Elchjagd

Jäger mit erlegtem Elch in Småland, Schweden, Herbst 2015

Die Elchjagd bezeichnet die Jagd des Menschen auf Elche, die größte heute vorkommende Art der Hirsche. Diese Jagd wird heute unter anderem in Schweden, Norwegen, dem Baltikum, Russland, Kanada und den Vereinigten Staaten ausgeübt. Sie wird nicht nur als gesellschaftliches Ereignis gesehen, sondern kommt auch dem Naturschutz, insbesondere dem Waldschutz, zugute. Außerdem wird das Elchfleisch gegessen.

Geschichte

Aus verschiedenen, in Nordeuropa gefundenen Höhlenmalereien, Petroglyphen und archäologischen Funden geht hervor, dass seit der Steinzeit auf Elche gejagt wird. An vielen Orten im Norden Skandinaviens sind Reste von Fallgruben gefunden worden, die zum Fangen der Elche benutzt wurden. Eine davon (in Norwegen) datiert von 3700 vor Christus. Solche Gruben konnten bis zu 4 Meter × 7 Meter breit und 2 Meter tief sein und wurden mit Zweigen und Blättern getarnt. Dadurch, dass die Wände mit Brettern bekleidet sein sollten, war es für Elche unmöglich zu entkommen. Teile derartiger hölzerner Bretter wurden in Sümpfen und Moorgebieten gefunden. Diese effektive Fangmethode war bis in das 19. Jahrhundert in Gebrauch.

Jagdmethoden

Hochsitz zur Elchjagd in der schwedischen Gemeinde Sölvesborg

Bei der Elchjagd werden verschiedene Methoden zum Jagen benutzt. In großen Gebieten Schwedens, Norwegens und Finnlands wird häufig mit Hilfe von Hunden gejagt, in der Regel mit speziellen Elchhunden als Loshunden[1]. Daneben wird die Treibjagd benutzt, bei der das Wild von mehreren Jägern hoch gemacht wird, die Ansitzjagd, bei der der Jäger allein und ohne Unterstützung durch Hunde oder Treiber auf vorüberkommendes Wild wartet, sowie die Pirschjagd, eine Jagdform, bei der der Jäger schleicht, um unbemerkt nahe ans Wild zu kommen.[2]

Elchjagd in Schweden

Von den insgesamt 300.000 Jägern in Schweden jagen 270.000 auf Elche,[3] von denen jährlich rund 80.000 erlegt werden.[4] Die schwedische Elchjagd unterliegt, wie die anderen Formen der Jagd, dem Jagdgesetz, den Jagdverordnungen und der Kontrollbehörde der Provinzialregierung. Diese sehen vor, welche Anforderungen die Jagd und der Jäger erfüllen müssen und wie viele und wo Elche erlegt werden dürfen. Elche können erhebliche Schäden im Wald anrichten und verursachen außerdem Verkehrsunfälle.[5]

Die Jagd wird in der Praxis von den Provinzialregierungen reguliert: Es gibt spezielle Vorschriften für die Jagdmethoden, Jagdgebiete und Jagdperiode. Die Provinzialregierungen werden von speziellen regionalen Beratungsgremien beraten. An der Jagdverwaltung sind jedoch auch Jagdorganisation und Jagdschutzvereine beteiligt. Die Elchjagd ist eine der am meisten regulierten Jagdformen in Schweden. So müssen Jagdergebnisse innerhalb von zwei Wochen nach dem Ende der Jagd in der jeweiligen Provinz gemeldet werden.

Es gibt fünf verschiedene Arten von Bereichen, in denen auf Elche gejagt werden darf, mit unterschiedlicher Größe, Verwaltung und Überwachung. In den relativ großen Ä-Bereichen (Älgskötselområde) sind detaillierte Verwaltungspläne festgelegt, die von der Provinzialregierung genehmigt wurden. Weitere Bereiche sind die A- (Egentligt licensområde), B- (Särskilt licensområde) und E-Bereiche (Enkalvsområde). Die sogenannten K-Bereiche (Kalvområde) sind nicht registriert.[6] Anfang der Jagdsaison ist im September oder Oktober, je nach Region. Die Dauer der Jagdsaison variiert; diese wird jährlich von der Provinzialregierung bestimmt. Bei der Jagd darf nur mit Gewehren geschossen werden, auch für die Kugeln gelten besondere Anforderungen.

Literatur

  • Julia Numßen: Handbuch Jägersprache, Alle Fachbegriffe von A – Z kompakt erklärt, München 2017, ISBN 978-3-8354-1728-1
  • Lena Blom: The use of stone and hunting of reindeer: a study of stone tool manufacture and hunting of large mammals in the central Scandes c. 6000-1 BC. In: Archaeology and environment. Band 12. Universität Umeå, Umeå 1991, ISBN 91-7174-634-X (Online [PDF]).

Einzelnachweise

  1. Numßen, S. 109
  2. Jakt – Jaktformer (Memento des Originals vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.jagarnasriksforbund.se, abgerufen am 2. Januar 2014.
  3. Älgfakta (Memento des Originals vom 2. Oktober 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.freeloader.snabbast.com, abgerufen am 2. Januar 2014.
  4. Firade födelsedagen i skogen med älgjakt. In: Kvällsposten, abgerufen am 2. Januar 2014.
  5. Elche und Straßenverkehr. Alces-alces.com, abgerufen am 2. Januar 2014.
  6. Jakttider i Västerbotten, abgerufen am 2. Januar 2014.

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Jakttorn.JPG
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hunting tower at a clearcutting in the county of Sölvesborg, Sweden
Altarockcarvings2.jpg
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Detail from the Rock carvings at Alta, showing a man using some sort of tool on a moose. This scene has alternatively been interpreted as a hunter fighting with the moose or a shaman communicating in some way with the animal.

Photo taken by Ferkelparade and hereby released under the GFDL.
Hunter with his kill after a moose hunt in Småland, Sweden, 2015-10-15.jpg
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Hunter with his kill after a moose hunt in Småland, Sweden, 2015-10-15
Valdres Folkemuseum - Elggrav - 1.jpg
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Remains of an elk pit at en:Valdres Folkemuseum on Storøya outside en:Fagernes in en:Nord-Aurdal.[1]
Älgjakt. Älg tömd på innanmäte med endast skinn, huvud och ben kvar. Bodums socken, Ångermanland - Nordiska Museet - NMA.0040973.jpg
Älgjakt. Älg tömd på innanmäte med endast skinn, huvud och ben kvar. Bodums socken, Ångermanland.
Älgjakt. Jägare med hundar bredvid jakttroféer. Bodums socken, Ångermanland - Nordiska Museet - NMA.0040969.jpg
Älgjakt. Jägare med hundar bredvid jakttroféer: älghuvud och klövar. Bodums socken, Ångermanland.