El Vizcaíno

Landsat-7-Aufnahme (2002)

El Vizcaíno ist ein Biosphärenreservat (im Spanischen: Reserva de la Biósfera El Vizcaíno) im Zentrum der mexikanischen Halbinsel Baja California. Es erstreckt sich auf einer Fläche von 25.468 km² und bezieht auch die beiden Küstenlagunen Ojo de Liebre und San Ignacio mit ein, verwaltungstechnisch gehört es zum Municipio Mulegé. Namensgeber war der spanische Abenteurer, Segler und Soldat Sebastián Vizcaíno, der um 1602 diese Gegend bereiste.

In dem Reservat leben etwa 200 Vogelarten, an den Stränden finden sich Eiablagegebiete von vier bedrohten Wasserschildkrötenarten, u. a. Karettschildkröte, Suppenschildkröte und Bastardschildkröte. Im Winter sammeln sich in den Lagunen zahlreiche Grauwale um hier nach langer Wanderung aus den arktischen Gewässern des Beringmeeres und der Tschuktschensee ihre Kälber zu gebären. Auf dem Festland finden sich auch über 300 prähistorische Petroglyphen.

Die Trockengebiete des Reservats beherbergen Gabelböcke, Dickhornschafe, Pumas und Rotluchse[1].

Im Jahr 1993 wurde das Biosphärenreservat mit seinem Schutzgebiet für Wale als Weltnaturerbe in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Nachweise

  1. William Riley, Laura Riley: Nature's Strongholds. The World's Great Wildlife Reserves, Princeton University Press, 2005. ISBN 0-691-12219-9

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El Vizcaíno Biosphere Reserve Landsat picture annotated.jpg
Etwa in der Mitte der Halbinsel Niederkalifornien liegt ein Naturreservat, das die United Nations Educational, Scientific, and Cultural Organization (UNESCO) zu einer Welterbestätte erklärt hat. Es umfaßt zwei Lagunen und einen großen Landstreifen dazwischen. Das El-Vizcaíno-Biosphärenreservat ist eine Überwinterungsstätte für Grauwale und andere Meeressäugetiere und Habitat für tausende von Wasserzugvögeln. Zur Vegetation in dem Reservat gehören die für die Sonora typische Wüstenvegetation und, am Uferstreifen, Mangroven.

Am 5. Dezember 2002 hat der Enhanced Thematic Mapper Plus an Bord des Satelliten Landsat 7 dieses Bild vom westlichen Teil des Reservats aufgenommen, einschließlich des Lago Ojo de Liebre.

In den westlichen Ausläufern von El Vizcaíno liegt das Gelände nur wenig über dem Meeresspiegel, und das Land ist trocken. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt im allgemeinen unter 80 Millimetern, und Wasser verdunstet hier so rasch, dass die Fließgewässer kaum die Küste erreichen. Gleichzeitig häufen andauernde Winde losen Sand zu Dünen auf. Doch ist das Land nicht vollständig der Dürre ausgesetzt; mehr als 400 Pflanzenspezies wurden in dem Biosphärenreservat gezählt, viele von ihnen Gestrüpp oder Krautpflanzen.

Das Gestein in dieser Region entstand weitgehend durch Sedimentierung von Material, das durh Wind oder Wasser erodiert worden war und an anderer Stelle abgelagert wurde. Vulkanisches Gestein ist zwischen den Sedimentschichten verschiedentlich anstehend und kann durch seine dunklere Farbe und die stäarker zerklüftete Oberfläche. Eine Ansammlung vulkanischen Gesteins ist auf dem Bild südöstlich des Lago Ojo de Liebre sichtbar.

Dieses Bild zeigt auch Spuren menschlicher Aktivität. So stammen einige der am deutlichsten grünen Gebiete nicht von üppiger Vegetation sondern von der Salzgewinnung. Entlang der Ufer des Lago Ojo de Liebre und in der Nähe der Stadt Guerrero Negro erzeugt ein Salzwerk jährlich etwa sieben Millionen Tonnen Salz. Die Salzgärten kontrastieren durch ihre regelmäßigen rechteckigen Formen und grüne Färbung mit der Umgebung.