Emichonen

Das Geschlecht der Emichonen ist Vorläufer mehrerer Adelsgeschlechter im südwestdeutschen Raum. Seine Mitglieder waren – möglicherweise als Untergrafen der SalierGaugrafen im Nahegau. Der Name leitet sich nach dem vorherrschenden Leitnamen Emich oder Emicho ab.

Geschichte

Der Nahegau war neben dem Wormsgau und Speyergau ein Besitz der Salier. 940 erhielt Emich, ein Vasall Graf Konrads des Roten, von dem Fuldaer Abt Hadamar Güter im Wormsgau. Dieser Emich ist wahrscheinlich mit den Grafen von Leiningen verwandt, aber es ist zweifelhaft, ob er zu den Emichonen gehörte.

Ein sicherer Nachweis für die Emichonen erscheint im Jahr 961. Ein Graf und Richter Emich erhielt durch Urteil nach Fränkischem Recht die bis dahin zu den Herren Lantbert, Megingoz und Reginzo gehörenden Güter, darunter Kirn und Bergen. Diese Herren waren vermutlich Söhne des Nortbold, eines der ersten Besitzer einer 926 erwähnten Burg, vielleicht der Schmidtburg.

Zwischen 960 und 1065 lassen sich ohne Unterbrechung Grafen mit dem Namen Emich nachweisen. Dennoch war es bisher nicht möglich eine feste Genealogie aufzustellen.

Vermutlich heiratete der Nahegaugraf Emich IV. vor 1072 Kunigunde, die Schwester des Trechirgaugrafen Berthold. Berthold war Gründer des Stiftes Ravengiersburg. Mit ihm starb die Familie der Bertholde (oder ein Zweig dieser Familie) aus (siehe dazu Nürings (Adelsgeschlecht)).

Als es üblich wurde, Grafen nach ihrem Herrschaftsmittelpunkt zu benennen, nannte sich Emich V. ab etwa 1096[1][2] und 1098 Graf von Flonheim und 1107 Graf von Schmidtburg. Er oder sein Sohn Emicho VI. ist offenbar identisch mit Emicho dem Kreuzfahrer, welcher Anführer des ersten deutschen Judenpogroms war. Ein Berthold von Stromberg war wahrscheinlich der Bruder von Emich V., Angehöriger einer Nebenlinie der Emichonen mit Sitz auf der Stromburg.

Damit endete die Geschichte der Emichonen und das Geschlecht teilte sich in die Wildgrafen, Raugrafen und Grafen von Veldenz.

Nachkommen

Von den Emichonen stammen folgende Geschlechter ab:

  • Nach verschiedenen Theorien sollen auch die Grafen von Sponheim von den Emichonen abstammen.

Stammliste

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ingo Toussaint: Die Grafen von Leiningen: Studien zur leiningischen Genealogie und Territorialgeschichte bis zur Teilung von 1317/18. Sigmaringen 1982, S. 25 - 28.
  2. Peter Acht: Mainzer Urkundenbuch. Band I, S. Nr. 395.