Erdschatten
Als Erdschatten wird in der Astronomie und Raumfahrt der Schattenkegel bezeichnet, den die Erde in den Weltraum hinaus wirft.
Für die Satellitentechnik und Bahnbestimmung ist der Erdschatten von großer Bedeutung, weil
- Erdsatelliten beim Schatteneintritt für optische Beobachtungen unsichtbar werden,
- die Sonnensegel dann keine Energie liefern
- sowie auch Funkschatten auftreten kann
- und der solare Strahlungsdruck über einen Bahnumlauf nicht mehr symmetrisch ist.
In der Meteorologie bewirkt der Erdschatten das nächtliche Absinken der Lufttemperatur. Bei der Einmessung abendlicher Radiosondenaufstiege wirkt er ähnlich begrenzend wie beim Verfinstern von Erdsatelliten. Die Projektion des Erdschattens kann als Erdschattenbogen in der Dämmerung am Gegenhorizont unterhalb der (oberen) Gegendämmerungserscheinungen zu sehen sein.
In der Astronomie wird der Erdschatten im Allgemeinen nicht sichtbar, außer bei einer Mondfinsternis. Ähnliche Schattenphänomene sind auch – viel häufiger – bei den Jupitermonden zu beobachten.
Der Schattenwurf der Erde hängt nicht nur von deren Größe ab, sondern auch von ihrer Distanz zur Sonne; deswegen zeigt er leichte Änderungen im Laufe eines Jahres. Die Länge des dabei geworfenen Kegels des Kernschattens beträgt durchschnittlich etwa 1,384 Millionen Kilometer,[1] also ein Mehrfaches des Abstandes des Mondes von der Erde. Auch bei größtem Erdabstand – mit einem Apogäum von knapp 0,407 Millionen Kilometer – kann der Mond noch vollständig in den Kernbereich des Erdschattens eintauchen (totale Kernschattenfinsternis). Der Lagrange-Punkt L2 liegt dagegen außerhalb des Kernschattenbereichs. Für den Halbschatten der Erde lässt sich eine Länge nicht angeben.
Einzelnachweise
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Autor/Urheber: H. Raab (User:Vesta), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Composite image of the partial lunar eclipse on July 16, 2019. The image in the center was taken at 21:31 UT, at maximum eclipse, when about 65% of the Moon has immersed into the Earth's dark umbra. The images to the right and the left were taken one hour and nine minutes earlier and later, respectively - exactly the time it took the Moon to travel it's own diameter. The images were then carefully stacked in Photoshop, to represent the Moon's true motion trough the Earth's shadow.
By combining these three images, one get's a good impression of the southern edge of the Earth's umbra, trough which the moon passed during that eclipse.
Around 330 BCE, greek philosopher Aristotle suggested that the Earth must be a sphere, based on the shape of the Earth's shadow he observed during lunar eclipses.
The three seperate shots are 1/60 second exposures, taken with a Canon EOS 550D at ISO 200, using a 90/1000mm refractor telescope.