst Wilhelm Straßberger
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Erstürmung des Dorfes Probstheida in der Völkerschlacht bei Leipzig am 18. Oktober 1813, Gemälde von Ernst Wilhelm Straßberger (1796–1866), Öl auf Leinwand, 57 x 84 cm
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Erstürmung der Schäferei Auenhayn bei Leipzig (Zeichnung von Ernst Wilhelm Straßberger)
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Konteradmiral Karl Rudolf Brommy