Ernst Seger

Ernst Seger (* 19. September 1868[1] in Neurode, Provinz Schlesien; † 12. August 1939 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.[2][3]

Leben

Ernst Seger wurde als drittes Kind des Rechtsanwalts und Notars Albert Seger und seiner Frau Cäcilie, geb. Rust in Neurode in der Grafschaft Glatz geboren.[4]

Er besuchte ab 1884 die Bildhauerklasse der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule Breslau unter Robert Härtel und arbeitete ab 1886 im Atelier von Christian Behrens. Ab den späten 1880er Jahren erhielt er erste größere Aufträge für Denkmäler. Nach seiner Mitarbeit im Atelier von Auguste Rodin in Paris in den Jahren 1893 und 1894 führte er ein eigenes Atelier in Berlin. 1895 schuf er ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal für Glatz.[5] Um 1900 wurde er durch seine Jugendstil-Bildhauerarbeiten, vor allem weibliche Akte, populär.

Im Kaiserreich wie auch später in der Zeit des Nationalsozialismus war Seger ein angesehener Künstler. Für die Staatliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe schuf er eine Adolf-Hitler-Büste in Majolika.[5] 1938 war er auf der Großen Deutschen Kunstausstellung im Münchner Haus der Deutschen Kunst mit drei Bronzeplastiken vertreten, darunter eine Ringwerferin.[5]

Die mit einem eigenen Werk geschmückte Grabstätte von Ernst Seger und seiner 1950 gestorbenen Frau Rosina befindet sich auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Werk (Auswahl)

Das Œuvre Ernst Segers bewegt sich stilistisch zwischen unterschiedlichen Einflüssen und weist Tendenzen von Neubarock, Neuklassizismus, Jugendstil und Symbolismus auf.

Van Ham Art Estate betreut den wissenschaftlichen Nachlass von Ernst Seger seit 2005. Dieser beinhaltet u. a. das von dem Bruder Fritz Seger angefangene Werkverzeichnis, das unter der Leitung von Prof. Peter Bloch, Berlin, fortgeführt wurde, sowie die Autobiographie und die Biographie des Bruders.

Literatur

Commons: Ernst Seger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bernhard Maaz (Hrsg.): Nationalgalerie Berlin. Das XIX. Jahrhundert. Bestandskatalog der Skulpturen. Band 2, Verlag E. A. Seemann, Berlin 2006, S. 758.
  2. Datensatz zu Ernst Seger in der Künstlerdatenbank der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst e. V., abgerufen am 5. November 2015.
  3. Seger, Prof. Ernst. In: L. Forrer: Biographical Dictionary of Medallists. Band V, Spink & Son Ltd., London 1912, S. 462 f.
  4. Fritz Seger: Leben und Werk des Bildhauers Ernst Seger. München 1940, S. 6 ff.
  5. a b c Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 564.
  6. Preisvergabe für den Entwurf zum Bismarck-Brunnen in Breslau (rechte Spalte), in Vossische Zeitung, 9. Dezember 1902.

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the fountain of on the Johann-Paul II Square, Wrocław, Poland
Ernst Seger, Speerwerferin 1937.JPG
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Skulptur im Grugapark Essen: Ernst Seger, Speerwerferin 1937
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Ernst Seger: Storchenbrunnen. 1931 (Sanierung 1987), Muschelkalk, Bronze (vergoldet), Adolf-Scheidt-Platz, Berlin-Tempelhof
Ernst Seger Kriegerdenkmal Kopstadtplatz.JPG
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Am 2. September 1891 wurde das von Ernst Seger erschaffene Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Deutschen Einigungskriege 1864, 1866 und 1870/71 auf dem Kopstadtplatz in Essener Zentrum enthüllt und 1958 in den Stadtteil Nordviertel versetzt.
Hugo Ruedel (Bronze).jpg
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Ernst Seger  (1868–1939)  wikidata:Q428897
 
Alternative Namen
Seger; e. seger
Beschreibung deutscher Bildhauer und Medailleur
Geburts-/Todesdatum 19. September 1868 Auf Wikidata bearbeiten 12. August 1939 / August 1939 Auf Wikidata bearbeiten
Geburts-/Todesort Nowa Ruda Berlin
Wirkungsdaten 1883 Auf Wikidata bearbeiten–1924 Auf Wikidata bearbeiten
Wirkungsstätte
Normdatei
creator QS:P170,Q428897
Büste von Hugo Rüdel, 1933
Ganymede by Ernst Seger, view 1 - Hearst Castle - DSC06471.JPG
Artwork at Hearst Castle, San Simeon, California, USA. Photograph was permitted without restriction in and around the castle. All artwork is old enough so that it is in the public domain