Erbgang (Biologie)

Der Erbgang ist die Bezeichnung eines anhand des Stammbaums nachzuvollziehenden Vererbungsvorgangs einer durch Gene mehr oder weniger festgelegten Eigenschaft. Von Interesse sind dabei vor allem Erbkrankheiten.

Obligatorische Angaben

Zur exakten Beschreibung eines Erbgangs gehören drei Hauptkriterien, die in der folgenden Reihenfolge wiedergegeben werden:

1. Anzahl involvierter Loci

  • monogen (häufig auch „einfach“) – ein Locus ('Gen-Ort')
  • oligogen – wenige Loci
  • polygen – viele Loci

2. Betroffene Chromosomen

3. Zusammenhang GenotypPhänotyp

Ergänzende Angaben

Nach Nennung der obligatorischen Angaben kann ein Erbgang durch ergänzende Angaben noch weiter spezifiziert werden:

Zufalls- und Umweltinteraktionen

Geschlechtsinteraktionen

Locus-Locus-Interaktionen

Epigenetische Interaktionen

Festlegung des Erbgangs

Die Festlegung und Beschreibung des Erbgangs geschieht primär über mathematisch-statistische Methoden (z. B. Segregationsanalyse). Sind die involvierten Loci bekannt, können auch molekulargenetische Methoden zum Einsatz kommen.

Siehe auch

Literatur

  • Horst Kräußlich, Gottfried Brem (Hrsg.): Tierzucht und allgemeine Landwirtschaftslehre für Tiermediziner. Ferdinand Enke, Stuttgart 1997, ISBN 3-432-26621-9.
  • Adrian M. Srb, Ray D. Owen, Robert E. Edgar: General Genetics. 2. Auflage. W. H. Freeman & Company, San Francisco 1965, LCCN 65-019558 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Spektrum Lexikon der Biologie: Maternale Vererbung