Ernst Freiberger

Ernst Freiberger (* 11. August 1950[1] in München) ist ein deutscher Unternehmer und Investor.

Leben und Werk

Er ist Sohn des Bäckermeisters Ernst Freiberger senior (1927–1997[2]) aus Amerang im Chiemgau. Dieser begann 1949 mit der Herstellung von Eiscreme, die er zunächst über Bäckereifilialen und über Kioske im Raum Wasserburg am Inn vertrieb. Er erweiterte seine Absatzkreise und lieferte seine EFA Eiskrem (Ernst Freiberger Amerang) exklusiv an die Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Im Folgejahr verkaufte er sein Unternehmen an die Südmilch. 1990 gründete er das EFA-Museum für Deutsche Automobilgeschichte in Amerang.[3]

Ernst Freiberger wuchs in Amerang auf. Nach dem Abitur studierte er Betriebswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1976 übernahm er eine kleine, vom Konkurs bedrohte Bäckerei für Tiefkühlpizzen in Moabit, die er in Berlin-Reinickendorf nach Firmenangabe zum europaweit größten Hersteller tiefgekühlter Pizzen, Baguettes und Pastaprodukte ausbaute (→ Freiberger Lebensmittel).[4]

Fernsprechamt Nord an der Tucholskystraße, rechts Blick ins „Freiberger-Forum“

Nachdem er einen Unternehmensanteil an die Südzucker verkauft hatte, erwarb Freiberger 1989 die Humboldtmühle in Tegel, in der sich heute eine seiner Medical Park befindet.[5] 1994 kam der Spree-Bogen hinzu, wo Freiberger ein Bürogebäude errichtete, das zwischen 1999 und 2015 u. a. auch Sitz des Bundesinnenministeriums war.[6] Heute befinden sich auf dem Areal der ehemaligen Bolle-Meierei u. a. Ärzte, Verwaltungen von Unternehmen und Behörden, das Hotel Abion Spreebogen Waterside sowie die Bolle Festsäle. Außerdem betreibt und entwickelt sein Unternehmen das Forum an der Museumsinsel in Berlin-Mitte mit dem ehemaligen Haupttelegraphenamt an der Oranienburger Straße sowie der ehemaligen[7] Charité-Frauenklinik zwischen Tucholskystraße und der Monbijoustraße. Dieses historische und denkmalgeschützte Gebäudeensemble befindet sich in Neugestaltung; es entstehen moderne Büroflächen, hochwertige Wohnungen, ein Hotel- sowie Laden-, Gastronomie- und Ausstellungsflächen.[8]

Freiberger betreibt unter der Medical Park AG dreizehn Fachkliniken und ambulante Gesundheitszentren mit medizinisch-therapeutischen Leistungen zur Rehabilitation und Prävention. Die Kliniken befinden sich vorwiegend in Oberbayern, drei liegen am Chiemsee, eine am Rand des Nationalparks Berchtesgaden, drei in Bad Wiessee am Tegernsee, zwei in Bad Feilnbach, eine in Bad Rodach und je eine in Bad Camberg, Bad Sassendorf und Berlin.[9]

1994 gründete Freiberger die nach ihm benannte Ernst Freiberger-Stiftung, welche sich sozial und gesellschaftspolitisch engagiert.

Preise und Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Joachim Stoltenberg: Investor Ernst Freiberger – ein Bayer in Berlin. Berliner Morgenpost, 18. März 2012, abgerufen am 11. Juli 2016.
  2. 110 Jahre Unternehmertum – Erfolg in vier Generationen. Freiberger Holding, 2012, archiviert vom Original am 29. Juli 2012; abgerufen am 11. Juli 2016.
  3. Alfons Frese: „Ich wollte immer Unternehmer sein“: Ernst Freiberger: Die einmalige Geschichte eines Pizzabäckers, der in Berlin ein Vermögen machte. Der Tagesspiegel, 24. September 2006, abgerufen am 11. Juli 2016.
  4. Der Unternehmer Ernst Freiberger. Freiberger Holding, 2013, archiviert vom Original am 4. Juni 2013; abgerufen am 11. Juli 2016.
  5. Die Humboldtmühle. Bezirksamt Reinickendorf von Berlin, archiviert vom Original am 31. Dezember 2011; abgerufen am 11. Juli 2016.
  6. Spree-Bogen Berlin – perfekte Kombination von Tradition und Moderne. Freiberger Holding, 2013, archiviert vom Original am 6. Februar 2013; abgerufen am 11. Juli 2016.}
  7. Universitäts-Frauenklinik. In: archINFORM.
  8. Thomas Loy: Forum Museumsinsel in Berlin Baustadtrat will Uferweg an der Spree verkaufen. Der Tagesspiegel, 30. August 2013, abgerufen am 11. Juli 2016.
  9. Medical Park AG: Medical Park Kliniken. Abgerufen am 11. Juli 2016.
  10. Ehrensenatoren und -bürger. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, abgerufen am 11. Juli 2016.
  11. Bundesverdienstkreuz für Ernst Freiberger. Pressemeldung der Medical Park AG, 27. Mai 2008, archiviert vom Original am 16. September 2015; abgerufen am 14. Juli 2016.
  12. Ralf Empl: Bayerischer Verdienstorden: Verleihung 2017. Abgerufen am 13. Juli 2017.
  13. Heike Duczek: Nachhaltig bewahren, denn „Zukunft verpflichtet“. (PDF; 5,2 MB) In: Das Mitteilungsblatt für das Ameranger Gemeindegebiet. Engler-Rohde Verlag GbR, 27. Februar 2019, S. 5, abgerufen am 3. Mai 2019.

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Berlin, Mitte, Tucholskystraße, Fernsprechamt Nord 01.jpg
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Ehemaliges "Fernsprechamt Nord" in der Tucholskystraße in Berlin-Mitte, erbaut 1926 von Felix Gentzen im expressionistischen Stil. Das Gebäude gehörte zumsammen mit dem nahe gelegenen Postfuhramt und dem benachbarten Haupttelegrafenamt zum ausgedehnten Komplex von Gebäuden der Reichspost an der Oranienburger Straße. Das Gebäude ist denkmalgeschützt.