Ernst Dieter Lueg
Ernst Dieter Lueg [luːk] (* 9. Januar 1930 in Essen; † 22. Mai 2000 in Bonn) war ein deutscher Journalist.
Leben und Wirken
Ernst Dieter Lueg studierte nach einem Volontariat bei der Westfälischen Rundschau Geschichte, Philosophie und Politische Wissenschaften. Nach mehrjähriger journalistischer Tätigkeit für verschiedene Zeitungen kam er zum Westdeutschen Rundfunk (WDR) und war seit 1964 Korrespondent der ARD im Bonner Studio des Westdeutschen Rundfunks.
1973 wurde er stellvertretender Studioleiter in Bonn. Im September 1985 übernahm Lueg die Leitung des WDR-Studios Bonn, nachdem sein Vorgänger Friedrich Nowottny zum Intendanten des Senders berufen wurde. Als Leiter des Bonner WDR-Studios war Lueg bis 1995 verantwortlich für den Bericht aus Bonn. Außerdem moderierte er die Bonner Runde und lieferte regelmäßig Beiträge für die ARD-Nachrichtensendung Tagesschau.
Bekannt wurde Luegs Interview am Abend der Bundestagswahl 1976 mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner, in welchem dieser auf eine Frage Luegs zu Wahlzwischenergebnissen antwortete: „Ich weiß – nichts, und Sie wissen – nichts!“ und Lueg dabei mit „Herr Lüg“ ansprach, anstatt die seinerzeit allgemein bekannte, korrekte Aussprache ([luːk]) zu verwenden. Lueg beendete schließlich das Interview mit den Worten „Vielen Dank für diese Zwischenkommentierungen, Herr Wöhner […]“.[1]
Lueg, bekannt durch seine charakteristische Sprechweise und die Art zu fragen, wurde häufig kopiert von Stimmenimitatoren und war als Person auch Bestandteil der satirischen Puppenserie Hurra Deutschland, in der er – ungewöhnlich für einen Journalisten – ebenfalls karikiert wurde.
Nach seiner Pensionierung 1995 arbeitete Lueg gelegentlich noch für die Privatsender RTL und Sat.1.
Lueg war mit Wiltraud Althäuser (1932–2014) verheiratet. Der Ehe entstammen die Kinder Jochen Lueg (* 1962), Barbara Lueg (* 1965)[2] und Konstanze Lueg (* 1971).[3] Sein Grab befindet sich auf dem Burgfriedhof im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg.[4]
Ehrungen
- 9. Oktober 1997: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse[5]
Varia
- Ernst Dieter Lueg hatte 1972 zusammen mit Friedrich Nowottny einen Cameo-Auftritt als er selbst in der Tatortfolge 20, Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer.[6]
Weblinks
- Literatur von und über Ernst Dieter Lueg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- RZ-Online: Ernst Dieter Lueg ist tot
- Ernst Dieter Lueg im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Ernst Dieter Lueg in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Interview mit Herbert Wehner am 3. Oktober 1976 auf YouTube
- ↑ Barbara Lueg. In: ullstein-buchverlage.de. Abgerufen am 29. Juli 2021.
- ↑ Archiv Stephanie D’heil Abgerufen am 6. Juni 2021.
- ↑ knerger.de: Das Grab von Ernst Dieter Lueg
- ↑ Bundespräsidialamt
- ↑ Tatort-Fundus.de (Memento vom 6. November 2009 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Lueg, Ernst Dieter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 9. Januar 1930 |
GEBURTSORT | Essen |
STERBEDATUM | 22. Mai 2000 |
STERBEORT | Bonn |
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Autor/Urheber: Harvey Kneeslapper, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Grab des deutschen Journalisten Ernst-Dieter Lueg und seiner Ehefrau Wiltarud geborene Althäuser auf dem Burgfriedhof in Bonn-Bad Godesberg.
(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F049336-0005 / Wienke, Ulrich / CC-BY-SA 3.0