Emil Kaltschmidt

Carl August Emil Kaltschmidt (auch Emil Kaltschmidt jun.; * 1840; † 1909/10) war ein deutscher Orgelbauer in Stettin.

Leben

Emil war ein Sohn des Orgelbauers Friedrich Wilhelm Kaltschmidt in Stettin. Er war zunächst in dessen Werkstatt tätig und soll 1864 die erste eigene Orgel in Bergholz in Vorpommern gebaut haben.[1] 1872 übernahm er die Leitung des Unternehmens in Stettin-Grünhof, Pöhlitzerstraße 18[2] und baute eine Orgel in Passow in der Uckermark, 1875 schuf er die Orgel für die Neue Synagoge in Stettin.

1909 wurde Emil Kaltschmidt letztmals genannt.[3] Er war mit Marie Henriette Gröpler († 14. Februar 1899) verheiratet.[4] Ein Sohn war wahrscheinlich Julius Kaltschmidt, der ab 1911 als Orgelbauer bezeichnet wurde.[5]

Werkliste (Auswahl)

Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ für ein angehängtes Pedal. Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten ist.

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1864Bergholz, VorpommernDorfkirche BergholzI/P10Neubau[6]
1872Passow, UckermarkDorfkirche PassowI/P9Neubau hinter dem Prospekt von Joachim Wagner (1744–1745)[7]
1875StettinNeue SynagogeNeubau; 1914 ersetzt[8]
1879Mellenthin auf UsedomDorfkirche MellenthinNeubau[9][10]
um 1880Zemmin (Bentzin), VorpommernDorfkirche ZemminI/p4Neubau[11]
1883Luckow, VorpommernDorfkircheVerkleinerung der Barockorgel[12][13]
1888Meiersberg, VorpommernDorfkirche MeiersbergNeubau[14]
1889Steinhöfel (Angermünde), UckermarkDorfkircheNeubau[15]
Ende 19. Jhd.Körlin (Karlino), HinterpommernSt.-Michaelis-KircheUmfangreiche Umbauten[16]

Einzelnachweise

  1. Evangelische Kirche Bergholz Kulturkirchen (Angabe unsicher)
  2. Adreß- und Geschäfts-Handbuch für Stettin, 1872, S. 55, erstmals allein als Orgelbauer genannt
  3. Adressbuch für Stettin und Umgebung, 1909, Eintrag 1910 z. Z. nicht einsehbar, 1911 nicht mehr genannt
  4. Marie Henriette Louise Gröpler Gedbas; abgerufen am 24. Oktober 2018
  5. Adressbuch für Stettin und Umgebung, 1911, S. 126
  6. Evangelische Kirche Bergholz Kulturkirchen; abgerufen am 24. Oktober 2018.
  7. Rätsel Passow ist gelöst Orgellandschaft Brandenburg, 2007, mit Foto des handschriftlichen Vorschlag der Register-Disposition; abgerufen am 24. Oktober 2018.
  8. Jacob Peiser: Die Geschichte der Synagogen-Gemeinde zu Stettin. 2. bearb. u. verb. Aufl., Würzburg 1965, S. 36.
  9. Orgelkarte Vorpommersche Orgellandschaft PEK 2/2013 S. 3 EKal
  10. Kirche Mellenthin; abgerufen am 24. Oktober 2018.
  11. Kaltschmidt-Orgel Mecklenburger Orgelbau, Restaurierung 2008, mit Registerdisposition; abgerufen am 24. Oktober 2018
  12. Die Pommersche Zeitung, Nr. 51/52, 18. Dezember 2004, online
  13. Dorfkirche Luckow Dorfkirchen in Mecklenburg-Vorpommern
  14. Dorfkirche Meiersberg Dorfkirchen in MV; abgerufen am 24. Oktober 2018.
  15. Kirche Steinhöfel Uckermark Kirchen
  16. Körliner Zeitung, 3/2009, S. 10 PDF (Memento desOriginals vom 16. Dezember 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/karlino.pl


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21.06.2004 17429 Mellenthin, Insel Usedom, Dorfstraße (GMP: 53.922040,14.013464): Dorfkirche. Bau aus Feld- und Backstein mit Kreuzrippengewölbe im Chor (14. Jh.) und

Fresken. Langhaus Anf. 15. Jh., Kanzel von 1650, Altar, Gestühl und Empore 18. Jh. Begraben liegt hier der Erbauer des Mellenthiner Schlosses, Rüdiger von Neuenkirchen, und

seine Frau Ilsabe von Eickstädt. Orgelempore im Westen. [DSCN3867.JPG]20040621460DR.JPG(c)Blobelt