Erenbert Josef Schächer

Erenbert Josef Schächer OSB (* 7. Juli 1900 in Neustadl in Böhmen; † 26. Dezember 1974 in Kremsmünster, Oberösterreich)[1] war ein österreichischer Klassischer Philologe.

Leben

Schächer, der aus dem Egerland stammte, trat 1918 in Kremsmünster dem Benediktinerorden bei. Nach der Priesterweihe (1923) studierte er an der Universität Wien Klassische Philologie, besonders bei Hans von Arnim. Nach der Promotion (1926) vertiefte er seine Studien an den Universitäten zu Berlin (bei Werner Jaeger) und Oxford. Er konzentrierte sich zunehmend auf die griechische Philosophie, besonders des Aristoteles. 1937 habilitierte er sich mit der Schrift Quellen und problemgeschichtliche Untersuchungen zur Grundlegung der Philia-Theorie bei Aristoteles und im frühen Peripatos an der Universität Freiburg (Schweiz). Dort lehrte er seitdem als Dozent, später als Titularprofessor. 1946 folgte er einem Ruf auf einen ordentlichen Lehrstuhl für Christliche Philosophie an der Theologischen Fakultät in Salzburg. Nach der Wiedererrichtung der Universität Salzburg und der Einrichtung des Instituts für Klassische Philologie wurde er 1965 zum ordentlichen Professor der Klassischen Philologie ernannt. 1971 wurde er emeritiert.

Schächers Forschungsschwerpunkt war zeit seines Lebens die Philosophie des Aristoteles und seiner Schule, des Peripatos. In seinen Arbeiten zum Corpus Aristotelicum und den aristotelischen Ethiken vereinigte er philologische Analyse und Interpretation mit ideengeschichtlichen Herangehensweisen.

Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindungen K.A.V. Suevia Berlin, K.Ö.St.V. Austria Wien und K.Ö.H.V. Rheno-Juvavia Salzburg.

Schriften (Auswahl)

  • Apostolat im Dienste Christi des Königs. Berlin 1938
  • Die Herrgottsquelle. Aus der Klosterchronik der Kongregation der Schwestern Unseres Herrn Jesus Christus des Königs. Herausgegeben mit einem Geleitwort und Handzeichnungen. Einsiedeln 1939
  • Studien zu den Ethiken des Corpus Aristotelicum. Zwei Teile, Paderborn 1940. Nachdruck New York 1968
  • Ist das Corpus Aristotelicum nach-aristotelisch? Josef Zürchers Hypothese und ihre Beurteilung in der gelehrten Forschung. Kritische Würdigung. Ein Beitrag zum Methodenproblem der Corpus-Aristotelicum-Forschung. München 1963

Literatur

  • Jahrbuch der Universität Salzburg 1973/74–1974/75, S. 145–148 (Biografie und Schriftenverzeichnis)
  • Österreicher aus sudetendeutschem Stamme. Verdiente Schulmänner, Kirchliche Würdenträger. Wien 1961, S. 98
  • Georg Pfligersdorffer: Erenbert J. Schächer siebzigjährig. In: Anzeiger für die Altertumswissenschaft. Band 23 (1970), Sp. 253f.
  • Robert Muth: Republik Österreich. Die Forschung auf dem Gebiete der Klassischen Philologie. In: La filologia greca e latina nel secolo XX. Atti del Congresso Internazionale. Roma, Consiglio Nazionale delle Ricerche, 17–21 settembre 1984. Band 1, Pisa 1989, S. 341–393 (zu Schächer besonders S. 392)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Josef Weinmann: Egerländer Biografisches Lexikon. Mit ausgewählten Personen aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Eger. Band 2: N – Z. Weinmann, Männedorf 1987, ISBN 3-922808-12-3.

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Das neue Universitätslogo seit 2020. Als Konstante wurde die grüne „Brücke“ übernommen und in einem satteren Grün dargestellt. Die Farbe könnte als Assoziation zu Salzburgs tiefgrüner Natur verstanden werden. Aus dem Siegel der Universität Salzburg wurde der Wappenlöwe von Paris Lodron verwendet und in modernem Design präsentiert. Er ist nun signifikantes Element und zentraler Bestandteil des Logos. Der Löwe ist nach rechts gewandt da diese Blickrichtung einem Vorwärtsschauen entspricht. Eine Besonderheit ist seine runde Form, die durch einen darüber geführten Kreis verstärkt wird und den Konnex zum Universitätssiegel herstellt. Unverwechselbares Merkmal des Paris Lodron-Löwens ist der „Brezelschweif“, der auch als Symbol für eine innige Verbindung interpretiert werden kann. Der Schriftzug „Universität Salzburg“ wurde mit dem Namen des Universitätsgründers Paris Lodron ergänzt und lautet nun „Paris Lodron Universität Salzburg“. Durch die Hervorhebung der jeweils ersten Buchstaben dieses Schriftzuges, ergibt sich die Kurzform PLUS, welche damit als zweites Element der Marke PLUS verankert wird.