Elvira Öberg

Elvira Öberg
Elvira Öberg beim Weltcup in Oberhof 2020
(c) Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0
Voller NameElvira Karin Öberg
VerbandSchweden Schweden
Geburtstag26. Februar 1999 (23 Jahre)
GeburtsortKiruna, Schweden
Karriere
VereinPiteå Skidskytte Klubb
TrainerJohannes Lukas
Debüt im Weltcup2019
Weltcupsiege7 (davon 4 Einzelsiege)
Statusaktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen1 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen3 × Goldmedaille0 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
JEM-Medaillen0 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold2022 PekingStaffel
Silber2022 PekingSprint
Silber2022 PekingVerfolgung
 Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften
Bronze2017 OsrblieJugendeinzel
Gold2018 OtepääJugendsprint
Gold2018 OtepääJugendeinzel
Gold2018 OtepääJugendstaffel
Bronze2019 OsrblieJuniorenstaffel
 Biathlon-Junioreneuropameisterschaften
Silber2018 PokljukaVerfolgung
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup02. (2021/22)
Einzelweltcup18. (2020/21)
Sprintweltcup02. (2021/22)
Verfolgungsweltcup02. (2021/22)
Massenstartweltcup02. (2021/22)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
Sprint112
Verfolgung112
Massenstart200
Staffel335
letzte Änderung: 12. April 2022

Elvira Öberg (* 26. Februar 1999 in Kiruna) ist eine schwedische Biathletin. Nach mehreren Weltmeistertiteln im Jugendbereich startet sie seit 2019 im Weltcup, wo sie im Winter 2020/21 mit der schwedischen Frauenstaffel ihre ersten Weltcupsiege feierte. 2022 wurde sie mit der Staffel Olympiasiegerin und gewann bei den Winterspielen in Peking zudem zwei olympische Silbermedaillen im Sprint und in der Verfolgung.

Sportliche Laufbahn

Erfolge im Nachwuchsbereich und erste Weltcupsaison (bis 2020)

Öberg begann in ihrer Kindheit mit Biathlon im Piteå Skidskytte Klubb und besuchte ab 2015 für vier Jahre das Biathlongymnasium in Sollefteå. Während dieser Zeit fuhr sie ihre ersten internationalen Erfolge ein. Bereits 2017 zeichnete sie der schwedische Biathlonverband nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Einzelrennen bei der Jugend-WM als Newcomerin des Jahres aus[1], im Folgejahr wurde sie in Otepää dreifache Jugendweltmeisterin: Im Einzelrennen und im Sprint gewann sie jeweils mit einem Fehler und der schnellsten Laufzeit die Goldmedaille, in der Staffel traf sie als Schlussläuferin mit allen zehn Schüssen, holte einen Rückstand von einer Minute auf und triumphierte gemeinsam mit Amanda Lundström und Ella Halvarsson. 2019 gewann sie in der nächsthöheren Altersklasse der Juniorinnen mit Lundström und Annie Lind die Staffel-Bronzemedaille und verpasste als Sprintvierte das Podest um 0,2 Sekunden.

Nach ihren Erfolgen bei der Jugend-WM trainierte die 19-jährige Öberg ab dem Sommer 2018 gemeinsam mit der schwedischen A-Mannschaft.[2] Über die Saison 2018/19 erhielt sie mehrere Einsätze im IBU-Cup, der zweithöchsten Wettkampfserie im Erwachsenenbereich, bei denen sie einen neunten Platz als bestes Ergebnis erzielte. Im November 2019 debütierte Öberg im Weltcup und sammelte als Zwölfte in ihrem ersten Rennen – dem Sprint vor heimischem Publikum in Östersund – sofort Weltcuppunkte. Wenige Tage später lief sie an zweiter Position in der schwedischen Frauenstaffel, die sie in Führung liegend übergab und mit der sie letztlich als Dritte erstmals auf dem Podium im Weltcup stand. Öberg bestätigte diese Ergebnisse im weiteren Saisonverlauf, erreichte in 17 von 19 Einzelstarts die Punkteränge der besten 40, erzielte als bestes Ergebnis einen achten Platz im Sprint von Nové Město und belegte in der Gesamtwertung den 24. Rang. Sie bestritt zudem einen Großteil der Staffelrennen und kam dort mit einem zweiten Platz in Oberhof erneut unter die besten Drei. Am Ende des Winters zeichnete der Biathlon-Weltverband IBU Öberg als Rookie of the Year aus.[3]

Weltcupsiege und olympische Medaillen (seit 2020)

In ihrer zweiten Weltcupsaison 2020/21 zählte Öberg insbesondere in den ersten Wochen zu den stärksten Athletinnen im Feld: Von den neun Einzelrennen bis zum Jahreswechsel beendete sie sieben unter den Top Ten und stand dabei zweimal – im Sprint von Kontiolahti sowie in der Verfolgung von Hochfilzen – als Dritte auf dem Podest, jeweils gemeinsam mit ihrer Schwester Hanna. In den Staffeln lief sie in Kontiolahti und Nové Město na Moravě zu ihren ersten beiden Weltcupsiegen: In Nové Město setzte sie sich als Schlussläuferin auf der letzten Runde gegen die Weißrussin Jelena Krutschinkina durch.[4] Im Vergleich zur Vorsaison verbesserte Öberg ihre Laufleistung und insbesondere ihre Trefferquote im Liegendschießen von 73 % auf zu Saisonbeginn 90 %.[5] Als Schwäche machte sie selbst die fehlende Konstanz ihre Leistungen aus[6] – zwischen Januar und März 2021 erreichte sie in nur einem weiteren Einzelrennen die vorderen zehn Ränge und fiel im Weltcup-Gesamtklassement vom zwischenzeitlich vierten auf den zwölften Rang zurück. Nach Abschluss der Weltcupsaison gewann Elvira Öberg Ende März 2021 ihren ersten nationalen Meistertitel, als sie vor ihrer Schwester den Sprint in Östersund gewann.[7]

Im Winter 2021/22 feierte Öberg ihre ersten vier Einzel-Weltcupsiege: Bei den Veranstaltungen in Annecy/Le Grand-Bornand schlug sie sowohl in der Verfolgung als auch im Massenstart Julia Simon um einige Sekunden,[8] im späteren Saisonverlauf entschied sie den Sprint in Ruhpolding sowie einen weiteren Massenstart in Otepää für sich. Neben Justine Braisaz-Bouchet war sie auf der Strecke eine der schnellsten Athletinnen der Weltcupsaison.[9] In der Gesamtwertung der Wettkampfserie belegte sie wie auch im Sprint- und Verfolgungsklassement Rang zwei hinter Marte Olsbu Røiseland. Den Sieg im Massenstartweltcup verpasste Öberg im abschließenden Rennen um einen Platz, hier triumphierte Braisaz-Bouchet. Öberg gewann dafür die Nachwuchswertung als beste Biathletin unter 25 Jahren.[10] Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking wurde sie als Schlussläuferin des schwedischen Frauenquartetts zusammen mit Linn Persson, Mona Brorsson und ihrer Schwester Hanna Öberg Staffelolympiasiegerin. Zudem holte sie in Sprint und Verfolgung zwei olympische Silbermedaillen (jeweils hinter Olsbu Røiseland).[11]

Persönliches

Öberg wuchs in der nordschwedischen Provinz Norrbotten auf: Sie wurde in Kiruna geboren und zog mit ihrer Familie als Kind nach Svensbyn in der Gemeinde Piteå. Ihre drei Jahre ältere Schwester Hanna startet seit 2016 im schwedischen Weltcupteam, war 2017 Rookie of the Year und wurde 2018 Olympiasiegerin im 15-Kilometer-Einzelrennen – wenige Wochen, bevor Elvira dreifache Jugendweltmeisterin wurde, was zu vielen Vergleichen zwischen den Entwicklungen der beiden führte.[12][13] Elvira Öberg bezeichnete ihre Schwester als Vorbild, erklärte, sie seien beide ehrgeizig[12], und gab als Ziel an, sie wolle Hannas Leistungen übertreffen.[14] Seit dem Ende ihrer schulischen Ausbildung in Sollefteå 2019 lebt sie in Östersund in der Nähe des Skistadions.[14]

Statistik

Weltcup

Weltcupsiege

EinzelrennenStaffelrennen
Nr.DatumOrtDisziplin
1.18. Dez. 2021Frankreich Annecy-Le Grand-BornandVerfolgung
2.19. Dez. 2021Frankreich Annecy-Le Grand-BornandMassenstart
3.12. Jan. 2022Deutschland RuhpoldingSprint
4.12. März 2022Estland OtepääMassenstart
Nr.DatumOrtDisziplin
1.5. Dez. 2020Finnland KontiolahtiStaffel1
2.4. März 2021Tschechien Nové Město na MoravěStaffel2
3.11. Dez. 2021Osterreich HochfilzenStaffel3
1 mit Johanna Skottheim, Mona Brorsson und Hanna Öberg
2 mit Mona Brorsson, Hanna Öberg und Linn Persson
3 mit Linn Persson, Anna Magnusson und Hanna Öberg

Weltcup-Platzierungen

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixedstaffeln
PlatzierungEinzelSprintVerfolgungMassenstartStaffelGesamt
1. Platz11237
2. Platz1135
3. Platz2259
Top 101101041742
Punkteränge52418121877
Starts62719121882
Stand: Saisonende 2021/22

Olympische Winterspiele

EinzelwettbewerbeStaffelwettbewerbe
EinzelSprintVerfolgungMassenstartFrauenstaffelMixed-Staffel
Olympische Winterspiele 2022
China Volksrepublik Peking
13.Silber 2.Silber 2.9.Gold 1.4.

Weltmeisterschaften

EinzelwettbewerbeStaffelwettbewerbe
EinzelSprintVerfolgungMassenstartFrauenstaffelMixed-StaffelS.-M.-Staffel
Weltmeisterschaften 2020
Italien Antholz
14.13.47.26.5.
Weltmeisterschaften 2021
Slowenien Pokljuka
35.22.14.14.5.

Weblinks

Commons: Elvira Öberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Svenska Skidskytteförbundet Verksamhetsberättelse 2016-2017 (PDF; 2,4 MB) auf skidskytte.se. Abgerufen am 25. April 2020.
  2. Kent Vikström: Efter JVM-succén – Elvira Öberg uttagen till landslaget auf svt.se. Erschienen am 17. April 2018. Abgerufen am 25. April 2020.
  3. Lisa Gerth: Elvira Öberg und Nikita Porshnev sind „IBU Rookie of the year“ auf biathlon-news.de. Erschienen am 23. März 2020. Abgerufen am 25. April 2020.
  4. Elvira Oeberg sichert schwedischen Staffelerfolg auf biathlonworld.com. 4. März 2021.
  5. Jaka Lucu: Elvira geht ihren eigenen Weg nach ganz oben. In: Biathlonworld. Nr. 57/2021, S. 110–112. Als PDF verfügbar.
  6. Elias Fischer: Doppelt schießt besser auf tagesspiegel.de. 15. Januar 2021.
  7. Elvira Öberg vann guld före Hanna auf svt.se. 26. März 2021.
  8. Johan Cedervall: Elvira Öbergs succé – tar första världscupsegern auf svt.se. 18. Dezember 2021; Hannes Nyberg/Lotta Fahlberg: Elvira Öberg tog andra raka världscupsegern auf svt.se. 19. Dezember 2021. Abgerufen am 12. April 2022.
  9. 2021–22 Season statistics / Results and individual statistics for Women's Non-Team World Cup events auf realbiathlon.com. Abgerufen am 12. April 2022. Sowohl Braisaz-Bouchet als auch Öberg waren über die gesamte Saison gesehen etwa fünf Prozent schneller als der Schnitt des Teilnehmerfeldes.
  10. Pascal Steinmann: Elvira Öberg verpasst Gesamtsieg im Massenstart wegen Teamkollegin Linn Persson - Kritik an Schwedin in sozialen Medien auf eurosport.de. 22. März 2022. Abgerufen am 12. April 2022.
  11. Saskia Aleythe: Wenn Biathlon Familiensache ist auf sueddeutsche.de. 17. Februar 2022. Abgerufen am 12. April 2022.
  12. a b Moa Höjer: Elvira Öberg: "Man har hunnit brottas en del" auf kuriren.nu. Erschienen am 18. März 2018. Abgerufen am 25. April 2020.
  13. Patric Sellen: Elvira Öberg, 18, bättre än storasyster Hanna auf svt.se. Erschienen am 16. Februar 2018. Abgerufen am 25. April 2020.
  14. a b Ein Tag im Leben von Elvira Oeberg auf biathlonworld.com. Erschienen am 2. August 2019. Abgerufen am 25. April 2020. „Ich hoffe wirklich sehr, dass ich besser werden kann als sie [Hanna]. Das ist mein Ziel, und ich halte es nicht für unrealistisch.“

Auf dieser Seite verwendete Medien

Biathlon pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Biathlon
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Flag of Ukraine.svg
Vexillum Ucrainae
2020-01-12 IBU World Cup Biathlon Oberhof IMG 2968 by Stepro.jpg
(c) Steffen Prößdorf, CC BY-SA 4.0
IBU World Cup Biathlon Oberhof; Elvira Oeberg (SWE, Schweden)
IBU official logo.svg
Autor/Urheber: International Biathlon Union | IBU, Lizenz: CC BY-SA 4.0
IBU official logo