Erik Geijar-Geiger
Erik Konrad Geijar-Geiger, ab 1933 Konrad Geiger (* 4. August 1888 in Stepperg, Bayern, Deutsches Reich; † nach 1944) war ein deutscher Stummfilmregisseur und -schauspieler sowie Funktionär in der nationalsozialistischen Kulturpolitik.
Leben und Wirken
Ausbildung und Filmarbeit
Der Sohn des Studienprofessors Konrad Geiger hatte in Oberbayern die Oberrealschule besucht und an einer höheren Bürgerschule das Abitur gemacht. Anschließend trat er in den Staatsdienst ein und fand eine Beschäftigung bei der Finanzbehörde. Über Rudolf Walther-Fein und Peter Ostermayr stieß Geijar-Geiger schließlich kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in München zum Film. Hier war er nur kurzzeitig aktiv und inszenierte vor allem Kulturfilme (Dokumentarfilme) wie Walchensee und Bayernwerk, Der Film im Dienste der Landwirtschaft und Innwerk aber auch für den Kinofilm mit Spielhandlung. Nach 1923 blieb der seit dem 11. Juli 1924 verheirateten Erik Geijar-Geiger filmabstinent. Stattdessen ging er bis 1933 als gastspielender Künstler (Schauspiel und Regie) auf Gastspielreisen.
Karriere im Dritten Reich
Nach der Machtergreifung machte das NSDAP-Parteimitglied – angeblich seit 1922[1], sicher seit 1930 (Mitgliedsnummer 319.078)[2] – Geijar-Geiger, der sich ab 1933 nunmehr Konrad Geiger nannte[3] Karriere in der NS-Kulturpolitik. So war er Leiter der Fachgruppe IV der Reichstheaterkammer, die für bühnentätige Chormitglieder und Rundfunkchormitglieder zuständig war.[4] 1938 stieg Konrad Geiger zum Leiter der Artistik innerhalb der Reichstheaterkammer auf.[5][6] In dieser Position ist er bis 1944 nachweisbar[7]. Ob Geiger den Krieg überlebt hat, ist derzeit nicht bekannt.
Filmografie
- 1918: Ein Zauberspuk in der Maiennacht, Fliederduft bist Du (vermutlich Kurzfilmregie)
- 1919: Der Schattenspieler (Schauspieler)
- 1920: Der Meister im Bösen (künstlerische Oberleitung)
- 1921: Walchensee und Bayernwerk (Dokumentarfilmregie)
- 1921: Um Haus und Hof (Spielfilmregie)
- 1923: Jollys Geburtstag (Kurzfilmregie)
Literatur
- Kurt Mühsam / Egon Jacobsohn: Lexikon des Films. Verlag der Lichtbildbühne, Berlin 1926. S. 62 f.
- Geiger, Konrad, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 175
Weblinks
- Erik Geijar-Geiger in der Internet Movie Database (englisch)
- Erik Geijar-Geiger bei filmportal.de
Einzelnachweise
- ↑ Konrad Geiger auf books.google.de
- ↑ Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. Kiel 2004, S. 1951. (CD-ROM-Lexikon)
- ↑ Register Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1934
- ↑ Konrad Geiger auf books.google.de
- ↑ Konrad Geiger auf books.google.de
- ↑ Register Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1939
- ↑ Register Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1944
Personendaten | |
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NAME | Geijar-Geiger, Erik |
ALTERNATIVNAMEN | Geijar-Geiger, Erik Konrad (vollständiger Name); Geiger, Konrad |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Stummfilmschauspieler und Stummfilmregisseur sowie NS-Theaterfunktionär |
GEBURTSDATUM | 4. August 1888 |
GEBURTSORT | Stepperg, Bayern, Deutsches Reich |
STERBEDATUM | nach 1944 |