Ernest Eberhard Braun

Farbiger Plan der Stadt Hannover und ihrer Umgebung von 1762 mit der Signatur Ernst Eberhard Brauns (Ausschnitt)

Ernest Eberhard Braun (auch: Ernst Eberhard Braun; * vor 1700; † nach 1757) war ein deutscher Leutnant,[1] Artillerie-Oberst,[2] Planvermesser und Planzeichner.[1]

Leben

Leichnams-Prozession aus dem Steintor von Hannover heraus bis zum Alten St. Nikolai-Friedhof im „Steintorfeld“;
Kupferstich von I. G. Schmidt nach einer Zeichnung von E. E. Braun; aus Christian Ulrich Grupens 1740 veröffentlichter Darlegung Origines Et Antiqvitates …

Ernest Eberhard Braun ist für den Zeitraum von 1700 bis 1722 in Hannover nachweisbar. Er war mutmaßlich der Vater des Baumeisters Ernst Braun.[2]

Der mit dem Jahr 1728 älteste – datierte – Stadtplan der Stadt Einbeck stammt aus der Feder von Ernest Eberhard Braun.[1]

Ab 1746 schuf E. E. Braun auf Veranlassung von Hannovers Bürgermeister Christian Ulrich Grupen Pläne für die erste hannoversche Stadterweiterung durch den Festungsbaumeister Georg Friedrich Dinglinger auf der ehemaligen Suder-Bothfelder-Bastion, die dann ab 1748 im Bereich der Aegidienneustadt ausgeführt wurden.[3] 1750 wiederum datierte eine mit E. E. Braun signierte Carte von der Gegend um die Stadt Hannover.[4]

Bekannte Werke (Auswahl)

  • Neben anderen Kupferstichen auch solche von I. G. Schmidt nach E. E. Braun in Christian Ulrich Grupens 1740 veröffentlichter Darlegung Origines Et Antiqvitates …:
    • Facies Antiqua Honoverae versus Valvam lapideam (Stein-Thor), eine Ansicht der Gegend vor dem Steintor von Hannover mit dem Nikolai-Friedhof (S. 00070a)
    • FACIES ANTIQUA NOVAE CIVITATIS HONOVERANAE, ein rekonstruierter Plan der Gegend rund um die spätere Calenberger Neustadt;
    • HONOVERA ANTIQUA, ein rekonstruierter Plan der Altstadt von Hannover (Seite 00278a)[5]
  • 1726: Plan der Hännoverschen Hude u. Weide-Rechte In der Amtsvogtei Langenhagen, wie sie 1726 aufgenommen[6]
  • 1728: Datum des ältesten – datierten – Stadtplans der Stadt Einbeck aus der Feder von E. E. Braun[1]
  • ab 1746: Pläne für den Bereich der Aegidienneustadt[3]
  • 1750: Carte von der Gegende um der Stadt Hannover[4][6]
  • 1757: Carte von der Gegende um der Stadt Hannover = A plan of the city of Hannover and the country adjacent, [Wales]: Publishd by T. Jefferys, 1757[7]
  • 1757: Carte von Hannover und der umliegenden Gegend und Grentzen, bei der von der Ortschaft List aus unter anderem die Quanshoel-Riehe eingezeichnet ist[8]
  • 1762: Situation der Stadt Hannover in specie derer Grenzen von Hude und Weide so der Alt-Städer Bürgerschaft in denen umliegenden Ämtern, theils Privative, Theils gemeinschaftlich zuständig ist (Herunterladbares gemeinfreies Digitalisat bei Kulturerbe.Niedersachsen.de)[9]

Siehe auch

Literatur

  • Franz Rudolf Zankl: Situation der Stadt Hannover in specie derer Grenzen von Hude und Weide. Farbige Zeichnung von Ernst Eberhard Braun. 1762. Niedersächsische Landesbibliothek, Hannover. In: Hannover Archiv. Ergänzungs-Edition, Blatt EH 42
  • Wilhelm Feise: Einbeck als Festung, kommentierter und ergänzter Nachdruck des Aufsatzes von Wilhelm Feise. In: Andreas Heege: Einbeck im Jahre 1728. der Stadtplan des Ernest Eberhard Braun (= Quellen und Materialien zur Geschichte der Stadt Einbeck), hrsg. vom Einbecker Geschichtsverein, Oldenburg: Isensee, 1994, ISBN 3-89442-213-0

Weblinks

Commons: E. E. Braun – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  2. a b Stefan Amt: Der Baumeister Ernst Braun, in ders.: Christuskirche in Harpstedt / Untersuchung zur Profilierung des Voutengesimses, Gutachten vom Büro für Historische Bauforschung, Hannover: 2003, S. 11; herunterladbar (Memento desOriginals vom 6. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bhb-hannover.de als PDF-Dokument
  3. a b Helmut Knocke: Dinglinger, Georg Friedrich. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 134f.; online über Google-Bücher
  4. a b Klaus Mlynek: Stadtpläne. In: Stadtlexikon Hannover, S. 591f.; online über Google-Bücher
  5. Digitalisat der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel
  6. a b Original in der Landesbibliothek Hannover, Handschriftlicher Katalog, S. 137
  7. Angaben im WorldCat
  8. Helmut Plath: Die Kananburg (mit verkleinerten Kopien verschiedener Karten), in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 39, Heft 2–4 (1985), S. 111–134; hier: S. 114; Vorschau über Google-Bücher
  9. Maßstab etwa 1:16000. Im Bestand der Landesbibliothek Hannover, Signatur Mappe 18. Jahrhundert C, Nr. 170

Auf dieser Seite verwendete Medien

1762 E. E. Braun farbig gezeichneter Plan Situation der Stadt Hannover Ausschnitt (10).jpg

Ernest Eberhard Braun (auch: Ernst Eberhard Braun oder in der Signatur oft E. E. Braun) war im 17. und 18. Jahrhundert zur Zeit des Kurfürstentums Hannover ein deutscher Leutnant, Artillerie-Oberst, Planvermesser und Planzeichner mindestens in der Residenzstadt Hannover sowie in Einbeck ...
Ausschnitt aus dem farbig gezeichneten Plan Situation der Stadt Hannover in specie derer Grenzen von Hude und Weide so der Alt-Städer Bürgerschaft in denen umliegenden Ämtern, theils Privative, Theils gemeinschaftlich zuständig ist, signiert mit „Ernst Eberhard Braun fec [fecit] 1762“.

Ausschnitt „Großen Buchholtz“ (= Groß-Buchholz mit Angaben weiterer Örtlichkeiten wie Pinkenburg, Schiffgraben, Lüneburger Landwehr, Lahe.
1740 circa E. E. Braun, Johann Georg Schmidt, Christian Ulrich Grupen, Origines Et Antiqvitates Hanoverenses ... 00070a Ausschnitt.jpg
Kupferstich von Johann Georg Schmidt nach einer Zeichnung von E. E. Braun, im Schmuckband mit dem Titel

„Facies Antiqua Honoverae versus Valvam lapideam (Stein-Thor)“

. Der Blick geht etwa vom Klagesmarkt im Steintorfeld, also der Bereich vor dem Steintor als Teil der Stadbefestigung Hannovers. Dargestellt ist eine Leichnams-Prozession aus zahlreichen Menschen für eine offenbar hochgestellte Persönlichkeit, die sich bis durch ein - weiteres - Tor des Alten St.-Nikolai-Friedhofs erstreckt. Links im Bild ist die Nikolaikapelle zu sehen, im Hintergrund insbesondere die Kirchtürme der Stadt. Das Blatt, hier als elektronisch bearbeiteter Ausschnitt, stammt aus Christian Ulrich Grupens Origines Et Antiqvitates Hanoverenses oder Umständliche Abhandlung von dem Ursprunge und den Alterthümern Der Stadt Hannover : Worinnen mit Urkunden, Siegeln und Kupfern Der Zustand der Stadt und der herumliegenden Graf- und ..., Göttingen : Universitets-Buchhandlung, 1740, also aus dem Jahr, bevor das Steintor abgebrochen wurde ...