Erich von den Driesch

Hans Erich Conrad von den Driesch, auch Erich van den Driesch (* 12. September 1878 in Herzogenrath; † um 1915[1]) war ein in Aachen tätiger deutscher Bildhauer des Historismus.

Leben und Wirken

Unterschrift auf einer Plastik

Der in Herzogenrath bei Aachen geborene Erich von den Driesch wurde zunächst Kaufmann und ging dann bei einem der Brüder Bernhard und Joseph Küppers in Aachen in die Bildhauerlehre.

Im Jahr 1906 fand eine Ausstellung der Werke von den Drieschs im Aachener Suermondt Museum statt[2]. Ende 1914 schuf er auf dem Burtscheider Heißbergfriedhof für die Familiengruft des Mediziners Ferdinand Joseph Laaf ein Grabmal, zu dessen Gestaltung eine Figurengruppe aus Galvanoplastiken gehörte, welche er nach Vorlage eines seiner früheren Werkes in der Kunstanstalt der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) in Geislingen an der Steige anfertigen ließ[3]. Ein weiteres Werk auf diesem Friedhof ist eine „Sitzende Frauengestalt“ in Marmor als Teil einer dreiteiligen Grabanlage der Familie Neuss.

Darüber hinaus schuf er ein Bronze-Medaillon für den Grabstein seines Vaters Carl von den Driesch auf dem Poppelsdorfer Friedhof in Bonn, der Regierungsrat und Träger des Roten Adlerordens war. Die Lebensdaten auf dem Grabstein sind ohne Hilfsmittel nicht mehr zu entziffern.

Mit den Bronzeplastiken Gießereiarbeiter und Stahlarbeiter schuf er frühe Beispiele für Arbeiterskulpturen[4], Motive, die später im 20. Jahrhundert politisiert wurden.

Erich von den Driesch hatte sein Atelier 1915 in der Aachener Ottostraße 88/90 eingerichtet, in dem sich heutzutage verschiedene Künstlerateliers befinden. Seine Wohnung hatte der Bildhauer in der Louisenstraße 52 – Ecke Pastorplatz.

Werke (Auswahl)

  • Bronzeplastik Arbeiter beim Gießen (Gießereiarbeiter)
  • Bronzeplastik Stahlarbeiter mit Zange
  • Bronzeplastik Der Sonne entgegen (Stehende Ballerina)
  • Bronzeplastik Ballerina auf der Spitze (Ballerina im Ballonkleid)
  • Gipsguss Pilot
  • Grabmal Familie Dr. med. Laaf Heißberg Friedhof in Burtscheid
  • Grabmal Familie Neuss, ebd.
  • Grabmal Carl von den Driesch, Poppelsdorfer Friedhof in Bonn

Ausstellungen (unvollständig)

  • 1906, im Aachener Suermondt Museum
  • 1920, November. Ausstellung des „Godesberger Künstlerbundes“ im Leopold-Hoesch-Museum in Düren[5]

Literatur

  • Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexikon, 6. Band (2. Nachtrag mit Berichtigungen), Literarische Anstalt Rütten & Loening, Frankfurt 1922, S. ?.

Einzelnachweise

  1. Lebensdaten auf artprice
  2. Aachener Kunstblätter 2/3, 1908, S. 10.
  3. Ohne Nennung des Bildhauers abgebildet in: „Grabschmuck. WMF. Württembergische Metallwarenfabrik. Geislingen=St. 1919. Ausführliche Musterbücher über Grabschmuck, Beleuchtungs-Figuren, Brunnen- und Gartenfiguren, etc. kostenlos und portofrei. Grabschmuck, Christuskörper, Schrifttafeln, Buchstaben, Kränze, Palmzweige, Urnen, etc.“ Die Musterbücher bleiben Besitz der WMF. Gedruckt in der eigenen Druckerei mit Farben von Kart & Ebinger, GmbH, in Stuttgart, S. 90, Nr. 659.
  4. Klaus Türk Arbeiterskulpturen, Die Sammlung Werner Bibl. Essen 2011
  5. http://louis-ziercke.de/baseportal/veroeffentlichungen

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Signature of the German sculptor Erich van den Driesch
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Grabmal Familie Dr. med. Laaf auf dem Heißbergfriedhof Burtscheid/Aachen
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Grabmal Familie Neuss, 1909 auf dem Burtscheider Heißbergfriedhof.
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Erich von den Driesch (* 12. September 1878 in Herzogenrath, † ?): Bronze-Medaillon für seinen Vater Carl Anton Hubert von den Driesch, Regierungsrat, Träger des Roten Adlerordens IV.Klasse, (* 10.7.1830 Heinsberg, † 16.9.1900 Poppelsdorf) auf dem Poppelsdorfer Friedhof in Bonn; die Lebensdaten auf dem Grabstein sind ohne Hilfsmittel nicht mehr zu entziffern; Der Bildhauer Erich von den Driesch, ein Schüler von Albert Küppers, war in Aachen, Düsseldorf und Bonn tätig; Quelle: Allgemeines Künstler-Lexikon, 6. Band (2. Nachtrag mit Berichtigungen), Hrsg: Hans Wolfgang Singer, Literarische Anstalt Rütten & Loening, Frankfurt / Main 1922