Emmersdorf an der Donau

Marktgemeinde
Emmersdorf an der Donau
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Emmersdorf an der Donau
Emmersdorf an der Donau (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Niederösterreich
Politischer Bezirk:Melk
Kfz-Kennzeichen:ME
Fläche:29,81 km²
Koordinaten:48° 14′ N, 15° 20′ O
Höhe:211 m ü. A.
Einwohner:1.781 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:60 Einw. pro km²
Postleitzahlen:3644, 3652, 3653
Vorwahl:02752
Gemeindekennziffer:3 15 53
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Emmersdorf 22
3644, 3652, 3653 Emmersdorf an der Donau
Website:www.emmersdorf.at
Politik
Bürgermeister:Richard Hochratner (BNE)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Emmersdorf an der Donau im Bezirk Melk
Lage der Gemeinde Emmersdorf an der Donau im Bezirk Melk (anklickbare Karte)BerglandArtstetten-PöbringBischofstettenBlindenmarktDorfstettenDunkelsteinerwaldEmmersdorf an der DonauErlaufGolling an der ErlaufHofamt PrielHürmKilbKirnberg an der MankKlein-PöchlarnKrummnußbaumLeibenLoosdorfMankMarbach an der DonauMaria TaferlMelkMünichreith-LaimbachNeumarkt an der YbbsNöchlingPersenbeug-GottsdorfPetzenkirchenPöchlarnPöggstallRaxendorfRuprechtshofenSt. Leonhard am ForstSt. Martin-KarlsbachSt. OswaldSchollach (Niederösterreich)Schönbühel-AggsbachTexingtalWeitenYbbs an der DonauYspertalZelking-MatzleinsdorfNiederösterreich
Lage der Gemeinde Emmersdorf an der Donau im Bezirk Melk (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Teilansicht von der Donau
Teilansicht von der Donau
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Emmersdorf an der Donau ist eine österreichische Marktgemeinde im Bezirk Melk in Niederösterreich mit 1781 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geographie

Emmersdorf an der Donau liegt im Waldviertel in Niederösterreich und ist das Tor in die Wachau, wie schon der Name sagt, an der Donau, gegenüber von Melk. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 29,81 km², 52,55 % der Fläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Emmersdorf an der Donau (767)
  • Fahnsdorf (70)
  • Gossam[2] (260)
  • Grimsing (124)
  • Hain (116) samt Seegarten
  • Hofamt (132)
  • Luberegg (17)
  • Mödelsdorf (19)
  • Pömling (52)
  • Rantenberg (36)
  • Reith (27)
  • Sankt Georgen (124)
  • Schallemmersdorf (37) samt In Höfen
  • Seegarten (Dorf)[2]

Die Gemeinde besteht aus den zwölf Katastralgemeinden Emmersdorf, Fahnsdorf, Gossam, Grimsing, Hain, Hofamt, Mödelsdorf, Pömling, Rantenberg, Reith, Schallemmersdorf und St. Georgen.

Nachbargemeinden

Geschichte

Eine frühe Besiedlung bezeugen Funde von Gefäße, Schalen und Henkeltassen aus der Urnenfelderkultur. In der Burgkirche zu Gossam befindet sich ein Grabstein aus der Römerzeit, der als Altarstein Verwendung fand.[3]

Urkundlich erwähnt wurde Emmersdorf in den Jahren 1133 und 1136 als Cemarstorf.[3]

Die dem hl. Nikolaus geweihte Kirche liegt hoch über dem Markt. Ursprünglich gehörte sie zur Pfarre Melk, ab dem 11. Jahrhundert zur abgetrennten Pfarre Weiten, bevor sie 1336 zur eigenständigen Pfarre erhoben wurde.[3]

Die erste Rollfähre in Emmersdorf wurde am 1. März 1898 eröffnet. Die Donauuferbahn von Krems nach Grein wurde in der Zeit von 1902 bis 1909 errichtet. Die Eröffnung der neuen Wachaustraße von Stein bis Emmersdorf erfolgte 1958, die Donaubrücke nach Melk wurde 1973 dem Verkehr übergeben. Danach stellte die Rollfähre ihren Betrieb ein.[3]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Emmersdorf ein Arzt, ein Bäcker, ein Tankstellenbetreiber, ein Drechsler, ein Eierhändler, ein Fleischer, ein Friseur, vier Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, ein Hafner, zwei Hebammen, ein Kaffeehaus, ein Landesproduktehändler, ein Maler, ein Maurermeister, ein Rauchfangkehrer, ein Sattler, ein Schlosser, ein Schmied, zwei Schneider, zwei Schuster, zwei Tischler, ein Wagner, ein Zimmermeister und einige Landwirte ansässig.[4]

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurden ungarische Juden als Zwangsarbeiter im Straßenbau eingesetzt.[5]

Einwohnerentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Denkmalgeschütztes Viadukt der Wachaubahn in Emmersdorf
Pfarrkirche Emmersdorf
  • Katholische Pfarrkirche Emmersdorf hl. Nikolaus: Eine spätgotische Pfeilerbasilika, die im Süden von einer spätmittelalterlichen Futtermauer mit wuchtigen Strebepfeilern umgeben ist. Der Langchor wurde im 4. Viertel des 15. Jahrhunderts errichtet. Das wuchtige Untergeschoß des vorgestellten Westturmes stammt ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert. 1738 wurde dem ein barocker oktogonaler Aufsatz mit 4 Eckobelisken aufgesetzt.
  • Katholische Marktkapelle Emmersdorf hl. Maria Magdalena
  • Schloss Luberegg: Zum langgestreckten Schloss gehören auch zwei niedrige Rundtürme nahe der Uferböschung die bis 1811 bei Nacht zum Beleuchten der Verladung von geschwemmtem Holz auf Schiffe dienten.
  • Dachberg-Warte
  • Wohnhaus Emmersdorf an der Donau 31
  • Kolomanistiege: Sie verbindet den Ortskern mit der Pfarrkirche.[6]
  • Kramurigwölb Museum: Das Heimatmuseum zeigt auf 300 m2 mehr als 2000 Exponate, darunter Holzschlittschuhe aus dem Jahr 1674.[7]
  • Welterbe Wachau: Emmersdorf hat Anteil am 2000 eingerichteten UNESCO-Welterbe Wachau.[8][9]

Wirtschaft und Infrastruktur

Es gab im Jahr 2001 insgesamt 55 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten sowie nach einer im Jahr 1999 vorgenommenen Erhebung 111 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Nach der Volkszählung im Jahr 2001 betrug die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort 797 Personen. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48 %.

Öffentliche Einrichtungen

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten,[10] eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[11]

Verkehr

  • Autobus: Die Linie 715 verbindet Emmersdorf mit Krems und Melk (tagsüber meist stündlich)
  • Eisenbahn: Emmersdorf ist Endbahnhof der Bahnlinie nach Krems.[12] (die Wachaubahn fährt nur von Ende Mai bis Ende September täglich, an Wochenenden von Mitte März bis Ende Oktober)
  • Straße: Die Donau Straße B3 überquert in Emmersdorf die Donau.

Vereine

Sportboothafen Emmersdorf-Luberegg des BootsSportFörderungsVerein Emmersdorf/Donau
  • Kinderfreunde Emmersdorf
  • Dorferneuerungsverein Emmersdorf
  • Dorferneuerungsverein Gossam
  • Gesangverein „Frohsinn“
  • Imkerverein Emmersdorf
  • Landjugend Emmersdorf
  • ÖKB Emmersdorf
  • ÖKB Gossam
  • Rapid-Fanclub „Grüne Reblaus Wachau“
  • Sport Union Emmersdorf
  • BootsSportFörderungsVerein Emmersdorf/Donau
  • Tourismusverein Emmersdorf
  • Trachtenmusikkapelle Emmersdorf
  • Turnverein Emmersdorf
  • Freiwillige Feuerwehr: Es existieren im Gemeindegebiet von Emmersdorf zwei Freiwillige Feuerwehren (Emmersdorf & Gossam), welche zusammen mit 7 Fahrzeugen, 3 Booten und 180 aktiven Mitglieder bei jährlich etwa 200 Einsätzen für die Sicherheit sorgen.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 19 Sitze.

Bürgermeister

  • bis 2009 Ferdinand Brandhofer (ÖVP)
  • 2009–2014 Erwin Neuhauser (ÖVP)
  • 2014–2020 Josef Kronsteiner (ÖVP)
  • seit 2020 Richard Hochratner (BNE)

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Ernst von Dombrowski (1896–1985), Autor, Xylograph und Illustrator
  • Joseph Pritz (1913–1977), katholischer Fundamentaltheologe
  • Anton Brunner (1923–1999), Widerstandskämpfer gegen das Dritte Reich
  • Josef Wöginger (* 1952), Unternehmer und Mitglied des Bundesrates

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Ernst Vergani (1848–1915), Bauingenieur, Realitätenbesitzer, Zeitungsherausgeber und Politiker

Weblinks

Commons: Emmersdorf an der Donau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. a b 4. Teil: Gemeinden – Niederösterreich – 91. Emmersdorf an der Donau. In: Österreichischer Amtskalender online. Jusline (Verlag Österreich), Wien 2002–, ZDB-ID 2126440-5.
  3. a b c d Gedächtnis des Landes - Orte: Emmersdorf an der Donau. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 8. November 2022.
  4. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 234
  5. Zwangsarbeitslager für ungarische Juden in Österreich, Eintrag Emmersdorf an der Donau auf deutschland-ein-denkmal.de
  6. Kolomanistiege. Gemeinde Emmersdorf, abgerufen am 8. November 2022 (österreichisches Deutsch).
  7. Kramurigwölb Museum. Gemeinde Emmersdorf, abgerufen am 8. November 2022 (österreichisches Deutsch).
  8. Österreichische UNESCO-Kommission: Wachau. UNESCO, abgerufen am 8. November 2022.
  9. Weltkulturerbe Wachau. Gemeinde Emersdorf, abgerufen am 8. November 2022 (österreichisches Deutsch).
  10. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  11. Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 15. September 2020
  12. Fahrplan. ÖBB, abgerufen am 10. Juni 2022.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Emmersdorf an der Donau. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 22. November 2018.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Emmersdorf an der Donau. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 22. November 2018.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Emmersdorf an der Donau. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 22. November 2018.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Emmersdorf an der Donau. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 15. März 2020.

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Wachau DSC 8821 (2620679424).jpg
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Emmersdorf - Donauuferbahn-Viadukt.JPG
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Südsüdostansicht des Viadukts der Wachaubahn bzw. der Donauuferbahn in der niederösterreichischen Marktgemeinde Emmersdorf an der Donau und im Hintergrund die Pfarrkirche St. Nikolaus.
Das vom Architekten Rudolf Pichler geplante Viadukt hat acht Bögen, ist rund 105 Meter lang und über 20 Meter hoch. In Betrieb genommen wurde es 1909 im Zuge der Eröffnung des Teilabschnittes Krems - Emmersdorf: [1].
Emmersdorf - Kirche (1).JPG
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Die katholische Pfarrkirche hl. Nikolaus in der niederösterreichischen Marktgemeinde Emmersdorf an der Donau. Eine spätgotische Pfeilerbasilika, die im Süden von einer spätmittelalterlichen Futtermauer mit wuchtigen Strebepfeilern umgeben ist. Der Langchor wurde im 4. Viertel des 15. Jahrhunderts errichtet. Das wuchtige Untergeschoß des vorgestellten Westturmes stammt ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert. 1738 wurde dem ein barocker oktogonaler Aufsatz mit 4 Eckobelisken aufgesetzt.
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Zwettl hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
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