Emanuel August Merck

Emanuel August Merck, um 1885
Emanuel August Merck mit seinem Bruder Willy (links), um 1875

Emanuel August Merck (* 30. Juli 1855 in Darmstadt; † 26. Februar 1923) war ein deutscher Chemiker, Pharmazeut und Unternehmer.

Leben

Die Unterschrift von Emanuel Merck
sein Signum als Bestandteil von Markennamen

Emanuel August Merck war der Sohn von Georg Franz Merck und dessen Frau Anna, geborene Schenck. Nach der Schule ging Merck zunächst nach Bad Nauheim in eine Apothekenlehre. Die Gehilfenprüfung legte er 1875 ab. Danach arbeitete er als Apothekengehilfe unter anderem in Genf und Würzburg, sowie in der väterlichen Engel-Apotheke. Danach nahm er das Studium der Pharmazie zunächst in Straßburg und später in Würzburg auf. In Würzburg bekam er auch das pharmazeutische Staatsexamen. Anschließend studierte er in Freiburg noch Chemie. 1883 wurde er dort zum Dr. phil. promoviert. Im gleichen Jahr übernahm er die Engel-Apotheke und wurde Teilhaber der Firma E. Merck, einer Geschäftssocietät. Von 1901 bis 1906 war er der 1. Vorsitzende des Vereins Deutscher Chemiker (heute: Gesellschaft Deutscher Chemiker, GDCh) und gehörte zu den Mitbegründern des Vereins. Merck wurde der Titel Geheimer Medizinalrat verliehen. Unter seiner Führung stieg die Zahl der Mitarbeiter von Merck von etwa 250 auf 4000 an.

Die Unterschrift von Emanuel Merck wurde 1912 als Wortmarke geschützt und bis etwa 1924 als Markenzeichen verwendet.[1]

Emanuel August Merck war mit Elisabeth „Els“, geborene Rieger (1864–1909) aus Darmstadt verheiratet. Seine Gattin war eine Tochter des Theologen und Germanisten Maximilian Rieger, der ein Großneffe des Dramatikers Friedrich Maximilian Klinger[2] sowie Schüler des Altphilologen Christian Ludwig Boßler war.[3]

Beide hatten die vier gemeinsamen Kinder: Elisabeth (1886–1964), Georg (1887–1945), Fritz (1899–1969) und Anna Luise (1892–1974). Durch ihre Urururgroßmutter Anna Barbara Boßler stand „Els“ Merck geb. Rieger in genealogischer Verbindung zur Familie Boßler.[4]

Emanuel August Merck war Mitglied der Landsmannschaft Teutonia Würzburg. Die Mercksche Familien-Zeitschrift wurde 1913 außerdem von ihm begründet.[5]

Ehrungen

Merck erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität Gießen (1918) und der TH Darmstadt.[6]

Literatur

  • Todesanzeige. In: Angewandte Chemie 36, 1923, S. 136.
  • G. Schwedt: Liebig und seine Schüler: die neue Schule der Chemie. Verlag Springer, 2002, ISBN 3-540-43205-1, S. 17f. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 583.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 259.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Marke im Wandel der Zeit. (Memento vom 13. November 2008 im Internet Archive) Merck KGaA Corporate Communications (Herausgeber)
  2. Klinger, Friedrich Maximilian. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Karl Esselborn, Georg Lehnert: Hessische Biographien. Hrsg.: Herman Haupt. Unveränderter Neudruck der Ausgabe von 1934. Band 3. Sändig Verlag oHG, Walluf bei Wiesbaden 1973, ISBN 3-500-26830-7, S. 113.
  4. Marcel Boßler: Der berühmte Sturm-und-Drang-Dichter Friedrich Maximilian von Klinger aus Frankfurt mit geklärten Odenwälder Wurzeln. In: Hessische familiengeschichtliche Vereinigung e. V. (Hrsg.): Hessische Genealogie. Jahrgang 3, Heft 2, 2020, ISSN 2626-0220, S. 28.
  5. M. Koch und C. Merck: Die Bibliothek Carl Merck. Verlag Gesellschaft d. Bücherfreunde, 1964, S. 51.
  6. Landsmannschaft Teutonia Würzburg. (Memento des Originals vom 10. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.teutonia-wuerzburg.de

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v.l.n.r.:
  • Willy Merck (* 27. Juni 1860 in Darmstadt; † 15. Dezember 1932 ebenda)
  • Emanuel August Merck (* 30. Juli 1855 in Darmstadt; † 26. Februar 1923)
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Emanuel August Merck (* 30. Juli 1855 in Darmstadt; † 26. Februar 1923)
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Die Unterschrift von Emanuel August Merck, die von 1912 bis 1924 das Markenzeichen der E. Merck AG war.

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Heinrich Emanuel Merck (* 15. September 1794 Darmstadt; † 14. Februar 1855 Darmstadt), Unterschrift.

Das charakteristische Signum seines Neffen Emanuel August Merck fand sich in der Zeit nach 1945 auf vielen Merck-Verkaufsprodukten, 1995 auch auf Merck-Aktien. Verwendet bis 2010 im Zusammenhang mit geschützten Marken (z.B. [1])