Emil Riebeck
Emil Riebeck (* 11. Juni 1853 in Leau; † 22. Juni 1885 in Feldkirch) war ein deutscher Chemiker, Ethnologe, Mineraloge, Naturforscher und Sammler. Das Mineral Riebeckit und die Riebecksbai tragen seinen Namen.
Der Sohn des Großindustriellen Carl Adolf Riebeck studierte Naturwissenschaften, insbesondere Chemie in Karlsruhe, Leipzig und Freiburg im Breisgau. In Karlsruhe wurde er Mitglied des Corps Franconia. 1880 wurde er mit der Dissertation Beiträge zur Kenntnis des Pyropissits zum Dr. phil. promoviert. Riebeck bereiste mehrfach Nordafrika und die arabische Halbinsel. 1881 unternahm er mit Georg Schweinfurth eine Expedition nach Sokotra. Im Auftrag Adolf Bastians bereiste er 1882 die Chittagong Hill Tracts im heutigen Bangladesch. 1884 finanzierte Emil Riebeck die Expedition Gottlob Krauses an den Niger, Binue und Tschad.
Riebeck legte eine umfangreiche Sammlung kunstgewerblicher Gegenstände aus Ostasien, Indien, Arabien und Afrika an, die sich heute in verschiedenen Museen in Berlin, Dresden, Wien und Weimar befindet. Bei seiner Expedition nach Sokotra entnahm er alten christlichen Felsgräbern human remains (Schädel) und schickte diese zu Hermann Welcker nach Halle. Die Schädel gingen dann in die Meckelschen Sammlungen der Universität ein.[1]
Literatur
- Otto Taschenberg: Beiträge zur Fauna der Insel Sokotra, vorzüglich nach dem von Herrn Dr. Emil Riebeck aus Halle a.S. gesammelten Materiale zusammengestellt. In: Zeitschrift für Naturwissenschaften, 56, 2, 1883, ZDB-ID 555022-1, S. 157–185.
- Emil Riebeck: Die Hügelstämme von Chittagong. Ergebnisse einer Reise im Jahre 1882. Asher, Berlin 1885. (in englischer Übersetzung: The Chittagong Hill-Tribes. Results of a journey made in the year 1882. Translated by A. H. Keane. Asher, London 1885).
- Simone Trieder: Emil und Paul Riebeck. Söhne des Großindustriellen Carl Adolph Riebeck. (= Mitteldeutsche kulturhistorische Hefte, Heft 12.) Hasenverlag, Halle (Saale) 2008, ISBN 978-3-939468-14-1.
Weblinks
- Sonderausstellung der Riebecksammlung im Kunstgewerbemuseum Berlin 1883/1884
- Kurzporträt
- Werke von und über Emil Riebeck in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Volker Neumann, Kai Gedeon: Die Forschungsreise Emil Riebecks nach Sokotra. In: Abhandlungen und Berichte aus dem Museum Heineanum / Museum Heineanum. Band 8, 2009, ISSN 0947-1057, S. 85–100 (k10plus.de [abgerufen am 15. März 2022]).
Personendaten | |
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NAME | Riebeck, Emil |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker, Ethnologe, Mineraloge, Naturforscher und Sammler |
GEBURTSDATUM | 11. Juni 1853 |
GEBURTSORT | Leau |
STERBEDATUM | 22. Juni 1885 |
STERBEORT | Feldkirch |
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Autor/Urheber: Quentin Scouflaire, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Large crystals of dark riebeckite amphibole in a pegmatitic border of Permian alkaline granite (locally termed Lindinosite), near Évisa (Corsica, France). The lens is ca. 2cm in diameter.
Emil Riebeck's portrait