Erich Band
Erich Richard Band (* 10. Mai 1876 in Berlin; † 13. Mai 1945 in Waidhofen an der Ybbs) war ein deutscher Dirigent, Chorleiter und Komponist. Von 1905 bis 1924 war er Hofkapellmeister in Stuttgart. Hier dirigierte er 1917 die Uraufführung von Siegfried Wagners Oper An allem ist Hütchen schuld! Von 1924 bis 1932 war er Generalmusikdirektor in Halle, wo er die Leitung des Stadttheater-Orchesters innehatte.
Leben
Erich Band wurde 1876 als Sohn des Professors Oskar Band und dessen Frau Luise Stelter in Berlin geboren.[1] Nach dem Besuch des Luisenstädtischen Gymnasium studierte er von 1894 bis 1897[1] Klavier und Komposition an der Königlichen Hochschule für Musik.[2] Außerdem hörte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.[2]
Von 1897/98 war er Kapellmeister-Volontär am Stadttheater Mainz.[1] 1898/99 war er 1. Kapellmeister am Fürstlichen Theater Detmold.[1] 1899 wechselte er an das Stadttheater Koblenz.[1] Von 1900 bis 1902 wirkte er als Dirigent in Berlin.[1] 1902 unternahm er eine Winterkonzerttournee an die Monatsoper Liegnitz.[1] 1904/04 war er 1. Kapellmeister am Stadttheater Bremen und 1904/05 am Stadttheater Rostock.[1]
Von 1905 bis 1924 war er Hofkapellmeister in Stuttgart.[1] Hier verantwortete er 1917 die Uraufführung der Oper An allem ist Hütchen schuld! von Siegfried Wagner.[3] Ab 1910 übernahm er außerdem die Dirigate des Vereins für klassische Kirchenmusik und des Lehrergesangsvereins.[1] Ferner lehrte er an der Stuttgarter Musikhochschule.[1]
1924 wurde er Städtischer Generalmusikdirektor und Operndirektor in Halle.[1] Entsprechend leitete er von 1924 bis 1932 das Stadttheater-Orchesters Halle.[4]
Band veröffentlichte u. a. den Beitrag Zur Entwicklungsgeschichte des modernen Orchesters (1910).[5] Ferner trat er als Komponist hervor (u. a. Kammermusik und Lieder)[5] und bearbeitete Aubers Der schwarze Domino (Stuttgart 1908) und Webers Euryanthe (Stuttgart 1923).[1]
Er war Vorstandsmitglied des Reichsverbandes deutscher Tonkünstler und Musiklehrer,[1] stellvertretender Vorstand des Stuttgarter Tonkünstlervereins und vereidigter Sachverständiger für Musik der Kammern für Württemberg, Baden und Hessen.[6]
Band war mit der Sopranistin Olga Band-Agloda, geb. Linzer (1872–1941) verheiratet.[7] Er verstarb kurz nach Kriegsende in Waidhofen an der Ybbs im besetzten Nachkriegsösterreich.
Werke
- 7 Klavierstücke op. 1
- Klaviersonate op. 2
- Streichquartett A-Dur op. 3
- Lieder op. 4, 6 und 8
- 2 Klavierstücke op. 5
- Romanze für Violoncello und Orchester op. 7
- 2 Gesänge mit Orchester op. 9
- Friede für Chor und Orchester op. 10
Auszeichnungen
Er war Träger folgender Auszeichnungen:[1]
- Friedrichs-Orden (Württemberg), Ritterkreuz
- Königlicher Kronen-Orden (Preußen), I. Klasse
- Greifenorden (Mecklenburg)
- Wilhelmskreuz (Württemberg)
- Zentenarmedaille (Preußen)
- Landwehr-Dienstauszeichnung
Literatur
- Band, Erich. In: Nicolas Slonimsky: Baker's Biographical Dictionary of Musicians. 5. Ausgabe, G. Schirmer, New York 1958, S. 82 (online).
- Band, Erich. In: Paul Frank: Kurzgefaßtes Tonkünstlerlexikon. Für Musiker und Freunde der Tonkunst. Bearbeitet von Wilhelm Altmann, 12., sehr erweiterte Auflage, Carl Merseburger, Leipzig 1926.
- Band, Erich. In: Erich H. Müller (Hrsg.): Deutsches Musiker-Lexikon. W. Limpert-Verlag, Dresden 1929.
- Band, Erich Richard. In: Friedrich Jansa (Hrsg.): Deutsche Tonkünstler und Musiker in Wort und Bild. 2. Ausgabe, Verlag von Friedrich Jansa, Leipzig 1911.
- Band, Erich. In: Hugo Riemann: Musiklexikon. Bearb. von Alfred Einstein, 11. Auflage, M. Hesse, Berlin 1929.
Weblinks
- Eintrag zu Erich Band in Kalliope
- Erich Band im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
- Werke von und über Erich Band in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Literatur von und über Erich Band im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Band, Erich. In: Erich H. Müller (Hrsg.): Deutsches Musiker-Lexikon. W. Limpert-Verlag, Dresden 1929.
- ↑ a b Band, Erich. In: Hugo Riemann: Musiklexikon. Bearb. von Alfred Einstein, 11. Auflage, M. Hesse, Berlin 1929.
- ↑ Peter P. Pachl: Siegfried Wagners musikdramatisches Schaffen. Schneider, Tutzing 1979, ISBN 3-7952-0248-5, S. 103.
- ↑ Susanne Range (Red.): Klangspuren. 100 Jahre Orchester des Opernhauses Halle 1897–1997. Hrsg. durch das Opernhaus Halle, Halle/Saale 1997, o. S.
- ↑ a b Band, Erich. In: Nicolas Slonimsky: Baker's Biographical Dictionary of Musicians. 5. Ausgabe, G. Schirmer, New York 1958, S. 82 (online).
- ↑ Band, Erich Richard. In: Friedrich Jansa (Hrsg.): Deutsche Tonkünstler und Musiker in Wort und Bild. 2. Ausgabe, Verlag von Friedrich Jansa, Leipzig 1911.
- ↑ Band-Agloda, Olga. In: Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens †: Großes Sängerlexikon. Band 1: Aarden – Castles. 4., erweiterte und aktualisierte Auflage, Saur, München 2003, ISBN 3-598-11598-9, S. 232f.
Personendaten | |
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NAME | Band, Erich |
ALTERNATIVNAMEN | Band, Erich Richard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dirigent, Chorleiter und Komponist |
GEBURTSDATUM | 10. Mai 1876 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 13. Mai 1945 |
STERBEORT | Waidhofen an der Ybbs |
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Arpad Doppler, 1912.