Ernst-August-Platz (Hannover)
Der Ernst-August-Platz ist ein zentraler Platz in Hannover und liegt direkt vor dem Haupteingang des Hauptbahnhofes.
Beschreibung
Auf dem Platz steht ein Reiterstandbild des hannoverschen Königs Ernst August I., außerdem befindet sich hier der HAZ-Brunnen. Es laufen mehrere Straßen direkt auf den Platz zu, namentlich die Kurt-Schumacher-Straße, die Schillerstraße, die Bahnhofstraße, die Luisenstraße und die Joachimstraße. Die Niki-de-Saint-Phalle-Promenade unterquert den Platz. In Richtung Osten gibt es zwei Straßentunnel, welche die Bahngleise unterqueren: Einen im Zuge der Lister Meile und einen im Zuge der Fernroder Straße. Auch die beiden letztgenannten Straßen beginnen hier. In Richtung Kurt-Schumacher-Straße liegt die Ernst-August-Galerie, die dort im Jahre 2008 nach Abriss der Hauptpost eröffnet wurde. Der Platz ist seit den Umbauten zur Expo 2000 eine Fußgängerzone, allerdings verkehren Busse. Die Stadtbahn tangiert ihn auf dem Weg zum ZOB seit September 2017 nur noch.[1] Etwa 200.000 Menschen frequentieren den Platz täglich.
Holzstich von Robert Geißler aus der Illustrirten Zeitung, altkoloriert
Geschichte
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Der ursprünglich als Bahnhofsvorplatz bezeichnete Platz wurde im Zuge der Errichtung der Ernst-August-Stadt sowie beim Bau des Hauptbahnhofs 1845 als fünfeckiger Platz mit fünf ausstrahlenden Straßen angelegt. Bei der Aufstellung des Ernst-August-Denkmals 1861 wurde der Platz in Ernst-August-Platz umbenannt. Der einst von zahlreichen bepflanzten Flächen geprägte Ernst-August-Platz war der erste Schmuckplatz in Hannover. In den 1850er Jahren entstanden am Platzrand mehrere große Hotels, von denen sich bis heute nur zwei Gebäude erhalten haben. Die Grünflächen mussten zunehmend Verkehrsflächen weichen. 1939–1940 wurde unter dem Platz ein Schutzbunker für 5000 Personen angelegt, der in zwei Teilen vorhanden ist. Die eine Hälfte wird von der DB genutzt.[2] Mit zunehmendem Straßenbahnverkehr entstand auf dem Platz die größte Straßenbahnhaltestelle der Stadt. In den 1960er Jahren verkehrten hier zehn Straßenbahnlinien an vier Haltestellen. Durch den U-Bahn-Bau erfolgte eine Umgestaltung, 2015 verkehrten hier noch zwei Straßenbahn- und drei Buslinien. Bis 1975 war auf dem Ernst-August-Platz auch die Abfahrtstelle der Bahnbusse. Heute verkehrt die oberirdische D-Linie der Stadtbahn von der Kurt-Schumacher-Straße nördlich den Platz tangierend durch die Unterführung im Zuge der Lister Meile bis zum Raschplatz. Die ehemalige Streckenführung quer über den Platz zur Joachimstraße wurde eingestellt.
Sonstiges
→ siehe: Hauptbahnhof Hannover Sonstiges
Literatur (Auswahl)
- Volker Seitz: Alltags- und Kleinkriminalität im Schatten des Landesvaters. Auf dem Ernst-August-Platz. In: Geschichtswerkstatt Hannover (Hrsg.): Alltag zwischen Hindenburg und Haarmann. Ein anderer Stadtführer durch das Hannover der 20er Jahre. VSA-Verlag, Hamburg 1987, ISBN 3-87975-397-0, S. 115–124.
- Eva Benz-Rababah: Ernst-August-Platz. In: Klaus Mlynek (Hrsg.): Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 164–165.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Hier fährt die Stadtbahn auf der neuen D-Linie. In: haz.de. 18. September 2017, abgerufen am 17. Januar 2019.
- ↑ Luftschutzbunker Hauptbahnhof Hannover. In: luftschutzbunker-hannover.de. Guido Janthor, abgerufen am 7. Dezember 2015.
Koordinaten: 52° 22′ 34,2″ N, 9° 44′ 26,2″ O
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Autor/Urheber: Tim Rademacher , Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kugelpanorama vom Ernst-August-Platz in Hannover
Der Ernst-August-Platz in Hannover um 1900. Neben dem Hauptbahnhof ist links das von 1878 bis 1881 nach Plänen von Kind und Böttger gebaute Kaiserliche Post- und Telegraphenamt zu sehen. Das Gebäude mit der markanten Kuppel wurde 1943 bei den Luftangriffen auf Hannover zerstört und 1950/51 durch einen Neubau ersetzt. Dieser wurde 2006 für das Einkaufszentrum Ernst-August-Galerie abgerissen.
Altkolorierter Holzstich, vom Künstler signiert und datiert 1866' sowie benannt "Am Bahnhof", in der Bilduntertitelung der Illustrierten Zeitung mit dem Text
Zu sehen sind vor allem die dem späteren Hauptbahnhof gegenüberliegenden Gebäude am Ernst-August-Platz mit den damaligen großflächigen Grünanlagen und Springbrunnen am Platze. Der Ort wird von zahlreichen Spaziergängern mit Hüten belebt, die Damen tragen noch Krinoline. In der Bildmitte ist das erst wenige Jahre zuvor im Jahr 1861 aufgestellte Ernst-August-Denkmal und weiter im Hintergrund hinter dem Ende der Bahnhofstraße der Turm der Marktkirche ...„Ansicht von Hannover. Originalzeichnung von R. Geißler“