Elio de Angelis

Elio de Angelis
Elio de Angelis 1982
Nation:Italien Italien
Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis von Argentinien 1979
Letzter Start:Großer Preis von Monaco 1986
Konstrukteure
1979 Shadow · 1980–1985 Lotus · 1986 Brabham 
Statistik
WM-Bilanz:WM-Dritter (1984)
StartsSiegePolesSR
10823
WM-Punkte:122
Podestplätze:9
Führungsrunden:27 über 143 km
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Elio de Angelis (* 26. März 1958 in Rom; † 15. Mai 1986 in Marseille) war ein italienischer Automobilrennfahrer. In der Formel 1 startete er für Shadow, Lotus und Brabham. De Angelis bestritt zwischen 1979 und 1986 insgesamt 108 Rennen; er stand neunmal auf dem Podium, holte dreimal die Pole, und gewann zwei Grands Prix.

Karriere

Kartsport

Mit 14 Jahren begann de Angelis mit dem Kartsport, 1975 belegte er Platz zwei bei der Kart-Weltmeisterschaft hinter dem Belgier François Goldstein. 1976 gewann er die Kart-Europameisterschaft.

Einstieg in den Monoposto-Bereich (1977–1978)

1977 stieg de Angelis im Alter von 19 Jahren mit einem Chevron-Toyota in die italienische Formel-3-Meisterschaft ein. Bereits das dritte Rennen gewann er, am Saisonende wurde er Meister. Außerdem bestritt er drei Rennen der Formel-2-Europameisterschaft für die Scuderia Everest von Giancarlo Minardi. 1978 begann er zunächst die Formel-2-Europameisterschaft bei der Scuderia Everest, stieg aber nach dem sechsten Rennen aufgrund der technischen Unterlegenheit seines Teams aus. Er kehrte zurück in die Formel 3, wo er das prestigeträchtige Formel-3-Rennen von Monaco gewann.

Formel 1

Shadow (1979)

Nachdem er bereits im September 1978 Testfahrten für das Formel-1-Team Shadow bestritten hatte, bekam de Angelis einen Vertrag bei Shadow für die Saison 1979. Finanziert wurde dieser Platz von seinem Vater, was ihm zunächst den Ruf eines Paydrivers einbrachte. Sein einziges Resultat in den Punkterängen war der vierte Platz beim letzten Saisonrennen, dem Großen Preis der USA Ost in Watkins Glen.

Lotus (1980–1985)

Elio de Angelis 1985 im Lotus 97T auf dem Nürburgring

Dank seiner guten Leistungen mit dem unterlegenen Wagen in der Saison 1979 bot ihm Colin Chapman einen Vertrag beim Team Lotus für die Saison 1980 an. Das beste Resultat in seiner ersten Saison bei Lotus war der zweite Platz beim Großen Preis von Brasilien.[1] Die Weltmeisterschaft schloss er mit 13 Punkten als Siebter ab. 1981 fuhr de Angelis auf Platz acht in der Fahrerweltmeisterschaft mit 14 Punkten. 1982 gewann er in Österreich mit einem Vorsprung von 0,05 Sekunden auf Keke Rosberg seinen ersten Grand Prix.[2] Mit 23 Punkten wurde er in der Weltmeisterschaft Neunter.

In der darauf folgenden Saison 1983 hatte der Lotus zu viele Defekte, deshalb erzielte er mit einem fünften Platz beim Großen Preis von Italien nur zwei Weltmeisterschaftspunkte. 1984 wurde de Angelis Dritter in der Weltmeisterschaft mit 34 Punkten. Obwohl ihm kein Sieg gelang, war das die beste Formel-1-Saison in seiner Karriere. 1985 gewann de Angelis sein zweites und letztes Rennen, den Großen Preis von San Marino. Mit 33 Punkten wurde er Fünfter in der Weltmeisterschaft.

Brabham (1986)

1986 bekam de Angelis einen Vertrag von Bernie Ecclestone bei Brabham. Der sehr flach gebaute Brabham BT55 erwies sich als ein problematisches Auto. Der Große Preis von Monaco war de Angelis’ letztes Formel-1-Rennen.

Tödlicher Unfall

Elio de Angelis verunglückte am 15. Mai 1986 bei Testfahrten für das Brabham-Team in Le Castellet. Als Unfallursache wird ein Bruch des Heckflügels bei einer Geschwindigkeit von rund 300 km/h in der S-Kurve „La Verrière“ vermutet. Eine offizielle Bestätigung der Ursache gab es jedoch nie. Nach mehreren Überschlägen und einem Kontakt mit der Leitplanke blieb das Auto kopfüber liegen. Als Alan Jones an der Unfallstelle anhielt, brannte der Wagen bereits. Die schlecht ausgerüsteten Marshalls waren nicht in der Lage, das Feuer schnell zu löschen. So dauerte es mehrere Minuten, bis der Wagen umgedreht werden konnte und die Löschfahrzeuge an der Unfallstelle eintrafen. De Angelis soll nicht schwer verletzt gewesen sein, lediglich ein Schlüsselbeinbruch wurde festgestellt. Da bei den Testfahrten kein Rettungshubschrauber an der Strecke zur Verfügung stand, verging viel Zeit, bis de Angelis ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Er starb dort an Erstickung.[3]

Statistik

Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft

Grand-Prix-Siege

Einzelergebnisse

Saison12345678910111213141516
1979
712DNF7DNFDNFDNQ161211DNFDNFDNFDNF4
1980
DNF2DNFDNF10*9*DNFDNF16*6DNF4104
1981
DNF465DNF56DSQ77546DNF
1982
8DNF545DNF4DNF4DNFDNF16DNFDNF
1983
DSQDNFDNFDNFDNF9DNFDNFDNFDNFDNFDNF5DNFDNF
1984
3753*554234DNFDNF4DNFDNF5
1985
3413555NCDNF556DNF5DNFDSQ
1986
8DNFDNFDNF
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Weblinks

Commons: Elio de Angelis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. autodrom 13, von Axel Moreno, S. 14 (ISBN 3-87396-413-9)
  2. GRAND PRIX von Ulrich Schwab, S. 129 (ISBN 3-87943-881-1)
  3. Elio de Angelis - Der letzte Gentleman der F1. Motorsport-Magazin.com, 1. Januar 2005, abgerufen am 17. September 2013.

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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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