Engelbert Peiffer

Engelbert Joseph Peiffer (abweichende Schreibweise Engelbert Josef Peiffer, auch irrtümlich: Engelbert Pfeiffer; * 14. Mai 1830 in Köln; † 18. Oktober 1896 in Hamburg) war ein deutscher Bildhauer und Medailleur.

Leben

Engelbert Peiffer, Sohn eines Schmiedes, absolvierte eine Steinmetz-Lehre in Köln, ging 1850 zum Studium an die Berliner Kunstakademie und arbeitete anschließend einige Jahre als Modelleur in der Fernsichter Thonwaarenfabrik in Kellinghusen. 1862 kam er nach Hamburg. 1873 übernahm er die Leitung der Steinmetzwerkstätten der Hanseatischen Baugesellschaft. Peiffer war Mitglied im Hamburger Künstlerverein von 1832.

Peiffer starb 1896 in Hamburg und wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof in der Nähe des Rosengartens bestattet. Die Grabstätte wurde aufgelöst, der Grabbrief ist nicht mehr vorhanden. Seit 1914 ist der Peiffersweg in Barmbek-Nord nach ihm benannt.

Werk

Seine frühen Arbeiten zeigen einen klassizistischen Stil, spätere Arbeiten sind eher als realistisch einzuordnen.

Peiffer erhielt zahlreiche öffentliche und private Aufträge. Zu den bekanntesten seiner Werke im Hamburger Stadtbild zählen:

Weiter stammen von ihm:

Eines der ältesten Werke Peiffers in Hamburg ist das Grabdenkmal für Gabriel Riesser (1806–1863), den Vorkämpfer der Emanzipation der Juden, das 1865 auf dem Grindelfriedhof errichtet und 1937 vereinfacht auf den jüdischen Friedhof an der Straße Ilandkoppel umgesetzt wurde. Das von Peiffer geschaffene Relief aus weißem Marmor zeigt die „leuchtende und unverhüllte Wahrheit, die die Schlange der Lüge tötet“.

Daneben schuf er die Gipsmodelle für das Reichspostmuseum zu den Postgebäuden in Altona (1894), Bremen (1878), Flensburg (1881), Kiel (1868), Lübeck (1884), Merseburg (1877), Nordhausen (1879) und Rendsburg (1881)[5].

Auf dem Ohlsdorfer Friedhof gibt es mehrere bedeutende Arbeiten von Peiffer: Das Grabmal Rachals (1866)[6], das Grabmal für den Ingenieur Alexander Schaeffer (1890)[7], das Grabmal Bonne / Reye (1895)[8] sowie das Grabmal für die Familie des Kommerzienrats Heye (1893)[9].

Literatur

Weblinks

Commons: Engelbert Peiffer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Trostbrücke im Hamburg-Web
  2. Johanneum Hamburg (Memento vom 25. Dezember 2008 im Internet Archive)
  3. Stephansplatz im Abendblatt
  4. Staatsarchiv Hamburg: Findbuch Rathausbaukommission Hamburg.
  5. Katalog des Reichspostmuseums, 2. Aufl., Berlin 1897, S. 170–175.
  6. Grabmal Rachals bei fredriks.de
  7. Christine Behrens: Das Grabmal Schaeffer von Engelbert Peiffer – ein Meilenstein auf dem Ohlsdorfer Friedhof. In: Ohlsdorf. Zeitschrift für Trauerkultur Nr. 86, III, 2004, S. 33–36 (Digitalisat)
  8. Text und Abbildungen Bonne/Reye-Grab bei fredriks.de; Details Bonne/-Reye-Grab bei Barbara Leisner, Heiko K. L. Schulze, Ellen Thormann: Der Hamburger Hauptfriedhof Ohlsdorf. Geschichte und Grabmäler. Hans Christians, Hamburg 1990, ISBN 3-7672-1060-6, S. 47 Kat. 250.
  9. Text und Abbildungen Heye/Nonne-Grab bei fredriks.de; Details Heye/Nonne-Grab bei Barbara Leisner, Heiko K. L. Schulze, Ellen Thormann: Der Hamburger Hauptfriedhof Ohlsdorf. Geschichte und Grabmäler. Hans Christians, Hamburg 1990, ISBN 3-7672-1060-6, S. 43 Kat. 224.

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Hamburg-Neustadt, Hamburg, Germany - panoramio (88).jpg
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Allegorische Figurengruppe an der Alten Oberpostdirektion (Hamburg) des deutschen Bildhauers Engelbert Peiffer.
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Grabstätte mit Mutter-Kind-Skulptur (1895) des deutschen Bildhauers Engelbert Peiffer für die deutsche Familie Bonne/Reye auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf, Planquadrat V 22, 45-61 (östlich Kapelle 2 an der Nebenallee).
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Statue des Apostels St. Jakobus (1892/93) des deutschen Bildhauers Engelbert Peiffer am Hamburger Rathaus.
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Museumsbereich des Ohlsdorfer Friedhofs Nähe Eingang Fuhlsbüttler Straße 756, mit Infotafel zu einer Auswahl von Grabmalen aus der Anfangszeit des Friedhofs.
Im Vordergrund das Grabmal (roter Sandstein, 1890) des deutschen Bildhauers Engelbert Peiffer, seit 2004 am jetzigen Standort, für den finnisch-deutschen Architekten Alexander Schaeffer (Schäffer).
Einzelheiten bei Barbara Leisner, Heiko K. L. Schulze, Ellen Thormann: Der Hamburger Hauptfriedhof Ohlsdorf. Geschichte und Grabmäler. 2 Bände und eine Übersichtskarte 1:4000. Hans Christians, Hamburg 1990, ISBN 3-7672-1060-6, Seite 40, Kat. 200 (inkl. historischem Foto am ursprünglichen Standort T 14).
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Historische Bauten am Jungfernstieg, Hamburg.
Im Bild links: Hamburger Hof, erbaut 1883 im Neu-Renaissance-Stil aus rotem Mainsandstein. Fassadenplastiken des deutschen Bildhauers Engelbert Peiffer. Heute Kontorhaus und Einkaufspassage.
Im Bild rechts: Heine Haus, erbaut 1903 vom Architekten Ricardo Bahre im Jugendstil als Kontor- und Geschäftshaus.
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Grabanlage für Mitglieder der deutschen Familie Heye/Nonne auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf, Planquadrat V 20, 12-47 (östlich Kapelle 2 an der Nebenallee), bestehend aus zwei separaten Grabmalen:
Grabwand (1893) für Familie Heye des deutschen Bildhauers Engelbert Peiffer und Christusstatue (1919) für Hans Nonne des deutschen Bildhauers Georg Wienbrack (1877-1953).
St. Johannis (Hamburg-Rotherbaum).Turm.Detail.1.19119.ajb.jpg
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Kirche St. Johannis in Hamburg-Rotherbaum. Detailaufnahme des Turms mit Apostelfigur (1893) des deutschen Bildhauers Engelbert Peiffer.
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Bronzestatue (1889) Karl der Große, Bildhauer: Engelbert Peiffer, vor der katholischen Pfarrkirche St. Ansgar und St. Bernhard in Hamburg.
Ursprünglich war die Statue Teil des Kaiser-Karl-Brunnens am Alten Fischmarkt, heute Domplatz in Hamburg-Altstadt, der am 13. November 1889
eingeweiht wurde. Vier Löwenskulpturen umgaben eine Säule, auf der die Bronzestatue stand.