Elisabeth von Bayern (1443–1484)

Elisabeth von Bayern, Kurfürstin von Sachsen

Elisabeth von Bayern (* 2. Februar 1443 in München; † 5. März 1484 in Leipzig) war eine Prinzessin von Bayern-München und durch Heirat Kurfürstin von Sachsen.

Leben

Elisabeth war eine Tochter des Herzogs Albrechts des Frommen von Bayern (1401–1460) aus dessen Ehe mit Anna (1420–1474), Tochter des Herzogs Erich I. von Braunschweig-Grubenhagen.

Sie heiratete am 25. November 1460 in Leipzig[1] den nachmaligen Kurfürsten Ernst von Sachsen (1441–1486). Die Verlobung fand schon zehn Jahre davor statt und die Ehe hätte laut Heiratsabrede schon 1456 vollzogen sein sollen. Für die gemeinsame Hofhaltung wurde ab 1468 das Residenzschloss in Dresden umgebaut und auf dem Meißner Burgberg ab 1471 die alte Burg durch einen neuen Schlossbau errichtet, die später sogenannte Albrechtsburg. Für die sorgfältige Erziehung ihrer Kinder und vor allem deren wissenschaftliche Ausbildung zeigte sich Elisabeth wesentlich mitverantwortlich. Die Ehe des Kurfürstenpaares galt als glücklich und Ernst liebte seine Gemahlin innig.[2]

Die Kurfürstin, die als Stammmutter des ernestinischen Hauses gilt, starb 41-jährig nach längerer Krankheit. In der letzten Zeit war sie bettlägerig und zu ihrer Pflege wurde ein Bett mit Rädern und Hebezug benutzt.[3] Elisabeth starb fast gleichzeitig mit ihrem Sohn Adalbert und ihrer Schwiegermutter Margarete. Ernst folgte seiner Gemahlin im August 1486 in den Tod. Elisabeths Sohn Friedrich der Weise soll Spalatin berichtet haben, dass er seinerzeit von einem Begräbnis zum nächsten geritten sei.[4] Sie wurde in der Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig bestattet.[5]

Nachkommen

Epitaph Elisabeth von Sachsen

Aus ihrer Ehe hatte Elisabeth folgende Nachkommen:

⚭ 1478 König Johann I. von Dänemark, Norwegen und Schweden (1455–1513).
⚭ 1. 1500 Prinzessin Sophie von Mecklenburg-Schwerin (1481–1503)
⚭ 2. 1513 Prinzessin Margarete von Anhalt (1494–1521)
⚭ 1487 Herzog Heinrich von Braunschweig-Lüneburg (1468–1532)
  • Wolfgang (1473–1478)

Literatur

  • Reiner Gross: Die Wettiner, W. Kohlhammer Verlag, 2007, S. 83

Einzelnachweise

  1. Gustav von Hasselholdt-Stockheim: Herzog Albrecht IV. von Bayern und seine Zeit, Wagner, 1865, S. 328
  2. Franz Otto Stichart: Das Königreich Sachsen und seine Fürsten, C. L. Hirschfeld, 1854, S. 97
  3. Carola Fey, Steffen Krieb, Werner Rösener: Mittelalterliche Fürstenhöfe und ihre Erinnerungskulturen, V&R unipress GmbH, 2007, S. 267
  4. Karl Wilhelm Böttiger: Geschichte des Kurstaates und Königreiches Sachsen, Band 2, F. A. Perthes, 1867, S. 409
  5. Dezember 2019: Kommt die Elisabeth von Sachsen an ihren angestammten Ort? Paulinerverein, abgerufen am 6. März 2020.
VorgängerinAmtNachfolgerin
Margaretha von ÖsterreichKurfürstin von Sachsen
1464–1484
Sibylle von Jülich-Kleve-Berg

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Ev. Stadtkirche St. Thomas Leipzig. Im Bereich der Vierung, am ersten südlichen Pfeiler, ist die bronzene Grabplatte der Herzogin Elisabeth von Sachsen (gest. 1484) eingelassen, Ehefrau des Kurfürsten Ernst von Sachsen und Tochter Herzog Albrechts III. von Bayern.
ElisabethBayxSachsen.jpg
Elisabeth von Bayern (1443-1484), Kurfürstin von Sachsen