Ennsdorf

Ennsdorf
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Ennsdorf
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Niederösterreich
Politischer Bezirk:Amstetten
Kfz-Kennzeichen:AM
Fläche:7,69 km²
Koordinaten:48° 13′ N, 14° 29′ O
Höhe:250 m ü. A.
Einwohner:3.188 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte:414 Einw. pro km²
Postleitzahl:4482
Vorwahl:07223
Gemeindekennziffer:3 05 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Amtshausstraße 5
4482 Ennsdorf
Website:ennsdorf.gv.at
Politik
Bürgermeister:Daniel Lachmayr (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Ennsdorf im Bezirk Amstetten
AmstettenArdaggerAschbach-MarktBehambergBiberbachEnnsdorfErnsthofenErtlEuratsfeldFerschnitzHaagHaidershofenHollenstein an der YbbsKematen an der YbbsNeuhofen an der YbbsNeustadtl an der DonauOed-OehlingOpponitzSeitenstettenSonntagbergSt. Georgen am ReithSt. Georgen am YbbsfeldeSt. Pantaleon-ErlaSt. Peter in der AuSt. ValentinStrengbergViehdorfWallsee-SindelburgWeistrachWinklarnWolfsbachYbbsitzZeillernAllhartsbergNiederösterreichLage der Gemeinde Ennsdorf im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Ennsdorf und Enns Reintal
Ennsdorf und Enns Reintal
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Ennsdorf ist eine Gemeinde im Bezirk Amstetten in Niederösterreich mit 3188 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022).

Geographie

Ennsdorf liegt an der Enns im Mostviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 7,69 km².

Gemeindegliederung

Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden, Ortsteile sind Ennsdorf und Windpassing.

Nachbargemeinden

Enns
(Bezirk Linz-Land)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtSt. Pantaleon-Erla
(Bezirk Amstetten, NÖ)
St. Valentin
(Bezirk Amstetten, NÖ)

Geschichte

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Schon im Jahre 1244 wurde Ennsdorf urkundlich erwähnt. Der Ort teilte die wechselvolle Geschichte der Stadt Enns, gehörte jedoch auf Grund der durch den Ennsfluss gebildeten Landesgrenze seit Beginn der Aufzeichnungen bis 1779 zu St. Valentin. Es wurde im Zuge der Josephinischen Reformen aus der Pfarre ausgegliedert, da die Einwohner einen unzumutbar weiten Weg in die Kirche hatten. Es ist wohl Kaiser Josephs Sparsamkeit zuzuschreiben, dass man von einem Kirchenneubau Abstand nahm. Stattdessen wurden Ennsdorf und Windpassing der Stadtpfarre Enns einverleibt, die auf oberösterreichischer Seite große Gebiete verloren hatte. Diese Regelung war etwas delikat, da die Ennsdorfer nun ihre Kirche und auch ihren Friedhof in Oberösterreich hatten. Zum Glück gehörten die beiden Bundesländer mit der kurzen Ausnahme von 1945 bis 1955 immer derselben Oberhoheit an.

Erst 1882 kam es auch zur politischen Loslösung von St. Valentin und zur Bildung der eigenständigen Gemeinde Ennsdorf, bestehend aus den Ortsteilen Ennsdorf und Windpassing. Zu jenem Zeitpunkt verfügte der Ort über keinerlei Infrastruktur. Erst im 20. Jahrhundert wurden das Gemeindeamt, Schule und Kindergarten, Polizeiposten und Postfiliale errichtet. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Ennsdorf ein Binder, drei Gastwirte, vier Gemischtwarenhändler, ein Holzschuherzeuger, zwei Landesproduktehändler, ein Sattler, ein Schmied, ein Schneider, ein Schuster, ein Stechviehhändler, ein Stellenvermittlungsbüro, ein Tischler, ein Wagner und mehrere Landwirte ansässig. Weiters gab es ein Kalkwerk und einen Zementwarenerzeuger.[1] Eine Wiedervereinigung mit St. Valentin wurde von der Bevölkerung abgelehnt, der Zusammenschluss mit Enns aufgrund der Grenze nicht möglich. Die Postfiliale wurde im Zuge der großangelegten österreichweiten Postfilialenschließungswelle wieder aufgelöst. Der Polizeiposten wurde inzwischen mit dem Polizeiposten St. Valentin zusammengelegt. Über ein religiöses Zentrum, also Kirche und Friedhof verfügt Ennsdorf bis heute nicht.

In den letzten Jahrzehnten erlebte die Gemeinde durch den Ausbau des Hafens großen wirtschaftlichen Aufschwung, was sich natürlich auch im Bevölkerungswachstum und in der Bautätigkeit auswirkt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Galgenkreuz
  • Postamentsäule Galgenkreuz in der Kiesgasse
  • Theater Gewäxhaus[2]

Vereine

  • ASKÖ Ennsdorf
  • FF Ennsdorf
  • K+, Initiative zur Förderung von Kunst, Kultur und andere unterhaltsame Sachen in Ennsdorf[3]
  • SC HITTN[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Ennsdorf hat sich durch den Ausbau des Ennshafens, die Eröffnung des Rhein-Main-Donaukanals und die Errichtung des Wirtschaftsparks von einer ländlichen Gemeinde zu einem Wirtschaftsstandort entwickelt.[5] Im Zeitraum 1999 bis 2010 nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 23 auf 15 ab.[6]

Ennshafen

Nach einer Idee von Kraft-Alexander zu Hohenlohe-Oehringen wurde 1974 mit dem Bau eines Industriehafens für petrochemische Industrie begonnen. Zum Ende des 20. Jahrhunderts wurde die Enns ausgebaggert und verbreitert und der Hafen zu einem öffentlichen Handelshafen ausgebaut, 2004 wurde das Containerterminal errichtet und 2018 eine Verladeplattform mit vier Anlegedalben eröffnet.[7] Im Jahr 2020 legten 1084 Frachtschiffe an und schlugen 922.000 Tonnen Güter um.[8]

Mehr als 60 Betriebe beschäftigen rund 2700 Mitarbeiter (Stand 2022).[9]

Verkehr

Durch die Lage an Donau mit dem Hafen und die direkte Anbindung an die Westbahn und die West Autobahn hat Ennsdorf eine gute Verkehrsanbindung.

Öffentliche Einrichtungen

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten[10] und eine Volksschule.[11]

Politik

BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 SPÖ und 5 ÖVP.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 3 ÖVP, 2 Bürgerliste Ennsdorf-Windpassing und 2 FPÖ.[12]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 SPÖ, 6 ÖVP, 1 Bürgerliste Ennsdorf-Windpassing und 1 FPÖ.[13]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 SPÖ, 3 ÖVP und 1 Bürgerliste Ennsdorf-Windpassing.[14]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 6 ÖVP, 1 FPÖ und 1 Bürgerliste Ennsdorf-Windpassing.[15]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 6 ÖVP, 1 FPÖ und 1 Bürgerliste Ennsdorf-Windpassing.[16]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 6 ÖVP und 1 FPÖ.[17]

Bürgermeister

  • 1960–1998 Johann Zauner (SPÖ)
  • bis 2018 Alfred Buchberger (SPÖ)
  • seit 2018 Daniel Lachmayr (SPÖ)

Wappen

Blasonierung: „Ein geteilter Schild, oben in Blau zwei goldene rechtsgewendete Adler, unten neuerlich von Silber auf Rot geteilt.“ Diese zwei Adler auf blauem Grund sind ein Teil des niederösterreichischen Wappens und die Farben Rot und Weiß sind die oberösterreichischen Landesfarben. Das Wappen soll die Lage der Gemeinde am Grenzfluss Enns zwischen Ober- und Niederösterreich symbolisieren und ein Zeichen der Verbundenheit mit beiden Ländern sein.

Gemeindepartnerschaften

  • seit 2012: AUT Enns COA.jpg Enns, Oberösterreich

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Johann Zauner (1929–1999), Politiker (SPÖ)
  • Robert Schöller (* 1950), Maler

Weblinks

Commons: Ennsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 235
  2. GEWÄXHAUS auf gewaexhaus.at
  3. K+, Initiative zur Förderung von Kunst, Kultur und andere unterhaltsame Sachen in Ennsdorf auf k-plus.at
  4. HITTN | Facebook. Abgerufen am 19. März 2017.
  5. Wirtschaft in Ennsdorf. Gemeinde Ennsdorf, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Ennsdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  7. Geschichte. Ennshafen, abgerufen am 22. Dezember 2022 (deutsch).
  8. Ennshafen: Deutlich mehr Umschlag im Jahr 2020. Logistik Express, 12. April 2021, abgerufen am 22. Dezember 2022 (deutsch).
  9. Infrastruktur. Ennshafen, abgerufen am 22. Dezember 2022 (deutsch).
  10. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 21. März 2021.
  11. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 4. September 2020
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. Oktober 2019.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Ennsdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 17. Februar 2020.

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(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
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Wappen der Gemeinde Enns in Österreich
AUT Ennsdorf COA.png
Wappen der Gemeinde Ennsdorf, Niederösterreich
Karte A Noe AM 2017.svg
Autor/Urheber: AleXXw, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Amstetten hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
Ennsdorf und Enns Reintal-9597.jpg
Autor/Urheber: Isiwal, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ennsdorf ist eine Gemeinde im Bezirk Amstetten in Niederösterreich. Reintal ist ein Teil der Stadt Enns. Die denkmalgeschützte Brücke über die Enns war zwischen 1945 und 1955 der Checkpoint zwischen dem russischen und amerikanischen Sektor Österreichs.