Erich Tülff von Tschepe und Weidenbach
Erich Franz Theodor Tülff, ab 1913 Tülff von Tschepe und Weidenbach, (* 28. Januar 1854 in Breslau; † 2. Februar 1934 in Ober Langenöls)[1] war ein preußischer General der Infanterie.
Familie
Erich (auch Franz genannt) war ein Sohn von Dr. med. Friedrich Tülff (1816–1859), praktischer Arzt in Breslau und dessen Ehefrau Ida, geborene Micke (1823–1890). Er heiratet am 19. September 1878 in Breslau Antonie von Tschepe und Weidenbach (* 24. Dezember 1854 in Waldenburg/Schlesien). Ihr Vater war Geheimer Bergrat und Letzter seines Geschlechts, böhmischer Ritterstand, Diplom vom 16. März 1702.[2]
Kinder:
- Charlotte (* 3. September 1879).
- Werner (* 9. September 1882), königlich preußischer Oberleutnant im Feldartillerieregiment Nr. 11 heiratete am 28. März 1912 Hanna Claessen (26. April 1884), Wohnort (1915): Kassel.
- Ida (* 27. August 1884 in Brieg), heiratete am 8. Oktober 1906 in Hanau Walter Boehm, königlich preußischer Oberleutnant im Feldartillerieregiment Nr. 3,Wohnort (1915): Berlin.
- Stephan (* 25. Mai 1890; † 13. Juni 1962 in Kassel), heiratete Margarete Heinke (* 1896; † ca. 1958), königlich preußischer Oberleutnant im Feldartillerieregiment Nr. 57, Wohnort (1915): Neustadt in Oberschlesien.
- Peter (* 4. Oktober 1894 in Magdeburg; † 22. Juni 1916 bei Lunéville (gefallen als Flugbeobachter)[3]), königlich preußischer Oberleutnant im Feldartillerieregiment Nr. 11, Wohnort (1915): Kassel.
Militärkarriere
Anlässlich des 25-jährigen Regierungsjubiläums erhob ihn Kaiser Wilhelm II. unter der Namensform „Tülff von Tschepe und Weidenbach“ am 16. Juni 1913 in den erblichen preußischen Adelsstand.[4][5]
Laufbahn in der preußischen Armee:[6]
- 29.10.1872 4. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 51 – Breslau, Brieg (ab 1874)
- 12.02.1874 Sekonde-Lieutenant
- 13.03.1884 Premier-Lieutenant
- 01.04.1887 4. Niederschlesisches Infanterie-Regiment Nr. 51 – Breslau (im Regimentsstab)
- 02.03.1889 Großer Generalstab – Berlin
- 22.03.1889 Hauptmann
- 30.03.1892 Infanterie-Regiment „Graf von Kirchbach“ (1. Niederschlesisches) Nr. 46 – Posen
- 17.02.1894 Großer Generalstab – Berlin
- 14.05.1894 7. Infanterie-Division – Magdeburg (im Stab des Generals von Dettinger)
- 18.10.1894 Major
- 12.09.1896 Großer Generalstab – Berlin
- 21.04.1897 Reichs-Eisenbahn – Elsaß-Lothringen
- 17.07.1897 Großer Generalstab – Berlin
- 20.07.1898 4. Badisches Infanterie-Regiment „Prinz Wilhelm“ Nr. 112 – Mülhausen (Kommandeur)
- 18.04.1901 XVI. Armeekorps – Metz (Generalstabschef beim General von Haeseler)
- 18.04.1901 Oberstleutnant
- 18.04.1903 Oberst
- 04.02.1904 Infanterie-Regiment Hessen-Homburg Nr. 166 – Hanau (Kommandeur)
- 11.09.1907 Generalmajor
- 01.10.1907 10. Infanterie-Brigade – Frankfurt an der Oder (Kommandeur)
- ohne Datum 12. Infanterie-Division – Neiße (Kommandeur, ersetzt durch von der Groeben)
- 27.01.1911 Generalleutnant
- 27.01.1911 VIII. Armeekorps – Koblenz (Kommandeur, ersetzt durch von Ploetz).
Laufbahn während des Ersten Weltkriegs:[7] Tülff war vom 25. Juni 1913 bis zum 4. Oktober 1914 Kommandierender General des VIII. Armee-Korps in Koblenz, vom 5. Oktober 1914 bis 31. Januar 1917 zur Disposition gestellt und vom 2. Februar 1917 bis 11. November 1918 Militärgouverneur der Walachei in Rumänien.
Literatur
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1915. Justus Perthes, Gotha 1914, S. 960–961.
Orden
- Roter Adlerorden, 2. Klasse mit Stern und Eichenlaub.[8]
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz
- Preußisches Militärverdienstkreuz
- Königlich bayrische Militärverdienstorden, Offizierskreuz.
- Königlich sächsischer Albrechtsorden, 3. Klasse.
- Orden der Württembergischen Krone, Ritterkreuz mit Insignien der Löwen.
- Orden vom Zähringer Löwen, Kommandeur II. Klasse.
- Belgischen Kronenorden, Ritter.
- Orden der Eisernen Krone (Österreich), I. Klasse (1917 verliehen)[9]
Wappen
Gespalten; vorn (Tülff) in Rot zwei silberne abgewendete Angelhaken, hinten (von Tschepe und Weidenbach) in Blau auf grünem Hügel ein goldgekrönter silberner Schwan. Zwei gekörnte Helme; auf dem vorderen mit silbernen Decken der gekrönte silberne Schwan zwischen einem vorn gold-schwarz, hinten silber-blau geteilten, offenen Fluge.
Fotografien
- Brustbild, Porträt in Uniform (Stollwerck-Reklamekarte).
- Manöverbesprechung des Grafen Gottlieb von Häseler, General mit Franz Tülff von Tschepe und Weidenbach, Oberst beim Kaisermanöver 1901 Fotografie von Franz Tellgmann.
- Sohn Peter (1894–1916) in Uniform kolorierte Aufnahme o.D.
Einzelnachweise
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 19. Oktober 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke, Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 9. 1870. S. 294.
- ↑ Lebensdaten vom Sohn Peter
- ↑ Militär-Wochenblatt. Nr. 81 vom 19. Juni 1913, S. 1863.
- ↑ A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 207.
- ↑ The Prussian Machine
- ↑ Deutscher Offizier-Bund (Hrsg.): Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1926, S. 54.
- ↑ Rang- und Quartierliste der Königlich Preußischen Armee für das Jahr 1914 [nur eine Auswahl der Orden übertragen]
- ↑ Hof- und Staats-Handbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie für das Jahr 1918 S. 136.
Personendaten | |
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NAME | Tülff von Tschepe und Weidenbach, Erich |
ALTERNATIVNAMEN | Tülff von Tschepe und Weidenbach, Erich Franz Theodor (vollständiger Name); Tülff, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | preußischer General der Infanterie |
GEBURTSDATUM | 28. Januar 1854 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 2. Februar 1934 |
STERBEORT | Ober Langenöls |
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Erich Tülff von Tschepe und Weidenbach (1854-1934), preußischer General der Infanterie als Militärgouverneur von Rumänen 1917.