EnergyBus

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EnergyBus ist ein offener Standard für alle elektrischen Komponenten von Leicht-Elektrofahrzeugen und weiteren stationären Energiemanagementsystemen. Er beinhaltet einen Kommunikations- und Energieübertragungs-Bus sowie ein dazugehöriges Steckersystem. Die Datenübertragung basiert dabei auf dem CAN-Bus genauer auf dem CANopen-Protokoll. Die Datenübertragung ist in dem CANopen-Applikationsprofil CiA-454 definiert und für Mitglieder des EnergyBus e. V. und das CAN in Automation e. V. zugänglich. Mit der Veröffentlichung einer internationalen ISO Technical Specification wird gegen Ende des Jahres 2019 gerechnet.[veraltet]

Ursprüngliches und hauptsächliches Ziel der Entwicklung waren die LEV-Komponenten, jedoch wird EnergyBus auch in stationären Energiemanagementsystemen verwendet. Erste Anwendungen wurden von Fraunhofer ISE realisiert.[1]

EnergyBus wird von einem eingetragenen Verein (EnergyBus e. V.) getragen und von den Mitgliedern und Partnern[2] spezifiziert. Mitglieder sind sowohl Einzelpersonen wie auch Hersteller von Elektrofahrradkomponenten wie Steckern, Batterien, Steuerungen und Antriebseinheiten.[3]

Aktuelles Ziel der EnergyBus-Initiative ist die Herstellung einer standardisierten Lade-Infrastruktur für E-Bikes, Pedelecs und andere LEVs (Light Electric Vehicle).

Nutzen

EnergyBus bietet für den Nutzer ein sicheres Ladegerät (ohne Explosionen und Brände) für verschiedene Batterietypen. Bei einer Gleichspannung von bis zu 48 V und einem Strom von bis zu 40 A kann eine Leistung von bis 1,9 kW abgegeben werden. Es handelt sich um Plug’n’Play-Systeme, bei denen zusätzliche Batterien oder Verbraucher einfach eingesteckt werden können. Dank der Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten wird die Energieübertragung erst aktiviert, wenn sichergestellt ist, dass alle Teilnehmer mit der aktuellen Spannung funktionieren. Seit dem Jahr 2013 ist ein Ladegerät verfügbar, das die über die Kommunikationsschnittstelle ausgehandelte Batterieladespannung von bis zu 56 V und 10 A nahezu stufenlos bereitstellen kann.[4]

Für Komponenten-Hersteller bietet EnergyBus den Vorteil, dass seine Komponente „kompatibel“ zu vielen anderen Komponenten sind. Die Systemintegration wird massiv einfacher. So kann dem Kunden durch den Systemintegrator mehr geboten werden zu geringeren Kosten. Das gebotene System ist upgradefähig beispielsweise für eine zusätzliche Batterie oder neue Batteriechemie.

Für die Entwicklung von EnergyBus-kompatiblen Komponenten stehen vorgefertigte Software-Bibliotheken zur Verfügung.[5]

Erste Anwendungen

  • Ladegerät für E-Bikes und Pedelecs piCAN-Pocket-Charger
  • Ladegerät für E-Bikes und Pedelecs piCAN-Charger-60V
  • Wallbox / Ladestation für E-Bikes und Pedelecs piCAN-Wallbox
  • eBike ST2 von Stromer[6]
  • eBike Impuls von TourDeSuisse (TDS)
  • Elektragil System
  • Komponenten von Motor (Elektragil), Fahrradlicht (Phillips), Batterie (HighTech Energy), Ladegerät (pironex), Human Interface (Marquardt)
  • Nachrüstsatz für Fahrräder (Binova)[7]
  • Fraunhofer ISE Inselsysteme
  • Erste Ladestationen für Pedelec Nutzer[8]
  • Copenhagen Wheel[9]
  • Ladegerät von Koulombus[10]

Standard auf mehreren Ebenen

EnergyBus Stecker
  • Physik: Stecker/Buchse
  • Ein Informations-Bus-System zur Verständigung von Modulen in elektrischen Systemen wie Batterie, Ladegerät, Verbraucher (Motor), Erzeuger (Generator, PV, …) mit definierten Nachrichten und definierten Sequenzen der Nachrichten
  • Attribute und Werte der einzelnen Gerätetypen

Dazu sind mehr als 10 Gerätetypen definiert. Der Artikel EnergyBus – CANopen für Elektrofahrräder beschreibt die technischen Grundlagen des Protokolls im Detail.[11]

Die Organisation

EnergyBus ist als eingetragener Verein (EnergyBus e. V.) mit Sitz in Tanna organisiert. Die Köpfe hinter EnergyBus sind und Kontaktperson für Anfragen sind: Andreas Fuchs, 1. Vorsitzender: Mo-Hua Yang, Kassenwart: Hannes Neupert, Sekretariat: Antje Hopf Partner-Organisationen des EnergyBus e. V. sind CiA, Opi2020, Fraunhofer ISE sowie die emotas GmbH.

Kooperationen

EnergyBus e. V. ist mit dem VDMA-Forum Elektromobilität E-Motive eine Zusammenarbeit eingegangen. Deren Ziel ist es, die notwendigen und gewünschten Eigenschaften einer „austauschbaren wiederaufladbaren Batterie“, wie sie in diversen elektrischen Systemen zum Einsatz kommt, zweckmäßig zu definieren.[12][13]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Artikel über stationäre Anwendungen von EnergyBus
  2. Liste der EnergyBus Partner
  3. Liste der EnergyBus Mitglieder
  4. https://pironex.de/pironex-produkte/pican-charger-60v.html
  5. www.emotas.de
  6. http://www.stromerbike.com/
  7. http://www.binova-technologies.de/
  8. http://www.lade-infrastruktur.org/de
  9. https://www.velostrom.de/test-copenhagen-wheel/
  10. https://www.koulombus.ch. Abgerufen am 4. Juli 2019 (amerikanisches Englisch).
  11. Torsten Gedenk: EnergyBus – CANopen für Elektrofahrräder. embedded communication. 15. November 2014. Abgerufen am 27. März 2019.
  12. Energybus und VDMA Forum Elektromobilität kooperieren. RadMarkt online, 15. April 2014
  13. Frank Brückner: E-MOTIVE und EnergyBus e. V. vereinbaren Projektkooperation. Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbauer online, 16. April 2014

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Autor/Urheber: Olaf Zanger (olaf.zanger@gmail.com), Lizenz: CC0
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