Elfenbeinschnitzerei
Elfenbeinschnitzerei ist die Kunst, durch Schnitzen und andere Techniken wie Schaben, Bohren, Ritzen (Gravieren) aus Elfenbein Skulpturen, Reliefs, Ornamente und kunsthandwerkliche Arbeiten herzustellen.
Überblick
Schnitzereien aus Elfenbein des Wollhaarmammuts gehören wegen der Dauerhaftigkeit des Materials zu den ältesten Zeugnissen jungpaläolithischer Kleinkunst, während Gegenstände aus anderen, ebenfalls leicht zu bearbeitenden aber vergänglichen Rohstoffen, wie etwa Holz, meist nicht die Zeiten überdauert haben. Die Herstellung von Skulpturen und Schmuck begann in der altsteinzeitlichen Kultur des Aurignacien, parallel zur Fertigung von Speerspitzen, seit dem Gravettien auch von Nadeln und Pfeilspitzen. Die zugehörigen Schnitzwerkzeuge waren Klingen, Bohrer und Stichel aus Feuerstein, was durch Bearbeitungsspuren an den Gegenständen belegt ist. Spätere Generationen benutzten Werkzeuge aus Metall. Abgesehen vom verbesserten Klingenmaterial hat sich über die Jahrtausende hinweg die Technik der Elfenbeinschnitzerei wenig gewandelt. Prägend auf allen Kulturstufen der Menschheit waren die handwerklichen Fähigkeiten des Schnitzers und sein künstlerisches Verständnis. Auch das Aufkommen der Maschinen änderte hieran nichts. Sie erweiterten die Möglichkeiten bis hin zu Drechselarbeiten und zur Spielerei der sogenannten Wunderkugeln, die ohne Drehbank nicht herzustellen wären. Zu den traditionellen Werkzeugen der Elfenbeinbearbeitung traten hochtourige Präzisionswerkzeuge (Bohrschläuche, Fräsen), wie sie auch vom Zahnarzt benutzt werden.
Stein- und Bronzezeit
Als früheste figürliche Abbildung eines Menschen weltweit gilt die 6 cm große Venus vom Hohlefels aus Mammut-Elfenbein, für die ein Alter zwischen 35.000 und 40.000 Jahren angenommen wird. Sie wurde 2008 in einer Höhle der Schwäbischen Alb entdeckt.
Ebenfalls aus Mammut-Elfenbein besteht der Löwenmensch,[1] dessen Einzelteile ab 1939 im Hohlenstein-Stadel, einer Höhle im Lonetal, aufgefunden wurden. Die 31 cm große Figur ist die erste dreidimensionale Darstellung eines Mischwesens mit tierischen und menschlichen Merkmalen.
Als weitere bekannte Elfenbein-Kleinkunst der Schwäbischen Alb sind die einige Jahre vor dem Löwenmenschen ausgegrabenen 11 Tierskulpturen aus den Vogelherdhöhlen[2] zu nennen, die mit einem Alter von 32.000 Jahren ebenso alt sind wie der Löwenmensch. In der nur wenige Kilometer entfernten Höhle Geißenklösterle konnte 1988 eine Flöte aus Mammutelfenbein geborgen werden, die als ältestes Musikinstrument der Welt gilt. Unter den Tierdarstellungen befinden sich ein Wildpferd und ein Mammut. Auch bei der archäologischen Sicherung der Pfahlbauten der La-Tène-Kultur wurden Elfenbeinschnitzereien zutage gefördert.
- Löwenmensch aus dem Hohlenstein-Stadel
- Wildpferd aus den Vogelherdhöhlen
- Mammutfigur aus der Höhle Geißenklösterle
- Klingen aus Feuerstein zum Bearbeiten von Elfenbein
- Venus von Brassempouy aus der Grotte du Pape in Frankreich
Ägypten
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Die beiden Zentren früher Hochkulturen sind Ägypten und Sumer in Mesopotamien. Durch die ausgeprägte Bestattungskultur der Ägypter sind ausdrucksvolle Elfenbein-Arbeiten bekannt, die als Grabbeigaben die Zeiten überdauert haben. Sicher datierbare Stücke kennen wir seit der Zeit um 4000 vor Christus (Badari-Kultur). Unter den Beigaben befinden sich neben Kämmen, Armreifen und Perlen auch Statuetten von großer Schönheit. Aus der Naqada-Kultur ist ein Prunkmesser mit einem Griff aus Nilpferd-Elfenbein überliefert. Einer der ersten Könige, der siegreiche Pharao Den, ist auf einer Elfenbeinplakette verewigt, die in seinem Grab gefunden wurde. Die einzige bisher bekannte Darstellung des Pharao Cheops in Elfenbein zeigt das Foto unten.
- Griff eines Prunkmessers (Messer vom Gebel el-Arak) aus Nilpferd-Elfenbein, (Naqada-Kultur), etwa 3200 v. Chr.
- Elfenbeinkämme und -nadeln der Naqada-Zeit
- Darstellung des Pharao Den, 1. Dynastie, Grabbeigabe, etwa 3000 v. Chr.
- Pharao Cheops; etwa 2600 v. Chr.
Mesopotamien – Vorderasien
Mesopotamien gehört zum Gebiet des Fruchtbaren Halbmondes, einer Region, die – durch das große Flusssystem von Euphrat und Tigris begünstigt – zur Wiege der ersten Hochkultur der Menschheitsgeschichte (Sumer) wurde. Aus den Trümmern der Städte dieser Zeit und den Ruinen der nachfolgenden Reiche der Akkader, Babylonier und Assyrer konnten einzigartige Elfenbeinarbeiten ausgegraben werden. Viele von ihnen müssen auf dem Handelsweg hierher gelangt sein, denn Elfenbein gehörte nicht zu den bevorzugten Materialien der einheimischen Handwerker, die für Kleinkunst meist Ton und für Einlegearbeiten Muschelplättchen verwendeten.[3] Die unzähligen Elfenbeintäfelchen aus dem Palast von Nimrud, die als Bekleidung der Wände und der Möbel gedient hatten, sind hauptsächlich phönizischen Ursprungs.[4] Die Phönizier waren es, die als führende Seehandelsmacht die phönizischen Elfenbeinarbeiten nicht nur im Orient, sondern auch in Europa verbreiteten.
- Kleines Kosmetikgefäß aus Flusspferd-Elfenbein, 13. Jh. v. Chr., aus Minet el-Beida bei Ugarit
- Elfenbeinplakette aus Arslan Tash, etwa 8. Jh. v. Chr.
- Elfenbeinschnitzerei aus Urartu
- Phönizische Arbeit, 9. bis 8. Jh. v. Chr., gefunden in Nimrud
- Möbel-Dekoration, 9. bis 7. Jh. v. Chr., gefunden in Nimrud
Griechische Welt
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Die Griechen übernahmen von den Phöniziern neben dem Alphabet weitere Kulturelemente, wie Formensprache und Bildmotive, was sich auch in der Elfenbeinschnitzerei zeigt. Die ersten Elfenbein-Gegenstände, die nach Griechenland gelangten, brachten die Phönizier, die den Seehandel im Mittelmeerraum dominierten. Dieser orientalische Einfluss trug wesentlich zur Ausbildung der frühgriechischen Kunst bei.[5] Als ein Meisterwerk dieser Epoche gilt die 24 cm große Elfenbein-Statuette, die als Grabbeigabe in Kerameikos gefunden wurde (Foto). Elfenbein-Applikationen schmückten Musikinstrumente, Ruheliegen (Klinen) und andere Möbelstücke. Außerdem entstanden aus Elfenbein Gerätschaften, Behälter (Pyxiden) und Kleinkunst.
Die spektakulärste Verwendung fand Elfenbein bei der Verkleidung der kolossalen Götterstatuen, wobei die unbedeckten Hautpartien aus Elfenbein und die Gewandung aus Goldblech bestanden. Die Zeusstatue in Olympia, eines der Sieben Weltwunder der Antike, die der griechische Bildhauer Phidias etwa 430 v. Chr. schuf, war 12 Meter hoch. Sie ist nicht mehr erhalten. Ebenfalls von Phidias stammte die in gleicher chryselephantiner Technik ausgeführte Statue der Athene für den Parthenon in Athen (Foto rechts). Auch aus dem archaischen Griechenland sind Gold-Elfenbein-Skulpturen überliefert.
- Elfenbein-Statuette, aus einem Grab in Kerameikos
- Minoischer Stierspringer 15. Jh. v. Chr.
- Mykenische Elfenbeindose (Pyxis), 15. Jh. v. Chr.
- Elfenbein (brandgeschwärzt) und Gold, archaisches Griechenland
Römische Welt
Mit der Übernahme etruskischer und griechischer Kulturelemente gelangten Erzeugnisse aus Elfenbein zu den Römern, wobei auch hier den Phöniziern die Vermittlerrolle zufiel. Elfenbein wurde in reichem Maße für Schmuck, Kleinkunst und Hausrat verwendet. Entsprechend den griechischen Vorbildern diente es als edles Furniermaterial der Aufwertung von Möbeln. Mit Elfenbein wurden vielfach Ruheliegen (Klinen) und die prächtigen Amtsstühle der Magistraten verkleidet. Musikinstrumente erhielten Elfenbeinschmuck und -intarsien. Flöten wurden vollständig aus Elfenbein hergestellt. Neben Götterfiguren schnitzte man Reliefs mit Darstellungen von Feldherren oder Kaisern in Elfenbein (Foto rechts).
Ab der Kaiserzeit finden Elfenbeinschnitzereien besondere Verwendung zum Schmuck der Diptychen, welche die Konsuln beim Antritt des Amtes als besondere Auszeichnung zu verschenken pflegten. Diese, aus zwei Platten bestehenden, durch ein Scharnier zum Aufklappen eingerichteten Schreibtafeln, tragen auf den Außenseiten gewöhnlich das Bildnis des betreffenden Konsuls.
- Elfenbeindose (Pyxis), etruskische Arbeit, 7. bis 6. Jh. v. Chr.
- Möbelschmuck, Elfenbein, in Pompeji gefunden
- Konsulardiptychon des Flavius Anastasius Probus, 517 n. Chr.
- Teil eines Konsulardiptychons etwa 530 n. Chr.
Christliche Welt – Allgemeines
Durch das Christentum erfuhr Elfenbein eine nie dagewesene Aufwertung. Ausgangspunkt ist das Hohelied Salomos (7,5 ), in dem die Schönheit der Geliebten gepriesen wird: Dein Hals ist ein Turm von Elfenbein. Der elfenbeinerne Turm wurde als Symbol der Reinheit schon zu Zeiten der Kirchenväter zu einer Ehrenbezeichnung für die Mutter Gottes (siehe auch Artikel Lauretanische Litanei). Damit erlangte Elfenbein im Christentum eine Bedeutung wie in keiner anderen Religion.
Viele sakrale Gegenstände wurden aus Elfenbein gefertigt und reich verziert: Weihwassereimer (Situlen), Hostiendosen (Pyxiden), Reliquienschreine, liturgische Kämme, Kruzifixe, Bischofsstäbe und Buchdeckel für die heiligen Schriften.
Beispiele kostbarer Elfenbeinarbeiten aus den ersten Jahrhunderten sind der Bischofsstuhl des Maximianus und der Buchdeckel, mit dem das später entstandene Etschmiadsin-Evangeliar ausgestattet wurde. Großen Anteil am damaligen Schaffen hatten byzantinische Werkstätten, aus denen etwa das Kästchen mit Szenen der Josefsgeschichte stammt.
- Pyxis mit Motiven aus der griechischen Mythologie, byzantinisch, 5. Jh. n. Chr.
- Elfenbein-Situla, Weihwassereimer, ottonisch, Mailand, 980 n. Chr.
- Liturgische Kämme, Italien, 11. und 14. Jh.
- Brustkreuz von St. Servatius, Trier 11. Jh.
- Krümme eines Bischofstabes, Walross-Elfenbein, England 12. Jh.
- Reliquienschrein, Köln 13. Jh.
Europa – Mittelalter
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Im Zuge der Missionierung der germanischen Völker gelangte mit dem Christentum auch die Elfenbeinschnitzerei über die Alpen. Getragen wurde sie von dem sich entwickelnden Mönchtum und den Klosterwerkstätten, die für die Ausstattung der Kirchen mit sakralen Gegenständen sorgten. Zwei Beispiele aus karolingischer und ottonischer Zeit sind die Schnitzereien auf den Buchdeckeln der berühmten Evangeliare des Klosters Lorsch und des Klosters Echternach (Fotos links und rechts). Zu den führenden Werkstätten gehörten auch die Klöster Reichenau, Reims, St. Gallen.
Ausgehend von diesen Traditionen und begünstigt durch den wachsenden Handel, der den bis dahin unbekannten Rohstoff Elfenbein herbrachte, verbreitete sich die Elfenbeinschnitzerei in Mitteleuropa allgemein. Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts entstehen in Paris zahlreiche kleine Haus- und Reisealtärchen in Form von Diptychen mit geschnitzten Reliefs auf der Innenseite.[6] Hinzu kamen mehr und mehr Luxusartikel und Gegenstände für den Gebrauch im Alltag. Elfenbein diente der Verschönerung von Schmuckkästchen, Spiegeln und Kämmen. Führend in diesem Genre waren Werkstätten in Paris, Venedig (Embriachi-Werkstatt)[7] und Florenz. Die Bildmotive stammten vorwiegend aus mythischen Quellen und aus der Welt des Minnesangs. Die Schnitzerei auf einem Elfenbeinkästchen aus Frankreich zeigt die in damaliger Zeit beliebte Darstellung der Legende vom Einhorn (Foto unten).
Aus dem Norden Europas sind einzigartige Arbeiten aus Walross-Elfenbein überliefert, die von den Wikingern stammen und die durch Handel in verschiedene Regionen Europas gelangten. Schachfiguren der Wikinger wurden in Norwegen, Schottland und Frankreich gefunden.
- Brettchen aus Walross-Elfenbein, Wikingerzeit, etwa 8. bis 9 Jh.
- Elfenbein-Schachfigur, Wikingerzeit, 12. Jh.
- Schachfiguren aus Walross-Elfenbein, Wikingerzeit, etwa 12. Jh. (siehe Artikel Lewis-Schachfiguren)
- Rückseite eines Spiegels (Spiegelkapsel), Nordfrankreich, 14. Jh.
- Elfenbeinkamm, wahrscheinlich England oder Wales, etwa 1080–1100
- Elfenbeinkästchen, Paris, 14. Jh.
Europa – Neuzeit
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Nach den großen Umwälzungen (Erfindung des Buchdrucks, Untergang des Byzantinischen Reiches, Entdeckung Amerikas 1492) und getragen von der Aufbruchstimmung wandten sich die Künstler der Renaissance vom christlich-religiös geprägten Elfenbein ab. Bevorzugte Materialien für Kleinkunst waren Bronze und Edelmetalle.
Weiterhin aus Elfenbein hergestellt wurden die bereits im Mittelalter für den liturgischen Friedensgruß aufkommenden Paxtafeln (Foto unten), die bis zum 19. Jahrhundert in Gebrauch waren.[8] Sakrale Gegenstände kamen auch aus Afrika, wo die Elfenbeinschnitzerei im Auftrag portugiesischer Händler nach bildlichen Vorlagen betrieben wurde.
Eine Blütezeit erlebte die europäische Elfenbeinschnitzerei im 17. Jahrhundert, wobei deutsche Künstler besonders hervortraten (siehe Abschnitt Elfenbeinkunst in Deutschland). Im Gegensatz zum Mittelalter mit seiner Buntfarbigkeit ließ man jetzt im Barock allein den warmen Ton des edlen Materials wirken. Haupterzeugnisse waren vollplastische Figuren und Figurengruppen, Reliefs, Prunkgefäße, Jagdkannen, Humpen und Tafelaufsätze. Viele dieser Gefäße wurden unter Verwendung von Edelmetallen gestaltet.
Eine besondere Form der Elfenbeinbearbeitung stellte das Drechseln dar. Mit Hilfe einer Drehbank konnten die damals sehr beliebten Contrefait-Werke (Foto unten) hergestellt werden. Noch komplizierter in der Fertigung waren die aus einem Stück geschnittenen Wunderkugeln mit immer kleiner werdenden Innenkugeln.
Die Begeisterung für diese und ähnliche Spielereien in der Zeit des Rokokos brachte verschiedene europäische Fürsten dazu, Elfenbein-Künstler an ihre Höfe zu holen und sich selbst in der Praxis des Drechselns unterweisen zu lassen. Ende des Jahrhunderts fand Elfenbein auch Verwendung als Malgrund für Miniaturen.[9] Einen letzten Höhepunkt erlebte die Elfenbeinkunst in den Skulpturen der Gold-Elfenbein-Manier (Chryselephantin) in der Zeit des Jugendstils und des Art déco, wobei das Gold oft durch vergoldete oder bemalte Bronze ersetzt wurde.
Im 19. Jahrhundert war an die Stelle der handwerklich-künstlerischen Bearbeitung des Elfenbeins zunehmend die industrielle Massenfertigung von Gebrauchsgegenständen aller Art getreten. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch das Überangebot, wofür die Kolonialmächte England, die Niederlande und Portugal sorgten. Die Folge war eine nie dagewesene Dezimierung der Elefanten in Asien und Afrika.[10]
- Paxtafel, 15. Jh.
- Arbeit der Sapi (Sierra Leone) für portugiesische Händler, 15./16. Jh.
- Prunkgefäß in Form des Nautiluspokals von Jeremias Bezold, 17. Jh.,
- Gedrechselte Objekte: zwei Contrefait-Objekte zwischen zwei Pokalen, Deutschland, 17. Jh.
- Wunderkugel
- Miniatur: Zarin Elisabeth Alexejewna, Gouache auf Elfenbein, 19. Jh.
- Sphynx mystérieux (Chryselephantin), Charles van der Stappen, Belgien, 1898
Elfenbeinkunst in Deutschland
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Nach den Anfängen der Elfenbeinschnitzerei in den Klosterwerkstätten des Mittelalters griffen auch Bildhauer, die in Stein oder Holz arbeiteten, zu dem neuen Material. Zu diesen Künstlern gehörten im 17. und 18. Jahrhundert Christof Angermair, Georg Petel, Melchior Barthel, Balthasar Permoser und Simon Troger. Spezialisten, die sich hauptsächlich mit Elfenbein beschäftigten, waren Leonhard Kern (17. Jh.), die Brüder Christoph Maucher und Johann Michael Maucher (17. Jh.), Ignaz Elhafen (17./18. Jh.), Lebrecht Wilhelm Schulz (18./19. Jh.), Ferdinand Preiss und Jan Holschuh (20. Jh.). Die Erfindung der kunstvollen Contrefait-Drechselarbeiten wird der Nürnberger Familie Zick (17. Jh.) zugeschrieben.
Eine im 16. Jahrhundert beginnende Entwicklung innerhalb der Elfenbeinverarbeitung mit hohem mathematisch-technischem Anspruch stellen die aufklappbaren Sonnenuhren mit Kompass dar. Das Zentrum der Herstellung war Nürnberg. Hervorragende Werkstätten waren Leonhart Miller und die Familien Tucher und Troschel.
Im 18. Jahrhundert brachte Erbgraf Franz I. zu Erbach-Erbach das Weiße Gold – wie Elfenbein auch genannt wird – nach Erbach in den Odenwald, was eine Reihe von Elfenbein-Künstlern anzog, und begründete damit die dortige Elfenbeinschnitz-Tradition. Damals wurde der Werkstoff hauptsächlich gedrechselt. Im Jahr 1892 erfolgte in Erbach die Gründung einer Fachschule für Elfenbeinschnitzer. Heute wird dieser Berufszweig in der nahegelegenen „Berufsfachschule für das Holz und Elfenbein verarbeitende Handwerk“ in Michelstadt ausgebildet. Da der Handel mit Elefanten-Elfenbein nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen von 1973 streng reguliert ist, wird heutzutage meist fossiles Mammutelfenbein verarbeitet, für das keine Beschränkungen bestehen. Als Schnitzmaterialien kommen auch Horn, Geweih und die Elfenbein-Nuss zum Einsatz.
1966 wurde in Erbach das Deutsche Elfenbeinmuseum eröffnet. Seit 2016 befindet sich das Museum in Räumen des Schlosses Erbach.
- Die drei Grazien von Leonhard Kern, 17. Jh.
- Elfenbeinskulptur “Die Zeit”, Deutschland, 17. Jh.
- (c) I, Sailko, CC BY-SA 3.0Kopf des Satyr von Balthasar Permoser, 18. Jh.,
- Bettlerfiguren in Elfenbein/Holz von Simon Troger, Deutschland, 18. Jh.
- Ausstellungsstück im Deutschen Elfenbeinmuseum Erbach
- Klappsonnenuhr aus Elfenbein, 16. Jh.
Islamische Welt
Elfenbein hat im Islam keine religiöse Bedeutung und sakrale Gegenstände werden bei der Religionsausübung nicht benötigt. Durch das Bilderverbot im Islam gibt es wesentlich weniger Kunstwerke, die Lebewesen abbilden, als in anderen Kulturkreisen. Das Vermeiden bildlicher Darstellungen führte zu einer Vorliebe für Schrift (Kalligraphie) und Ornament, wie die Beispiele zeigen. Neben den geschnitzten Kästchen und Dosen wurden auch Waffen und Prachtsättel mit Elfenbeinplättchen geschmückt. Viele Gegenstände mit reicher Elfenbeinschnitzerei gelangten durch die Kreuzfahrer ins christliche Abendland.
- Elfenbeindose, Kalifat von Córdoba, 964 n. Chr.
- Elfenbeindose, Kalifat von Córdoba, 968 n. Chr.
- Elfenbein-Kästchen, Kalifat von Córdoba, etwa 1000 n. Chr.
- (c) Luis García, CC BY-SA 3.0Elfenbein-Kästchen, islamisches Königreich Toledo, 11. Jh.
- Elfenbein-Kästchen, islamisch, 11. Jh.
Indischer Subkontinent
Im Gegensatz zu anderen Kulturräumen besteht in Indien seit prähistorischer Zeit[11] das Miteinander von Mensch und Elefant – ohne Unterbrechung bis in unsere Gegenwart. Die ersten Darstellungen von Elefanten finden sich als Felsmalereien in den Höhlen von Bhimbetka. Das Fehlen von Elfenbein-Gegenständen aus Jahrtausenden wird von der Forschung auf die klimatischen Bedingungen zurückgeführt.[12][13] Auch aus der Zeit der Indus-Hochkultur sind Zeugnisse der Elfenbeinbearbeitung selten, obwohl die Ausfuhr von Elfenbein als gesichert gilt. Unter den Tausenden der typischen Harappa-Siegel, die bisher geborgen wurden, war nur ein einziges Exemplar aus Elfenbein. In Lothal konnten einige elfenbeinerne Kämme, Schmuckgegenstände und als Einzelstück ein Stab mit Längeneinteilung ausgegraben werden. Kleinkunstwerke aus Elfenbein wurden nicht aufgefunden.
Aus der folgenden vedischen Zeit sind Elfenbeinschnitzereien ebenfalls nur spärlich überliefert. Außerhalb Indiens gab es einen bisher einmaligen Fund, der auch von den vielfältigen Handelsbeziehungen zeugt. In den Trümmern der im Jahr 79 n. Chr. verschütteten Stadt Pompeji wurde die Statuette der Göttin Lakshmi, entdeckt (Foto rechts).[14]
Die sinnenfreudige Darstellung ist Kennzeichen indischer Kunst, wobei viele Motive einen religiösen Bezug haben.[15] Nach der Zeitenwende nimmt die Zahl der Artefakte aus Elfenbein zu. Aus dem Sommerpalast der Kuschana wurde der sogenannte Schatz von Begram geborgen, der auch viele Elfenbeinschnitzereien enthielt (siehe Elfenbeinschnitzereien von Begram).
Zu den Gegenständen, die traditionell in Indien aus Elfenbein angefertigt wurden, gehörten neben Wand- und Möbelbekleidungen vor allem Statuetten im Dienst der verschiedenen Religionen.
- (c) I, Sailko, CC BY-SA 3.0Elfenbeinverkleidung Begram-Schatz
- Elfenbeinverkleidung Begram-Schatz
- Hindu-Gottheit Ganesha, Ganga-Dynastie, 13. Jh.
- Elfenbeinskulptur im Minakshi-Tempel, Madurai
- Elfenbein-Schmuckkasten, Indien, Mogul-Hofkunst, Anfang 18. Jh.
Ostasien
China
Auf dem ostasiatischen Festland ist die Bearbeitung von Elfenbein bereits aus der neolithischen Hemudu-Kultur bekannt. Aus der späteren Shang-Zeit sind einige elfenbeinerne Grabbeigaben überliefert. Die Funde stammen aus dem vollständig erhaltenen Grab der Heerführerin Fu Hao, einer der Frauen des Königs Wu Ding. Zu den fast zweitausend Objekten – hauptsächlich aus Bronze, Ton und Jade – gehörten auch fünf Elfenbein-Gegenstände, darunter eine reich verzierte Kanne (siehe[16]).
Damit ist die Elfenbeinschnitzerei eine der ältesten Handwerkskünste Chinas. Jedoch besaßen Gegenstände aus Elfenbein im chinesischen Altertum und in den folgenden 2000 Jahren der Kaiserzeit nie den Prestigewert, der ihnen in der Gegenwart (seit Ende des 20. Jahrhunderts) von wohlhabenden Chinesen beigemessen wird. Die Elfenbeinschnitzerei stand in der Rangfolge weit hinter Malerei, Kalligrafie, Bronzekunst und Töpferkunst. Zudem war das bevorzugte Material für geschnitzte Kleinkunst nicht Elfenbein, sondern Jade.
Mit dem Vordringen des Buddhismus von Nordindien aus über die Seidenstraße während der Han-Periode kamen auch die ersten figürlichen Buddha-Darstellungen nach China. Haupterzeugnisse aus Elfenbein waren jedoch Gegenstände des Profangebrauchs, wie Kämme, Haarnadeln, Schmuck, Spielsteine und Unterschriftenstempel. Kunstvolle Arbeiten stellten die oberflächlich eingefärbten und gravierten Tischplatten, Bildtafeln und Behälter dar. Seit der Han-Zeit gehörten für etwa tausend Jahre schmale Elfenbeintäfelchen zur formellen Ausstattung der Beamten. Die Täfelchen (genannt 'hu') dienten für Kurznotizen und galten als Rangabzeichen, die bei der Begrüßung ähnlich wie Zepter in den Händen gehalten wurden (s. Abb. unten).
Die unaufdringliche Verwendung von Elfenbein fand ihr Ende mit dem Aufstieg Chinas zur neuen Wirtschaftsmacht. Seit etwa den 1990er Jahren sind Gegenstände aus Elfenbein beliebte Statussymbole für die aufstrebende Mittelschicht Chinas. Neben begehrten Schmucksachen kam Elfenbein als Material für Alltagsgegenstände in Mode, die dadurch zu Luxusartikeln wurden, beispielsweise kunstvoll verkleidete Autos,[17] Mobiltelefone usw. Konnte früher das Rohmaterial von den einheimischen – inzwischen fast ausgerotteten – Elefanten gewonnen werden, so wird heute die enorm gestiegene Nachfrage hauptsächlich durch (meist illegale) Importe aus Afrika gedeckt, was den Bestand der afrikanischen Elefanten gefährdet (zur Problematik siehe Artikel Elfenbein).
- Der Beamte Fan Zhongyan mit Elfenbein-Täfelchen (“hu”), Song-Dynastie (960–1279)
- Taoistische Gottheit Wen Chang, Ming-Dynastie (1368–1644)
- Elfenbein-Behälter in Gravurtechnik, Qing-Dynastie (1644–1912)
- Zwei spiegelbildlich geschnitzte Elfenbeinfächer, Qing-Dynastie (1644–1912)
- Geschenk Chinas an die Vereinten Nationen. Für das Werk mussten vier Elefanten ihr Leben lassen.
Korea – Japan
Von China aus gelangten viele Kulturelemente, wie Schrift und Buddhismus, so auch die Elfenbeinschnitzerei nach Korea und Japan. Beide Länder haben damit eine erst 1.200-jährige Tradition der Elfenbeinbearbeitung. Nach Japan kamen die ersten Arbeiten aus Elfenbein zusammen mit Gegenständen aus anderen Materialien etwa 750 n. Chr. in das Shosoin-Schatzhaus in Nara, der damaligen Hauptstadt.[18] Sie stammten aus dem kaiserlichen Haushalt des Tenno Shomu. Die meisten Objekte waren in China oder von angeworbenen chinesischen Künstlern in Japan gefertigt.
Elfenbein war über Jahrhunderte hinweg beliebtes Material für Essstäbchen und für die Gürtelschließe (Netsuke). Des Weiteren fand Elfenbein Verwendung in der Gravurtechnik (Bachiru), bei der das Elfenbein erst oberflächlich eingefärbt und dann bearbeitet wurde.
Von den Chinesen wurden auch die Unterschriftenstempel (japanisch:Hankos) übernommen. Durch die massenhafte Verwendung von Elfenbein für diese Siegel ab den 1970er Jahren wurde Japan zum weltweit größten Elfenbein-Importeur.[19] Gezielte Aufklärung über die blutigen Zusammenhänge der Elefantenjagd führten zum Umdenken. Einer Schätzung zufolge ging die Zahl der aus Elfenbein gefertigten Siegel von 2 Millionen im Jahr 1980 auf 110.000 im Jahr 2001 zurück.[20] Heute ist das übliche Material für die meist maschinell hergestellten Namenssiegel elfenbeinfarbener Kunststoff.
- Elfenbeinstatuette
- Elfenbeinvase
- Bodhisattva Fugen, Elfenbein und Gold auf Holzsockel
- Netsuke aus Mammut-Elfenbein
- Schwertscheide
Literatur
- Meyers Konversations-Lexikon. 5. Auflage, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien, 1894
- Ausst.-Kat. Meisterwerke aus Elfenbein der Staatlichen Museen zu Berlin. Darmstadt, Hess. Landesmuseum 1999/2000, München, Bayerisches Nationalmuseum 2000. Berlin / Braunschweig 1999
- O. Beigbeder: Elfenbein. Frankfurt/Main 1965
- Eva Halat: Modernes Scrimshaw. Geschichte, Anleitung, Galerie. Verlag Angelika Hörnig, 2003, ISBN 3-9808743-1-1 (Scrimshaw ist das Einritzen von Bildern in die Oberfläche von Elfenbein und ähnliches, nicht die Schnitzerei Scrimshaw)
- Eugen von Philippovich: Elfenbein. 2. Aufl., München, 1982
- Ernst Seidl et al. (Hrsg.): Das Mammut vom Vogelherd. Tübinger Funde der ältesten erhaltenen Kunstwerke. Tübingen: Museum der Universität MUT, 2008
- Christian Theuerkauff: Elfenbein Sammlung Reiner Winkler. München, 1984
- Ausst.-Kat. 1783–1983 200 Jahre Erbacher Elfenbein und Wettbewerb „Doppelform“ im Deutschen Elfenbeinmuseum Erbach/Odenwald vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1983
- Berufliche Schulen des Odenwaldkreises (Hrsg.): Fachschule 1892–1992 100 Jahre Berufsfachschule für das Holz und Elfenbein verarbeitende Handwerk. Michelstadt, 1992
- Christian Theuerkauff: Die Bildwerke in Elfenbein des 16. – 19. Jahrhunderts. (Bd. 2 der Katalogpublikation Die Bildwerke der Skulpturengalerie Berlin), Berlin 1986
- Nicholas Penny: Geschichte der Skulptur – Material, Werkzeug, Technik. Leipzig 1995, ISBN 3-363-00646-2. (zu Elfenbein und Horn: S. 153–163)
- Elfenbein, Elfenbeinplastik. In: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. 4, München 1957, Spalte 1307–1362. Auch Digital: Elfenbein, Elfenbeinplastik
- J. H. Emminghaus und V. H. Elbern: Diptychon. In: Lexikon des Mittelalters, Band 3, München 1986, Sp. 1101–1103
- Sibylle Wolf: Schmuckstücke – Die Elfenbeinbearbeitung im Schwäbischen Aurignacien. Kerns Verlag, Tübingen 2015, ISBN 978-3-935751-21-6
Einzelnachweise
- ↑ [1]
- ↑ http://www.lonetal.net/loewenmensch3.html
- ↑ Kunst der Welt: Außereuropäische Kulturen, Bd. 11: Mesopotamien und Vorderasien von Leonard Wooley, Holle Verlag, Baden-Baden, 1962, S. 76
- ↑ Kunst der Welt: Außereuropäische Kulturen, Bd. 11: Mesopotamien und Vorderasien von Leonard Wooley, Holle Verlag, Baden-Baden, 1962, S. 193
- ↑ Kunst der Welt: Außereuropäische Kulturen: Bd. 23: Orient und Okzident von Ekrem Akurgal, Holle Verlag Baden-Baden, 1966, S. 171
- ↑ Raymond Koechlin: Les ivoires gothiques français, 3 Bände, Paris 1924
- ↑ Justus von Schlosser: Die Werkstatt der Embriachi in Venedig, in: Jahrbuch der kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Bd. 20, Wien 1899.
- ↑ Edgar Bierende, Sven Bretfeld, Klaus Oschema: Riten, Gesten, Zeremonien, De Gruyter Berlin, 2008, ISBN 978-3-11-020802-3, S. 129
- ↑ Max von Boehn: Miniaturen und Silhouetten, F. Bruckmann, München, 1917, S. 12
- ↑ Zeitgenössische Hochrechnungen aus dem Jahr 1894 sprachen von 80.000 getöteten Tieren pro Jahr. Quelle: Meyers Konversations-Lexikon. Band 5, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1894, S. 612.
- ↑ Yashodhar Mathpal: Prehistoric Paintings of Bhimbetka, Abhinav Publications, New Delhi 1984, ISBN 978-81-7017-193-5, S. 120
- ↑ Brockhaus Enzyklopädie, F. A. Brockhaus, Mannheim 1989, Bd. 6, ISBN 3-7653-1106-5, S. 308
- ↑ Zur Substanzerhaltung von Elfenbein sind 45 – 55 % Luftfeuchtigkeit und Temperaturen unter 25 Grad Celsius nötig (Canadian Conservation Institute, CCI Notes 6/1, Care of Ivory, Bone, Horn and Antler, Ottawa, CCI, 1983)
- ↑ Kunst der Welt: Außereuropäische Kulturen, Band 1: Indien von Hermann Goetz, Holle Verlag Baden-Baden 1962, S. 62.
- ↑ Brockhaus Enzyklopädie, F. A. Brockhaus, Mannheim 1989, Bd. 10, ISBN 3-7653-1100-6, S. 443.
- ↑ Google-Ergebnis für http://whc.unesco.org/document/115049
- ↑ Luxus-Auto mit Elfenbeinmotiven debütiert in Guangzhou
- ↑ Esmond Morris, Daniel Stiles: The Ivory Markets of East Asia, Published by Save the Elephants Nairobi/London 2002, ISBN 9966-9683-3-4, Seite 13.
- ↑ Esmond Morris, Daniel Stiles: The Ivory Markets of East Asia, Published by Save the Elephants Nairobi/London 2002, ISBN 9966-9683-3-4, Seiten 13 und 16
- ↑ Esmond Morris, Daniel Stiles: The Ivory Markets of East Asia, Published by Save the Elephants Nairobi/London 2002, ISBN 9966-9683-3-4, Seite 16
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Autor/Urheber: Daderot, Lizenz: CC0
Exhibit in the George Walter Vincent Smith Art Museum, 21 Edwards Street, Springfield, Massachusetts, USA. This item is old enough so that it is in the public domain. The museum permitted photography without restriction.
(c) Stiftung historische Museen Hamburg - Museum für Hamburgische Geschichte, CC BY 3.0 de
Horizontal-Sonnenuhr mit vier kurzen Messingfüßen. Auf dem unteren oder inneren Ende ds Deckels, Innenseite, steht der Name des Verfertigers: Hanns Froschel. Die Uhr ist eingerichtet für die geogr. Breiten von 45, 48, 51 und 54°; sie hat auf der Grundplat
Autor/Urheber: Sharon Mollerus, Lizenz: CC BY 2.0
Ivory Pyxis with Griffins Attacking Stags. Late 15th century BC. Ancient Agora Museum in Athens.
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Diptyque de Flavius Anastasius Probus
Diptyque. Consul en 517, Constantinople, Ivoire d'éléphant, Ancien trésor de Saint-Etienne de Bourges.Autor/Urheber: User:Captmondo, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ivory figurine of Wen Chang, the "God of Literature". Circa 1550-1644, Ming dynasty. Cat #925x60.3. From the Joey and Toby Tanenbaum Gallery of China at the Royal Ontario Museum.
Autor/Urheber: Thilo Parg, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Löwenmensch aus der Stadel-Höhle im Hohlenstein, Lonetal
Autor/Urheber: Wikipedia Loves Art participant "va_va_val", Lizenz: CC BY-SA 2.5
FIGURE
Figure of the Daoist Immortal Zhongli Quan holding a tortoise and fan
Carved ivory
Chinese (Ming Dynasty)
1580-1640
Museum no. FE.4-1977
Probably made at Zhangzhou, the centre in Fujian province of a brief but flourishing ivory industry
This photo of item # [1] at the Victoria and Albert Museum was contributed under the team name "va_va_val" as part of the Wikipedia Loves Art project in February 2009.
Victoria and Albert Museum
Autor/Urheber:
- Naked_woman-Louvre-E27429.jpg: Rama
- derivative work: JMCC1
Autor/Urheber: Jon Bodsworth, Lizenz: Copyrighted free use
Ivory objects from the Naqada Culture
On this circular mirror back, a sequential story is shown in three scenes; above, a young couple plays chess, at the right, a woman threatens a bearded man or hermit with a broom, at the left and center, the bearded man climbs up to a house still threatened by the broom-wielding woman. The scenes are surrounded by an eight-lobed frame adorned with masks. A similar unidentified story concerning an elder and young couple is represented on Walters 71. 283, an ivory box attributed to the Atelier of the Boxes. The mirror back likely was made in the same workshop.
Autor/Urheber: Sailko, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Secret Cabinet in the Museo Archeologico (Naples)
Autor/Urheber: Wuselig, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Museum der Universität Tübingen: Wildpferd aus Mammutelfenbein, Vogelherdhöhle, etwa 35.000 Jahre alt
Autor/Urheber: Schule von Hofschule Karls des Großen , Lizenz: CC BY 2.5
Virgin enthroned and Child with St John on the left and Zacharias on the right, front cover of the so-called Lorsch Gospels, Carolingian artwork.
Crosse sculptée en ivoire de morse, Angleterre mi XIIème. Photographié lors de l'Exposition : Celtes et Scandinaves, rencontres artistiques, VIIe-XIIe siècle, 1er octobre 2008 - 12 janvier 2009, Musée national du moyen-âge - thermes et hôtel de Cluny (photographie autorisée dans le musée et l'exposition, avec une restriction : sans flash).
Autor/Urheber: M.chohan, Lizenz: CC BY 3.0
Carved ivory depicting a woman at a window
Phoenician, 9th-8th century BC
From Nimrud, northern IraqThe box is one of a small number to survive from the 4th through 7th centuries, most carved with mythological (pagan) or Christian subjects. Often called "pyxides" (Greek for "boxes"), they served a variety of functions, such as holding incense or a woman's jewelry. The walls of this one contain two episodes from Greek mythology. First, the Olympian gods are seen feasting around a tripod table and holding the golden Apple of the Hesperides. In the next scene, Hermes, is presenting the apple to Aphrodite, chosen by Paris over Athena and Hera (shown to her sides) as the most beautiful among goddesses.
This pyx, a container used in the Catholic Mass for the consecrated wafer, has lost it cover. The artist was an ivory carver of the Sapi people of coastal West Africa who was working on commission from a Portuguese trader who expected to sell such exotic objects to princely patrons in Europe. The images of the Passion of Christ are taken from a contemporary European illustrated Bible. Most of the works in ivory commissioned from West African carvers were for conspicuous display, such as magnificent salt cellars for the tables of the wealthy, but they all share the treasured characteristic of intricate surface design. One Portuguese writing in the 16th century described these carvers as "very ingenious, and their objects, wonderful to see." The Sapi style of ivory carving is evident in the dense mass of figures and the textured, linear design.
Autor/Urheber: Wolfgang Sauber, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Deutsches Historisches Museum ( Berlin ). Statuen von Bettlern von Simon Troger, Süddeutschland ( ca. 1750 )
This vase was formed from a segment of a large elephant tusk, carved in very high relief and set into a base of bronze and silver. The scene is from the life of Minamoto Yoshitsune (1159-1189), who is depicted on horseback surrounded by his loyal retainers. They all look out toward the sea as a storm rages against them. Gusts of wind are carved into the ivory above, while the surging water is depicted in the metal base below. Mounted on a horse, the 12th-century warrior Yoshitsune, spurned by his brother- for whom Yoshitsune's military prowess had secured the rule of Japan- prepared to leave the country by sea. But the stormy weather prevents his departure. The vase is said to have been commissioned by the Japanese government in a period when the carvers of ivory "netsuke" were faced with the loss of a market, due to the adoption of Western dress.
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- Elfenbeinschnitzerei_Überseemuseum_Bremen_2009_001.JPG: Politikaner
- derivative work: Ludwig Schneider (talk)
Elfenbeinschnitzerei im Überseemuseum Bremen
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ivory panel from a Byzantine diptych. Constantinople (AD 525-550). Archangel. British Museum (London), Inv.Nr. OA.9999
Reliquienschrein in Form einer Basilika mit Szenen aus dem Leben Christi
Köln, 1. Hälfte 13. Jh.
Württembergisches Landesmuseum Stuttgart, KK 125Autor/Urheber: Rowanwindwhistler, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Arqueta de marfil y esmaltes, taller de Cuenca, Muhammad ibn Zayan, 1026. Del monasterio de Santo Domingo de Silos. Museo de Burgos.
Autor/Urheber: Daderot, Lizenz: CC0
Exhibit in the Royal Ontario Museum, Toronto, Ontario, Canada. This work is old enough so that it is in the public domain. Photography was permitted in the museum without restriction.
Autor/Urheber: Aiwok, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ivory casket probably from Cordoba 964.
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
"Enfant endormi" (Sleeping Child), small ivory statue made by the entourage of Leonhard Kern belonging to the Louvre Museum, photographed during the exhibition «Le Temps à l'œuvre» (The Time on work) in the "Pavillon de verre" (Glass pavillon) in the Louvre-Lens.
Autor/Urheber: Prioryman, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ivory depiction of lion eating a man. British Museum 1954,0508.1 .
Autor/Urheber: Olaf Tausch, Lizenz: CC BY 3.0
Statuette des sitzenden Königs Cheops der 4. altägyptischen Dynastie (Höhe: 7,5 cm, Breite: 2,5 cm, Tiefe: 2,9 cm), gefunden 1903 in Abydos, ausgestellt im Ägyptischen Museum in Kairo, Ägypten
Autor/Urheber: Didier Descouens, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mehrere Ansichten des gleichen Exemplars.
Diözesanmuseum Bamberg
British Museum reference | 1856,0623.29 |
Detailed description | Ivory comb, probably England or Wales, ca. 1080–1100 |
Location | Room 40 |
Schmuckkasten; Indien, Mogul-Hofkunst, Anfang 18.. Jh.; Elfenbein geschnitzt, mit Samt ausgeschlagen; Museum für Angewandte Kunst Frankfurt am Main, Inv. Nr. V. 329
Autor/Urheber: Michael Sander, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Tafelaufsatz als Nautiluspokal mit Allegorie auf die Türkenkriege, Jeremias Bezold, um 1685/90, Elfenbein, ausgestellt im Schlossmuseum in Weimar.
Autor/Urheber: Dave & Margie Hill / Kleerup from Centennial, CO, USA, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Ivory furniture applique with birthing scene found in Pompeii.
Autor/Urheber: Anagoria, Lizenz: CC BY 3.0
Leonhard Kern
(1588–) ![]() ![]() |
|||
---|---|---|---|
Beschreibung | deutscher Bildhauer | ||
Geburts-/Todesdatum |
2. Dezember 1588 / 1588 ![]() |
14. April 1662 / 4. April 1662 / 1663 ![]() | |
Geburts-/Todesort |
Forchtenberg ![]() |
Schwäbisch Hall ![]() | |
Normdatei |
Autor/Urheber:
Könige und Damen der mittelalterlichen Lewis-Schachfiguren im British Museum.
Autor/Urheber: Klaus-Peter Simon, Lizenz: CC BY 3.0
Teil eines Elfenbeinfrieses, Trajan im Kampf gegen die Parther, Ephesus-Museum Selçuk, Westtürkei
Exhibit in the Tokyo National Museum, Tokyo, Japan. This artwork is old enough so that it is in the public domain.
Autor/Urheber: EvgenyGenkin, Lizenz: CC BY 2.5
ivory carving from urartu, museum of anatolian civilisation, Ankara, Turkey
Autor/Urheber: BrokenSphere, Lizenz: CC BY-SA 3.0
A pair of ivory fans depicting scenes from Romance of the Western Chamber, approx. 1800-1911, Qing Dynasty. On display at the Asian Art Museum in San Francisco, California. 1992.93.1.2
Autor/Urheber: Lucas, Lizenz: CC BY 2.0
Statue of Athena Parthenos, Nashville Parthenon, Tennessee. Photo by Lucas Livingston, 8 July, 2006.
Autor/Urheber: Johnbod, Lizenz: CC BY-SA 3.0
The Basilewsky Situla, V&A Museum
Autor/Urheber: Olaf Tausch, Lizenz: CC BY 3.0
Elfenbeinstatuette eines Stierspringers oder Akrobaten, Teil einer mehrfigurigen Gruppe aus Knossos, ausgestellt im Archäologischen Museum Iraklio, Kreta, Griechenland
Ivory objects from German workshops, 17. century
Pyxid bearing the name of Prince Al-Mugẖīra, son of Caliph 'Abd al-Rahman III. Spain, Medina Azahara (near Cordoba).
Autor/Urheber: Schnobby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ausstellungsstück im Elfenbeinmuseum Erbach
Autor/Urheber: Michel wal, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Le Sphynx mystérieux, Charles Van der Stappen (1897), Musées royaux d'art et d'histoire, Bruxelles
Eine der ältesten bekannten genauer ausgeführten Darstellungen eines menschlichen Gesichte.
This pyxis (box) was fashioned in imitation of Phoenician luxury goods imported from the Near East. Although it incorporates many Near Eastern elements in its decoration, including sphinxes, a lotus plant, and chariots, the style of the figures shows it is clearly the product of a local Etruscan workshop. The handle of the lid takes the form of a standing sphinx wearing a lotus crown. The 7th and early 6th centuries BC are known as the Orientalizing period because of the many eastern, or "Oriental," elements in the art. In this prosperous era of international trade, Etruscan artists manufactured luxury goods, such as those seen in this case, that reflect influences from the art of the eastern Mediterranean.
Autor/Urheber: Artacoana, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Large decorative plaque with women under a gateway, Begram, Room 13, 1st century A.D., National Museum of Afghanistan, Personal photograph 2011, British Museum.
Zarin Elisabeth Alexejewna (Louise von Baden)
Autor/Urheber: Adam Jones Adam63, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ancient ivory scultpure in the Sri Meenakshi Sundareshwarar Temple in Madurai, India. June 2008.
(c) Luis García, CC BY-SA 3.0
This splendid casket is carved with scenes from romances and allegorical literature representing the courtly ideals of love and heroism. In the center of the lid, knights joust as ladies watch from the balcony; to the left, knights lay siege to the Castle of Love, the subject of an allegorical battle. The remaining scenes on the casket are drawn from well-known stories about Aristotle and Phyllis, Tristan and Iseult, and tales of the gallant, heroic deeds of Gawain, Galahad, and Lancelot. The box may originally have been a courtship gift.
Autor/Urheber: Thilo Parg, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mammutfigur aus dem Abri Geißenklösterle bei Blaubeuren, Horizont II a. Mammut-Elfenbein, Länge 67 mm, Höhe 38 mm, Dicke 29 mm.
Autor/Urheber: TKLouvre, Lizenz: CC BY-SA 3.0
This is a buddha netsuke made of Mammoth ivory from the Netsuke collection on http://www.ivoryandart.com/servlet/StoreFront
Autor/Urheber:
Ivory label depicting the pharaoh Den, found at his tomb in Abydos, circa 3000 BC. Originally attached to a pair of royal sandals, which is depicted on the reverse. The side shown here depicts the pharaoh striking down an Asiatic tribesman along with the inscription "The first occasion of smiting the East". EA 55586.
(First: is the "archaic dagger" hieroglyph-(vertical)
Autor/Urheber: Niels from Amsterdam, NL, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Paxtafel met kruisiging, Frankrijk of Duitsland, 15e eeuw. Tijdens de mis gaf men elkaar de vredeskus door de paxtafel te kussen en aan elkaar door te geven.
The so-called pectoral cross of Saint Servatius in the church treasury of the Basilica of Saint Servatius, Maastricht, Netherlands. Front: gold on wood with cloisonné enamel plaques, a Roman gem and precious stones around an ivory corpus. Trier, ±1039, probably a gift from emperor Henry III.
Similar plaques of whale bone carved with confronted monster heads are found frequently in the graves of wealthy Viking women in Norway. The monster heads, similar to the figureheads attached to Viking ship prows, are typical of Viking decoration. The function of these plaques is not clear; it has been suggested that they were used as ironing-boards or for pleating linen (by folding and winding it around the board while wet and then leaving it to dry), or as trenchers for serving food.
(c) I, Sailko, CC BY-SA 3.0
Balthasar permoser, testa di satiro, 1710 circa, avorio
Autor/Urheber: Zde, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Naked Goddess with headband (with meanders), the Greek early archaic work under the influence of Syria, ivory, 730-720 BC. National Archaeological Museum of Athens N 776.
Autor/Urheber: Ricardo André Frantz (User:Tetraktys, User:Athinaios), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Archaic Chryselephantine statue fragments. 6th century BC. Archaeological Museum of Delphi.
Bodhisattva Avalokitesvara (tibetisch "Chenrezig"); Elfenbeinschnitzerei, Nepal, Newari-Kunst, 16.–17. Jahrhundert (besaß ursprünglich weitere übereinander angeordnete Köpfe), Linden-Museum Stuttgart, Inv. 122185
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Germanisches Nationalmuseum ( Nürnberg / Deutschland ). Codex aureus Echternachiensis ( 991 ), aus Trier.
Autor/Urheber: Daderot, Lizenz: CC0
Exhibit in the George Walter Vincent Smith Art Museum, 21 Edwards Street, Springfield, Massachusetts, USA. This item is old enough so that it is in the public domain. The museum permitted photography without restriction.
Autor/Urheber: Daderot, Lizenz: CC0
Exhibit in the Royal Ontario Museum, Toronto, Ontario, Canada. This work is old enough so that it is in the public domain. Photography was permitted in the museum without restriction.
This ivory carving is a gift from China presented to the United Nations in 1974. It depicts the Chengtu-Kunming railway, which was opened to traffic in 1970 and covers a distance of over 1,000 kilometers. The railway connects two Chinese provinces, Yunnan Province in the South and Szechuan Province in the North.
The sculpture was carved from eight elephant tusks, and it is said that 98 people worked on it for more than two years. It is amazing for its detail - it is possible to see even tiny people carved inside the train.
Note that the sculpture is situated in the UN Headquarters in New York City, NY, US, so US copyright law applies.